Der App-Entwickler-Crashkurs für Android, iOS und Windows Phone - Die wichtigsten Entwicklungsumgebungen und Frameworks zur App-Programmierung

Der App-Entwickler-Crashkurs für Android, iOS und Windows Phone - Die wichtigsten Entwicklungsumgebungen und Frameworks zur App-Programmierung

von: Christian Immler, Ulrich Dorn

Franzis, 2012

ISBN: 9783645220774

Sprache: Deutsch

312 Seiten, Download: 29426 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Der App-Entwickler-Crashkurs für Android, iOS und Windows Phone - Die wichtigsten Entwicklungsumgebungen und Frameworks zur App-Programmierung



2  App-Typen, ohne die nichts geht

Ähnlich wie es für PCs Tausende verschiedener Programme gibt, wird auch der Markt an Apps immer umfangreicher und auch unübersichtlicher. Das sollte Sie jedoch nicht abschrecken, weitere Apps zu erstellen. Wenn Sie sich eine Weile mit dem Thema Apps beschäftigen, werden Sie merken, dass sich die meisten Apps in einige wenige große Kategorien einordnen lassen, die wir anhand bekannter Beispiele auf den nächsten Seiten vorstellen – auch wenn es in Einzelfällen fließende Übergänge zwischen den Kategorien gibt.

Bild 2.1  Die App-Kategorien im Android Market und im Apple App Store.

Die Kategorien in den großen Appstores sind rein aus Benutzersicht thematisch zusammengestellt und entsprechen nicht immer der Sicht des Entwicklers.

2.1  Mit Web- und Werbe-Apps ist man dabei

Ein großer Teil aller verfügbaren Apps auf den großen Plattformen dient dazu, die Inhalte eines Onlineangebots auf Smartphones oder Tablets nutzbar zu machen. Was auf den ersten Blick etwas abfällig und unbedeutend klingen mag, hat sich zu einem wesentlichen Marktsegment im App-Markt entwickelt.

Zwar hat jedes moderne Smartphone einen Browser, mit dem Benutzer theoretisch die Internetangebote der Firmen ansehen können, in der Praxis sieht es jedoch anders aus:

  • Gerade Webseiten für Endkunden, wie Tourismusangebote oder Supermärkte, sind mit vielen Fotos und interaktiven Elementen ausgestattet, die auf Smartphones nur eingeschränkt zur Wirkung kommen.
  • Die Intention eines Smartphone-Nutzers auf einer Webseite ist eine ganz andere als die eines PC-Nutzers. Ein PC-Nutzer will sich umfassend informieren und nimmt sich auch die Zeit, sich durch ein Onlineangebot durchzuklicken, Fotos zu betrachten und Texte zu lesen. Ein Smartphone-Nutzer ist unterwegs und braucht vor Ort mit wenig Aufwand die für ihn relevante Information.
  • Eine App, die in einem Appstore angeboten wird und danach direkt auf der Smartphone-Oberfläche erscheint, hat einen deutlich höheren Aufmerksamkeitswert als eine Webseite, die man im Browser besuchen muss, selbst wenn sich Benutzer ein Lesezeichen darauf legen.

Große Onlineshops wie eBay oder Amazon bringen ihre Inhalte in Form einer App aufs Smartphone. Diese Apps bieten für Mobilgeräte optimierte Such- und Kaufformulare, die eigentlichen Inhalte kommen aus der Datenbank des jeweiligen Shops, so wie sie auch auf den normalen Webseiten zu sehen sind.

Bild 2.2  Android-Apps der Shopping-Portale Amazon und eBay.

eBay hat noch eine interessante Zusatzfunktion in die App eingebaut. Mit dem integrierten Barcodescanner kann der Benutzer den EAN-Code auf einem Produkt fotografieren und direkt bei eBay danach suchen.

Bild 2.3  Viele Preisvergleichsportale verwenden ebenfalls Apps mit Zugriff auf die Onlinedatenbank.

Nachrichtenmagazine und Zeitungen verwenden Apps, um ihre Inhalte nutzerfreundlich auf Smartphones darzustellen. Im Gegensatz zu einfachen mobilen Webseiten bieten die Apps oft bessere Navigationsmöglichkeiten als ein Browser und halten den Besucher länger auf dem eigenen Angebot. In einem Browser ist die Verlockung größer, woanders weiterzusurfen.

Bild 2.4  Die Apps von Tagesschau und Spiegel zeigen aktuelle Nachrichten auf dem Handy.

Auch große Supermarktketten bieten mittlerweile Apps an, die aktuelle Angebote anzeigen. Um Kunden zur Nutzung der App anzuregen, sind oft noch Zusatzfunktionen integriert. So zeigt z. B. die App von Netto aktuelle Gutscheincoupons an, die zusammen mit einer Nutzer-ID an der Kasse vorgezeigt werden müssen. Auf bestimmte Produkte gibt es dann einen besonderen Rabatt.

Bild 2.5  Die Apps von Netto und Aldi.

Weitere typische Vertreter dieser Kategorie sind Apps aus Tourismusregionen, die sowohl allgemeinere Informationen über die Gegend und die Unterkünfte als auch aktuelle Daten wie Wetterberichte oder Webcams in übersichtlicher Form anzeigen. Für weitere Informationen verlinken die Apps auf entsprechende Webseiten.

Bild 2.6  Interaktive Apps für die Insel Rügen und den Arber im Bayerischen Wald.

Systemressourcen für Web-Apps
Web-Apps benötigen Zugriff auf das Internet und, wenn standortabhängig lokale Informationen angezeigt werden sollen, auch auf die Positionsbestimmung des Handys.

2.2  GPS und Karten-Apps zeigen, was los ist

Die Tourismus-Apps nutzen häufig die Position des Nutzers, um Sehenswürdigkeiten oder Gastronomie in unmittelbarer Umgebung zu finden. Diese Funktion ist zur Urlaubsplanung von zu Hause wenig nutzbar, da alle Suchergebnisse fast gleich weit weg sind. Befindet man sich aber einmal in der Zielregion, kann die Positionsbestimmung nützliche Dienste leisten.

Fast alle Android-Smartphones, iOS-Geräte und Windows Phones haben einen integrierten GPS-Empfänger, mit dem sich die aktuelle Position des Nutzers genau ermitteln lässt. Dies wird heute nicht mehr nur zur Navigation für Autofahrer genutzt, wie früher unter Windows Mobile sehr beliebt, sondern immer mehr auch zur Anzeige lokaler Informationen.

Bild 2.7  Google Maps-Einbindung in den Apps der Deutschen Bahn und von Aldi.

Die Apps der Supermärkte und Banken bieten mithilfe der Positionsbestimmung eine Filialsuche in der Umgebung des Nutzers an. Besonders intensiv nutzen die Apps der Bahn und der Verkehrsverbünde die Standortbestimmung. Hier kann man sich den Fahrtverlauf, einen Umgebungsplan der Zielhaltestelle oder auch einfach die nächste Haltestelle vom eigenen Standort aus gesehen anzeigen lassen.

Bild 2.8  Lokale Informationen auf Google Maps-Karten in den Apps von meinestadt.de und Gettings.

Spezielle eigens dafür entwickelte Apps zeigen regionale Informationen verschiedener Anbieter auf einer Karte an. So bietet z. B. meinestadt.de in einer App Cafés, Kneipen, Restaurants, Läden, Geldautomaten und viele andere nützliche Orte in unmittelbarer Umgebung des Benutzers. Ein anderer Anbieter, Gettings, ist spezialisiert auf Sonderangebote und Schnäppchen in Ladenketten in der Nähe des Benutzers.

App-Entwickler können auf das Kartenmaterial und die API (Application Programming Interface) von Google Maps zugreifen, die bei Android tief ins System integriert ist und auch für iOS zur Verfügung steht. Windows Phone setzt auf Microsoft Bing Maps, bietet aber ebenfalls die Möglichkeit, Google Maps einzubinden.

Bild 2.9  Google Maps-Suche in den Original-Apps auf Android und iOS.

Systemressourcen für Karten-Apps
GPS- und Karten-Apps benötigen Zugriff auf das Internet und die Positionsbestimmung des Handys. In einigen Fällen kann auch ein Zugriff auf das Adressbuch des Handys notwendig sein, um z. B. die Adressen gespeicherter Kontakte auf der Karte anzuzeigen oder eine Adresse aus der App ins Adressbuch aufzunehmen.

Wird die Google Maps-API kostenpflichtig?

Das Einbinden von Google Maps in eigene Webseiten wie auch in Inhalte für Smartphones – seien es mobile Webseiten oder echte Apps – wird kostenpflichtig. Allerdings gilt das erst, wenn die entsprechende Webseite oder App mehr als 25.000 Zugriffe an einem Tag verzeichnet.

Bis diese Anzahl an Seitenaufrufen erreicht wird, muss eine App schon ziemlich populär sein. Allerdings zählt Google auch beim regelmäßigen Aktualisieren des Kartenbilds, bei der Umschaltung von Layern, z. B. eines Satellitenbilds, oder bei der Routenplanung zusätzliche Aufrufe mit. Bei Karten mit benutzerdefinierten Stilen liegt die Grenze zur Kostenpflichtigkeit schon bei 2.500 Aufrufen am Tag.

Nicht kommerzielle Webseiten und Apps unterliegen nicht diesen Beschränkungen. Allerdings zieht Google die Grenze zum Kommerz hier ziemlich eng. Finanziert sich eine Webseite über Werbung oder wird auf einer Google Maps-Karte der Weg zu einem Laden gezeigt oder ein Haus zum Verkauf oder zur Vermietung angeboten, gilt die Seite bzw. App bereits als kommerziell.

Bei kostenpflichtiger Google Maps-Nutzung verlangt Google pro 1.000 Kartenladevorgänge, die über die 25.000 freien hinausgehen, eine Gebühr von 4 US-Dollar. Webseiten mit sehr hohen Zugriffszahlen oder Seiten, die nur angemeldeten Benutzern kostenpflichtig zugänglich sind, können über Google...

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