Prozessorientiertes Qualitätsmanagement - Ein Konzept zur Implementierung

Prozessorientiertes Qualitätsmanagement - Ein Konzept zur Implementierung

von: Matthias Faerber

Gabler Verlag, 2010

ISBN: 9783834960733

Sprache: Deutsch

239 Seiten, Download: 2419 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Prozessorientiertes Qualitätsmanagement - Ein Konzept zur Implementierung



Teil II Konzeption eines prozessbasierten Informationssystems für QM-Systeme (S. 80-81)

5 Entwurf eines Vorgehensmodells zur Umsetzung von QM-Anforderungen


Die Erstellung und Pflege der Unternehmensprozesse bilden den Kern eines jeden QM-Systems, das den Anforderungen der ISO/IEC 15504 oder des CMMI genügen soll. Sie dokumentieren die Arbeitsschritte, die zur Entwicklung eines Produktes notwendig sind. Da sie einen Großteil des im Unternehmen vorhandenen Wissens zur Erstellung und Entwicklung von Produkten dokumentieren, müssen sie sorgfältig geplant, gepflegt und gemanagt werden. Diese Aktivitäten sind im Prozesslebenszyklus beschrieben, der den Lebenszyklus eines Prozesses von seiner Erstellung bis zu seinem Auslaufen definiert.

Durch die beiden QM-Standards ISO/IEC 15504 und CMMI wird ein Rahmen vorgegeben, mit dem sich die Reife bzw. Qualität der Prozesse messen lässt. Qualität lässt sich jedoch nicht in einen Prozess hinein prüfen [Wagner et Käfer 2008]. Vielmehr muss der Prozess von Anfang an im Hinblick auf die späteren Qualitätsanforderungen geplant werden. Einfache Prozesslebenszyklen berücksichtigen zwar die Verbesserung von Prozessen; allerdings beschreiben sie den Einfluss, den QM-Standards wie etwa die ISO/IEC 15504 oder das CMMI auf Entwicklungsprozesse haben, nur unzureichend.

Es fehlen dort beispielsweise Validierungsschritte und eine explizite Planung der Entwicklungsprojekte. In diesem Kapitel wird ein Vorgehensmodell entworfen, der den Einfluss von QMStandards berücksichtigt. Dabei wird von einem einfachen Prozesslebenszyklus ausgegangen und dieser an die Anforderungen der QM-Normen angepasst. 5.1 Einfacher Prozesslebenszyklus Der wohl bekannteste Prozesslebenszyklus ist der Plan-Do-Check-Act-Kreis (PDCA) [Deming 1986; Wagner et Käfer 2008] oder Deming-Zyklus genannte Verbesserungskreis. Auf der dort beschriebenen Grundidee basiert ein Großteil der betrieblichen Verbesserungsansätze. Der PDCA-Zyklus besteht aus den folgenden Phasen:

- Planen (Plan): Festlegen der Ziele und Planung des Prozesses;
- Durchführen (Do): Umsetzung und Ausführung des Prozesses;
- Prüfen (Check): Überwachung und Messung der Prozesse und Produkte;
- Verbessern (Act): Ergreifen von Maßnahmen zur Verbesserung der Prozessleistung.

Dieser Zyklus bildet die Grundlage für eine Vielzahl von Prozessverbesserungsansätzen und QM-Systemen. In ihm ist die Grundidee der Prozessverbesserung beschrieben: beginnend mit der Planung des Prozesses, über seine Implementierung, Messung und bis hin zur Verbesserung des ursprünglich geplanten Prozesses.

In [Wagner et Käfer 2008] wird in Anlehnung an den oben beschriebenen PDCA-Zylus ein Lebenszyklus für Prozesse entworfen. In diesem Prozesslebenszyklus werden, ausgehend von einer langfristigen Vision auf normativer Ebene und den daraus entwickelten Umsetzungsstrategien auf der strategischen Ebene, Prozesse auf der operativen Ebene definiert. In Abbildung 5-1 ist dieser Lebenszyklus auf operativer Ebene dargestellt. Die Aufnahme von neuen Prozessen in die Prozesslandschaft erfolgt auf Basis der vorher definierten Strategie (Phase 1).

In der nächsten Phase wird der neu in die Prozesslandschaft aufgenommene Prozess definiert und ausgearbeitet (Phase 2). In Phase 3 wird schließlich der definierte Prozess betrieben, überwacht und optimiert. Das Controlling (bzw. Monitoring) der Prozessausführung wird in Phase 4 durchgeführt. Hier ergeben sich Ansatzpunkte und Hinweise für eine Verbesserung der Prozesse, bzw. für die Aufnahme von neuen Prozessen in die Prozesslandschaft. Für eine detaillierte Beschreibung des Prozesslebenszyklus sei an dieser Stelle auf die zitierte Literatur verwiesen.

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