Ratgeber Sexualität

Ratgeber Sexualität

von: Paul Kochenstein

Verlag Julius Klinkhardt, 2002

ISBN: 9783781511996

Sprache: Deutsch

145 Seiten, Download: 950 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Ratgeber Sexualität



FUNKTIONELLE STÖRUNGEN DER SEXUALITÄT DIE HÄUFIGSTEN PROBLEME BEIM MANN (S. 82-83)

In diesem Kapitel sollen sexuelle Probleme beschrieben werden. Schwierigkeiten, die sich in dem Augenblick ergeben, wo eigentlich alles klar sein sollte: Zwei Liebende sind sich körperlich nahe. Beide haben Lust auf Sex, sehnen sich nach Zärtlichkeit, Erregung und Befriedigung, aber es klappt nicht so recht. Dabei sollen zunächst die funktionellen Störungen der Männer näher beleuchtet werden.

Um welche Funktion geht es – was funktioniert nicht nach Wunsch? Unser erster Gedanke gilt natürlich dem zentralen Lustorgan des Mannes, dem Penis. Er soll doch schließlich schön steif werden, wenn sein Besitzer Sex haben will. Steif werden und hart bleiben, solange er für die eigene und die Lust der Geliebten gebraucht wird. Fähig sein und allzeit bereit zum Liebesakt, potent bleiben bis ins hohe Alter – das Selbstwertgefühl aller Männer verbindet sich mit der Funktionstüchtigkeit ihres Geschlechtsorgans.

STÖRUNGEN DER EREKTION

Alle kennen sie, die Darstellungen des männlichen Phallus als Symbol männlicher Potenz und Fruchtbarkeit. Es ist aber schon eine verflixte Sache mit diesem Glied. Manchmal ist es vollkommen steif – am Morgen etwa, nach dem Aufwachen –, obwohl man gar keinen Sex will oder vielleicht keine Zeit dazu ist. Manchmal wird es steif, wenn wir schlafen: Während eines Traumes etwa, der nicht einmal etwas mit Sex zu tun hat. Mit diesen Fällen können die Männer ganz gut umgehen. Die Erektion klingt nach wenigen Minuten ab. Alles normalisiert sich wieder.

Unangenehmer ist es da schon, wenn sich plötzlich der Penis beispielsweise auf der Liegewiese im Freibad regt. Schließlich braucht die Umgebung nichts davon merken, dass ein steifes Glied die Aufmerksamkeit seines Besitzers auf knappe Bikinis und lange Mädchenbeine richtet. Also schnell ins kalte Wasser oder auf den Bauch gedreht. Auch dieser Lustanfall geht vorüber. Wirklich problematisch wird es erst, wenn man sich in trauter Zweisamkeit nichts sehnlicher wünschen würde als einen harten Penis. Ein Glied, das sich der Geliebten verlangend entgegenstreckt, ihr männliches Begehren, Lust und Potenz signalisiert. Allein – »er« bleibt weich und geschmeidig. Selbst ihr liebevolles Streicheln und Ermuntern locken ihn nicht aus der Reserve.

Hier sprechen Fachleute von einer »erektilen Dysfunktion« oder schlicht von einer »Erektionsstörung«. Dazu werden auch jene Fälle gezählt, bei denen während bestimmter Liebespraktiken, beim Vorspiel etwa, durchaus eine starke Erektion registriert wird, diese jedoch ganz plötzlich nachlässt – etwa beim Versuch, den Penis in die Scheide der Frau einzuführen. Wie weit verbreitet diese Problematik ist, kann nur geschätzt werden. Ob nun zwei oder fünf Prozent aller Männer zeitweise oder ständig darunter leiden – verlässliche Statistiken gibt es nicht. Wir können aber davon ausgehen, dass viele Partnerschaften davon betroffen sind und dass aus diesem Grund Beziehungen oder auch Ehen zerbrachen.

STÖRUNGEN DER EJAKULATION

Etwa ebenso häufig suchen Männer mit einem anderen Problem therapeutischen Rat. Eine fehlende oder unzureichende Erektion ist nicht der primäre Anlass. Beinahe im Gegenteil: Ihr Penis wird unter Umständen schon hart, wenn sich die Partnerin gerade anschickt, ins Bett zu gehen. Spätestens bei den ersten zärtlichen Berührungen der Geliebten schwillt er an und sehnt sich nach der feuchten und wohltuenden Vereinigung mit ihrer Scheide. Bei der Erfüllung dieser Sehnsucht, spätestens nach einigen Stößen ist der Genuss allerdings schon wieder zu Ende. Viel zu früh wurde der Orgasmus erreicht, der Samen ausgestoßen, der Penis wieder schlapp. Wir sprechen bei diesem Phänomen von »vorzeitigem Samenerguss« oder »Ejaculatio praecox«.

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