Filmmusik - Analyse ihrer Funktionen

Filmmusik - Analyse ihrer Funktionen

von: Thomas Seher

Bachelor + Master Publishing, 2013

ISBN: 9783863416546

Sprache: Deutsch

47 Seiten, Download: 529 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Filmmusik - Analyse ihrer Funktionen



Textprobe: Kapitel 5, Persuasive Funktionen: Hierzu zählt Bullerjahn hauptsächlich: die emotionalisierende Funktion der Filmmusik, die Minderung der Distanz zum Filmgeschehen und die affektive Aufladung der Bilder. Weitere Aufgaben in dieser Kategorie bestehen darin, die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf bestimmte Personen, Gegenstände oder Ereignisse zu lenken. (Claudia Bullerjahn, 2001): Ihr Modell ist ein neuer Versuch Funktionskategorien klar voneinander abzugrenzen. Doch meiner Meinung nach gelingt ihr es weniger als das Modell von Maas. Vielleicht mag es daran liegen, dass ihr Modell nicht nur auf den Spielfilm, sondern auf den Film im Allgemeinen angewendet werden soll wie: Lehrfilme, Werbespots, Dokumentarfilme, Experimentalfilme, Informationsfilme etc. Angesichts der Vielfalt der Genres und damit verbundenen unterschiedlichen Bedeutung der Filmmusik, stiftet ihr Modell allerdings mehr Verwirrung als Aufklärung: Beispielsweise werden epische Funktionen mit strukturellen und persuasiven Funktionen vermischt. So ordnet sie die Funktionen des musikalischen Kommentars und Kontrapunkts, die den Zuschauer in seiner Wahrnehmung beeinflussen unter die epischen Funktionen und nicht, wie man vermuten könnte, unter die persuasiven. Die 'Hervorhebung von Bewegungsabschnitten durch deren Imitation (...)' kann, meiner Meinung nach, nicht zu den strukturellen Funktionen zugeordnet werden, da eine Hervorhebung eher eine Verdeutlichung ist, welche die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge im Bild lenkt und somit persuasiv ist und nicht strukturierend. Darüber hinaus finden sich bei den persuasiven Funktionen etliche Metafunktionen wieder. Die 'Zustimmung des Kunden zum Produkt' oder 'emotionelle Einstimmung der Zuschauer auf den Film' sollten ihren Platz nicht in den persuasiven Funktionen, sondern in der von ihr aufgestellten Kategorie 'rezeptionspsychologische Metafunktionen' haben, da sie mit den Erwartungen der Zuschauer und den Vermarktungsstrategien der Filmindustrie mehr gemein haben. Zwar weist Bullerjahn darauf hin, dass Filmmusik ein oder mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen kann, doch leider lässt sie diesen Ansatzpunkt nicht in ihr Schema einfließen. Die Tatsache, dass Filmmusik mehrere Funktionen auf verschiedenen Ebenen erfüllt, wurde meiner Meinung nach bei allen hier vorgestellten Modellen vernachlässigt.

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