Geschichte der Raumfahrt

Geschichte der Raumfahrt

von: Günter Siefarth.

C.H.Beck, 2001

ISBN: 9783406447532

Sprache: Deutsch

136 Seiten, Download: 2969 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Geschichte der Raumfahrt



4. Mit Robotern zu unseren kosmischen Nachbarn (S. 24-25)

Es ist allzu verständlich, daß vor allem bemannte Weltraumunternehmungen das Interesse eines breiten Publikums fanden. Denn noch war jeder Flug in den Kosmos ein Abenteuer voller Risiken. Kosmonauten und Astronauten wurden zu Abgesandten des homo sapiens, die in eine neue Welt vorstießen und damit einen alten Menschheitstraum erfüllten.

Aber schon in den fünfziger und sechziger Jahren gab es neben erdumkreisenden Satelliten, die das Umfeld unseres Heimatplaneten zu erforschen suchten, eine Anzahl von interplanetaren Sonden im Dienst der Wissenschaft. Sie sollten die Jahrhunderte langen Bemühungen der Fernrohr-Astronomie und der Astrophysik ergänzen und zu neuen Erkenntnissen führen. Zum erstenmal wurde dabei das Schwerefeld der Erde verlassen.

Neue Bilder vom Mond

Der Trabant der Erde, der in einer durchschnittlichen Entfernung von 384000 km unseren Planeten umrundet, war bis zum Juli 1969, als zum erstenmal Menschen den Mond betraten, mehr als 70 mal das Ziel von Forschungssonden, wobei die USA im Herbst 1958 den Anfang machten. Wenn man sich allerdings die Chronologie dieser Roboterflüge anschaut, ist man nicht wenig über die große Zahl der Fehlschläge erstaunt. Etliche dieser Unternehmungen endeten bereits in der Startphase, manche Sonde kam nicht aus der Erdumlaufbahn heraus oder verfehlte ihr Ziel und flog in beträchtlicher Entfernung am Mond vorbei. Die Mehrzahl dieser Sonden sollte bei der Annäherung an den Erdtrabanten Aufnahmen zu den irdischen Empfangsstationen senden, wenn sie den Mond umflogen oder bevor sie auf seiner Oberfläche aufschlugen. Wieder waren sowjetische Ingenieure für eine Überraschung gut, als es ihnen schon im Oktober 1959 gelang, mit Lunik 3 erste Bilder von der Rückseite dieses Himmelskörpers, der in seiner gebundenen Rotation uns stets nur seine Vorderseite zeigt, aufzunehmen und zu übertragen. Die Entfernung, aus der diese Aufnahmen entstanden, betrug allerdings 60000 km, so daß Einzelheiten kaum auszumachen waren. Es wurden zunächst auch nur drei dieser Bilder publiziert. Immerhin gaben die Sowjets entgegen ihrer sonst üblichen Zurückhaltung detailliert Auskunft über die Flugbahn von Lunik 3, und etwas später informierte TASS auch noch über die photographische Technik, die diesen sensationellen Erfolg ermöglicht hat. Demnach hatte die Kamera zwei Objektive mit Brennweiten von 200 und 500 mm. Die kurze Brennweite besorgte Bilder der gesamten Mondoberfläche, während das zweite Objektiv Ausschnitte aufnahm. Schließlich wurde von der Akademie der Wissenschaften in der UdSSR eine Kommission gebildet, die Namen für die Gebirge und Krater der Mondrückseite finden musste. Seitdem gibt es ein Mare Moscovianum und einen Krater Ziolkowski.

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