Warum wir vergessen - Psychologische, natur- und kulturwissenschaftliche Erkenntnisse

Warum wir vergessen - Psychologische, natur- und kulturwissenschaftliche Erkenntnisse

von: Monika Pritzel, Hans J. Markowitsch

Springer-Verlag, 2017

ISBN: 9783662541371

Sprache: Deutsch

283 Seiten, Download: 5009 KB

 
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Warum wir vergessen - Psychologische, natur- und kulturwissenschaftliche Erkenntnisse



  Danksagung 5  
  Inhaltsverzeichnis 6  
  Das Phänomen des Vergessensim Kontextder Zeit 11  
     1 Die Vielfalt der Möglichkeiten des Vergessens 12  
        1.1 Wie alles anfing – Beispiele aus der Entstehungsgeschichte verschiedener Hypothesen über die Einbindung des Vergessenen in die Idee des Erinnerten 13  
        1.2 Vergessen als Preis einer variablen Spurenbildung 14  
        1.3 Die Transportbedingungen gespeicherter Inhalte wirken auf deren Textur zurück 15  
           1.3.1 Jeder erneute Abruf verändert das Abzurufende 16  
           1.3.2 Vergessen von bereits im Gedächtnis abgelegten Inhalten 17  
           1.3.3 Vergessen und die Idee der Schichtung von Seelenvermögen 20  
           1.3.4 Vergessen und die Idee des ewigen Fließens 21  
           1.3.5 Vergessen im Schnittbereich von Geistes- und Naturwissenschaft 22  
           1.3.6 Vergessen heute – eine Leerstelle in verschiedenen Formen des individuellen und kollektiven Gedächtnisses? 23  
           1.3.7 Versuch der „Sichtbarmachung“ einiger Leerstellen in traditionellen Forschungsansätzen 25  
        1.4 Vergessen und Erinnern 27  
           1.4.1 Das Vergessen formt das Erinnern 27  
           1.4.2 Vergessen als systemimmanente Verzerrung der Erinnerung 28  
           1.4.3 Vergessen ist mit bestimmten inneren und äußeren Wirkfaktoren verknüpft 29  
           1.4.4 Vergessen muss nicht endgültig sein 30  
           1.4.5 Vergessen als eine Möglichkeit des Selbsterhalts 31  
           1.4.6 Vergessen: Konstruktion statt Rekonstruktion der Vergangenheit 32  
           1.4.7 Vergessen als Preis für multivariate Synchronisation verschiedener Rahmenerzählungen 33  
        1.5 Vergessen und Gedächtnis 34  
           1.5.1 Die implizite Umkehrbewegung, die im Verb steckt, steht sinnbildlich für die Schwierigkeit der Akzeptanz einer aktiven, organisierenden Bedeutung des Vergessens 34  
           1.5.2 Vergessen in stabilen Subtraktions- und Kehrwertmodellen 35  
           1.5.3 Vergessen in variablen Gleichgewichtsmodellen 35  
           1.5.4 Vergessen in dynamischen Systemen 37  
         Literatur 38  
     2 Zum Begriff der Zeit: Explizit oder implizit, objektiv oder subjektiv? 41  
        2.1 Vom Umgang mit dem Zeitbegriff in der experimentell ausgerichteten Psychologie 43  
        2.2 Vom Umgang mit der Zeit in Geistes- und Kulturwissenschaft 46  
        2.3 Vom Begriff des Vergessens in den Naturwissenschaften 48  
           2.3.1 Vergessen als „Erbe“ einer strukturgebundenen Auseinandersetzung mit der Umwelt in der Vergangenheit 50  
           2.3.2 Verschiedene naturwissenschaftliche Zeitbegriffe und Vergessen 51  
           2.3.3 Vergessen: Ein zeitgebundenes Passungsproblem? 53  
         Literatur 55  
  Vergessen in denNeurowissenschaften 59  
     3 Vergessen im klinisch-neurowissenschaftlichen Bereich 60  
        3.1 Amnesie 61  
        3.2 Erinnerungsverluste und Erinnerungsverfälschungen in hirngesunden und psychiatrisch unauffälligen Personen 63  
           3.2.1 Induzierte Fehlerinnerungen 64  
           3.2.2 Fehlerinnerungen und Gehirn 64  
           3.2.3 Lügen 65  
           3.2.4 Weitere Vergessensphänomene 66  
           3.2.5 Hypermnesie 68  
           3.2.6 Schlussfolgerungen 70  
        3.3 Vergessen aufgrund organischer Hirnschäden 70  
           3.3.1 Schlaganfälle 72  
           3.3.2 Korsakow-Syndrom 73  
           3.3.3 Epilepsie, Encephalitis und medialer Temporallappen 74  
           3.3.4 Hypoxie 75  
           3.3.5 Degenerative und stoffwechselbedingte Hirnkrankheiten 77  
           3.3.6 Schädel-Hirn-Traumata, leichte Schädel-Hirn-Verletzungen 77  
        3.4 Vergessen bei psychogenen (dissoziativen) Amnesien und ähnlichen Erkrankungen 79  
           3.4.1 Fall AZ 80  
           3.4.2 Fall BY 81  
           3.4.3 Fall CX 81  
           3.4.4 Fall DW 82  
           3.4.5 Fall EV 82  
           3.4.6 Fall FU, GT und HS 83  
           3.4.7 Fall IR 84  
           3.4.8 Fall JQ und KP 84  
           3.4.9 Schlussfolgerungen aus diesen und ähnlichen Fallbeschreibungen 85  
           3.4.10 Vergessen, Verdrängen, Blockieren 85  
         Literatur 87  
  Kulturelle, soziale undgeschichtliche Bezüge 105  
     4 Erinnerung trotz kollektiven Vergessens: Vom „eigentlich“ unmöglichen Fortleben gemeinschaftlicher Erinnerungen an die kosmogene Welt der „Dreamtime“ bei Nachfahren von Ureinwohnern im heutigen Australien 109  
        4.1 „Myth is a living thing“: Vergessen und die Untiefen der Erinnerung 113  
           4.1.1 Akzeptanz des Vergessens als Teil wissenschaftlicher Akzeptanz indigener Mythen 114  
           4.1.2 Vergessen in der Unbestimmtheit von Raum und Zeit 115  
           4.1.3 Vergessen angesichts verschiedener Kommunikationsstrategien 117  
           4.1.4 Verschweigen als Mittel des Erhalts von Inhalten 118  
           4.1.5 Vergessen und Verschweigen von verschiedenen Räumen und Zeiten 119  
        4.2 Vergessen und die Dynamik der Rekonstruktion einer „Traumzeit“ 120  
           4.2.1 Die Unmöglichkeit des Vergessens – oder: Der Erhalt „traumzeitlicher“ Ordnung im vorübergehend Verborgenen 122  
           4.2.2 Ordnungsprinzipien einer kognitionswissenschaftlichen Aufschlüsselung „traumzeitlicher“ Erinnerungen 123  
           4.2.3 Immunisierung des Individualgedächtnisses gegen ein Vergessen von Traumzeitlegenden 124  
           4.2.4 Vergessen ist immer auch ein Bestandteil kollektiven Erinnerns 125  
           4.2.5 Die Bedeutung von Merkzeichen für die Rekonstruktion selbstwertstabilisierender „Traumzeitlegenden“ wandelt sich 127  
           4.2.6 Löschungsresistente und kopiergenaue Verhaltensweisen dienen als Mittel gegen das Vergessen 128  
           4.2.7 Vergessen als Preis der Gemengelage vielfältiger Sicherungssysteme für Traumzeitmythen 130  
           4.2.8 Von memories zu mentalities: Kann man ein Weltbild überhaupt „vergessen“? 131  
         Literatur 135  
     5 Vergessen in konfliktreichen Schnittbereichen kollektiven Erinnerns am Beispiel mittelalterlichen Weistums 139  
        5.1 Weistümer: Vergessen induzierender Regelwerke der Vermittlung zwischen Herrschaft und bäuerlicher Bevölkerung 141  
           5.1.1 Vergessen zwischen Literalität und Oralität 141  
           5.1.2 Möglichkeit des Vergessens im Umgang mit dem Inhalt eines Hofweistums 142  
        5.2 Vergessen als Ausdruck eines bestehenden Konfliktpotenzials 144  
           5.2.1 Vergessen – Folge eines ritualisierten Zusammenspiels von Herrschaft und Gehöfer 144  
           5.2.2 Das Verbot zu „vergessen“ verändert das Erinnerte 146  
           5.2.3 Vergessen – eine Folge des alltäglichen Zusammenspiels von Herrschaft und Hörigen 147  
           5.2.4 Vergessen als Schlüssel für eine konfliktarme Interpretation der Gegenwart 150  
         Literatur 152  
  Vergessen und Körperbezug 154  
     6 Vergessen: Der Wandel im neurowissenschaftlichen Verständnis eines vielschichtigen Phänomens 155  
        6.1 Möglichkeiten neurobiologischer Erklärungsversuche des Vergessens 157  
           6.1.1 Modifikation neuronaler Kommunikation 159  
           6.1.2 Vergessen als „natürlicher Teil“ mnestischer Vorgänge im immerwährenden Zusammenspiel von verschiedenen Subsystemen der Informationssicherung: Impliziter Rückgriff auf geisteswissenschaftliche Denkmuster 160  
           6.1.3 Vergessen als eine Art Kollateralschaden bei einer überdauernden Umwidmung von Informationen oder Re-Programmierung des Epigenoms 161  
           6.1.4 Vergessen als missglückter Zugriff auf eine bestehende „Kopie“ bzw. „kontraproduktive“ Änderung beim Versuch einer Reproduktion mnestischer Änderungen? 162  
           6.1.5 Vergessen unter dem Aspekt einer Differenzierung neuronaler und nichtneuronaler Mechanismen 163  
           6.1.6 Vergessen verstanden als Irrfahrt einer mentalen Zeitreise 164  
           6.1.7 „Remember to forget!“ – mögliche neuronale Korrelate aktiven Vergessens 165  
         Literatur 166  
     7 Umgang mit Fragen des Vergessens in physiologischen nichtneuronalen Systemen 170  
        7.1 Vergessen – ein Phänomen, das den ganzen Menschen betrifft? 171  
           7.1.1 Die Analyseebenen eines naturwissenschaftlich verstandenen Vergessen im Gehirn wirken auf das Verständnis des Phänomens zurück 173  
        7.2 Die Bedeutung des Gehirns für Vorgänge des Vergessens im Gesamtgefüge des Körpers 175  
           7.2.1 Erfahrungen und körperliche Empfindungen sind nur teilweise deckungsgleich 176  
        7.3 Vergessen innerhalb des Möglichkeitsraumes „geheimen“ körperlichen Geschehens 179  
           7.3.1 Bekannte Grenzen im zeitlichen Zusammenspiel zwischen körperlichem und geistigem Vergessen 180  
           7.3.2 Gibt es „alternative Formen“ des Vergessens? 181  
         Literatur 184  
     8 Epigenetische Korrelate des Vergessens 187  
        8.1 Zelluläres Gedächtnis, zelluläres Vergessen: Eigengesetzlichkeiten eines (molekular-)genetisch begründeten Programms, das Daten abrufbereit zur Verfügung halten oder aktiv zum „Schweigen“ bringen kann 190  
           8.1.1 Vergessen: Eine Problemstellung (auch) auf Ebene der soft inheritance? 190  
           8.1.2 Plastizität der Genregulierung und ihre mögliche Beziehung zu Verhaltensänderungen, die mit Vergessen in Zusammenhang stehen 192  
           8.1.3 Die Bedeutung der Genexpression für Vorgänge des Vergessens 195  
        8.2 Wirkkräfte jenseits des genetischen Codes: Mögliche Bedeutung epigenetischer Wirkmechanismen für das Vergessen 199  
           8.2.1 Chromatinmarkierungen bedingen eine Veränderung der Ablesemöglichkeit frei liegender Gene 201  
           8.2.2 Acetylierung und Methylierung und die sie steuernden Enzyme 203  
         Literatur 207  
     9 Vergessen im Immunsystem: Eine Frage der Passung interagierender Systeme 209  
        9.1 Grenzen traditioneller Erklärungsversuche alltäglichen Vergessens: Immunbiologie und geisteswissenschaftlich orientiertes Denken 210  
        9.2 Möglichkeiten einer gemeinsamen inhaltlichen Ausgestaltung des Vergessensbegriffs 212  
        9.3 Grundprinzipien von Gedächtnis und Vergessen innerhalb des Immunsystems 214  
         Literatur 218  
     10 Schlussbetrachtung: Plädoyer für ein neues Verständnis des Vergessens 220  
        10.1 Die Vielgestaltigkeit des Vergessens eröffnet eine Vielfalt möglicher Fragen und Antworten 222  
        10.2 Ungeklärte Schnittstellen: Mit „Vergessen“ umschreibt man jeweils nur ansatzweise, was währenddessen geschieht 225  
         Literatur 228  
     11 Erklärung ausgewählter Fachbegriffe 230  
         Literatur 275  
  Serviceteil 276  
     Stichwortverzeichnis 277  

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