MARCO POLO kompakt Reiseführer Brüssel - Sehenswert
von: Sven-Claude Bettinger
MairDuMont, 2015
ISBN: 9783829783477
Sprache: Deutsch
60 Seiten, Download: 61505 KB
Format: EPUB, auch als Online-Lesen
Bild: Place Royale |
HIGHLIGHTS | CENTRE VILLE | MONT DES ARTS | QUARTIER EUROPÉEN | SAINT-GILLES & IXELLES | IN ANDEREN VIERTELN | AUSSERHALB DER STADT
WOHIN ZUERST?
Grand’ Place
Der Platz ist ein idealer Ausgangspunkt für (Erst-)Besucher. Nur wenige Minuten zu Fuß, und Sie sind in der traditionsreichen Ladenpassage Galeries Saint-Hubert und im angesagten Modeviertel Rue Antoine Dansaert. Ein kleiner Spaziergang durch Parkanlagen führt zur Kathedrale, zu Museen und Cafés. Gut ausgeschilderte Tiefgaragen befinden sich an der Grand’ Place und der Oper La Monnaie. Metrohaltestellen: Bourse (3, 4) und Gare Centrale (1, 5), bei den Museen halten Tram 92 und 94 (Royale).
Die Gegensätze, die Brüssel so lebendig machen, finden sich auch im Stadtbild wieder und in den vielen Museen, die vor Kostbarkeiten überquellen.
Dort kommen nicht nur Bewunderer von Bosch, Bruegel, Rubens, Van Dyck oder Magritte auf ihre Kosten, sondern auch Fans antiker Schätze und moderner Kunst, Geschichtsinteressierte und selbstverständlich Comicfreunde. Montags allerdings nur eingeschränkt, denn dann sind die meisten Museen geschlossen. Zu verdanken ist diese fast unüberschaubare Ansammlung an Kunstschätzen zum einen dem Reichtum der Stadt, zu dem sie nicht zuletzt wegen ihrer günstigen Lage an der Schnittstelle wichtiger Handelsstraßen kam, zum anderen dem Umstand, dass die Stadtoberen von jeher Kunst und Kultur ein starkes Interesse entgegenbrachten: Angefangen beim Patriziat des späten 10. Jhs. über die Herzöge von Burgund und Kaiser Karl V. bis zu Karl-Alexander von Lothringen, der die besten Künstler an seinem Hof beschäftigte. Im 19. Jh. lockte eine neue, liberale Elite von Großindustriellen und Bankiers die Avantgarde Europas. So entstand hier 1893 der Jugendstil, der nahtlos in Art déco und Surrealismus überging. 1958, im Jahr der ersten Weltausstellung nach dem Zweiten Weltkrieg, ließ sich ganz Europa nieder – die damalige EWG – und löste einen bis heute anhaltenden Bauboom aus.
Die Karte zeigt die Einteilung der interessantesten Stadtviertel. Bei jedem Viertel finden Sie eine Detailkarte, in der alle beschriebenen Sehenswürdigkeiten mit einer Nummer verzeichnet sind
MARCO POLO HIGHLIGHTS
Alle Comic-Größen, präsentiert in traumhaftem Jugendstilbau |
„Das schönste Theater der Welt” ist der Treffpunkt der Stadt |
Herrlich restauriertes Dekor, nicht nur für belgische Geschichte |
Weltweit größte Sammlung des surrealistischen Malers |
Meisterwerke von Bruegel und Rubens bis zu Ensor und Magritte |
Grandioses Geschenk eines großen Königs an eine große Nation |
Erlesene Kulisse für einen Jahrmarkt der Eitelkeiten |
Kunst und Kultur vom alten Ägypten bis Art déco |
Meisterliches Privathaus des Jugendstilschöpfers |
Wunderwerk belgischer Ingenieure |
CENTRE VILLE
SEHENSWERTES IN CENTRE VILLE
1 Bourse 2 Centre Belge de la Bande Dessinée 3 Editions Jacques Brel 4 Galeries Saint-Hubert 5 Grand’ Place 6 Ilot sacré 7 Maison du Roi 8 Manneken Pis 9 Place des Martyrs 10 Place Sainte-Catherine 11 Place Saint-Géry 12 Saint-Jean-Baptiste au Béguinage 13 Saint-Nicolas au Marché 14 Théâtre Royal de la Monnaie
Detailansicht der Karte folgt
Rund um die prächtige Grand’ Place und die breiten Boulevards des Zentrums schlägt das Herz der Stadt.
Im Centre Ville liegen nicht nur das Rathaus, die Börse und die Oper, sondern auch viele Theater und Kinos. Um die angesagte Rue Antoine Dansaert leben Modeschöpfer, Filmemacher und junge EU-Beamte, in den angrenzenden Straßen Migranten aus aller Herren Länder.
1 BOURSE
Cityatlas [125 E3] | Google Maps
Mitte des 19. Jhs. beschlossen die Stadtväter, die Altstadt zu modernisieren. Nach Pariser Vorbild entstanden zwischen Nord- und Südbahnhof Grands Boulevards. Die neue Börse war ein wichtiger Blickfang. Friese und Skulpturen des prachtvollen Gebäudes symbolisieren Belgien und seine diversen Wirtschaftszweige. Die Gruppen Afrika und Asien an den Ecken der Westseite stammen von Auguste Rodin. Heute schätzen insbesondere junge Leute die Freitreppe zum Sonnen und Plaudern. Place de la Bourse | Metro Bourse
2 CENTRE BELGE DE LA BANDE DESSINÉE
Cityatlas [125 F3] | Google Maps
Tim und Struppi, Lucky Luke oder die Schlümpfe: Alle Helden der beliebten Bildergeschichten tauchen im Belgischen Comic-Zentrum auf. Die ständige Sammlung schildert chronologisch die Entwicklung des Genres, wechselnde Ausstellungen gehen auf die Klassiker und Avantgardisten ein. Schwierig für Kids können die Sprechblasen auf Französisch und Niederländisch sein. Den prächtigen Rahmen mit Glasböden schuf der Jugendstilmeister Victor Horta 1903–06 ursprünglich für eine Stoffgroßhandlung. Im Comic-Zentrum ist außerdem die größte Fachbibliothek der Welt (ca. 40 000 Bände) untergebracht, zudem können Sie in einem guten Buch- und Souvenirladen stöbern. Auch die nette Brasserie lohnt einen Besuch. Di–So 10–18 Uhr | Eintritt 8 Euro | 20, Rue des Sables | www.cbbd.be | Metro 1, 5 Gare Centrale
3 EDITIONS JACQUES BREL
Cityatlas [125 E4] | Google Maps
Der berühmte Chansonnier wurde 1929 in Brüssel geboren. Hier debütierte er in kleinen Cabarets, hier hatte er – trotz seiner späteren Karriere in Paris – zeitlebens seinen offiziellen Wohnsitz und seine Familie. Brels Witwe Miche und seine Tochter France Brel präsentieren mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen Aspekte von Leben und Werk des Sängers mit der unverwechselbaren Stimme – immer hautnah. Fans und Forschern steht ein immenses Archiv aus dem künstlerischen Nachlass zur Verfügung. Sept.–Juni Di–So 12–18 Uhr, Juli/Aug. tgl. 12–18 Uhr | Eintritt 5 Euro | 11, Place de la Vieille Halle aux Blés | www.jacquesbrel.be | Metro 1, 5 Gare Centrale
4 GALERIES SAINT-HUBERT
Cityatlas [125 E3] | Google Maps
Über das „hässliche Gesicht des Kapitalismus” schimpfte Karl Marx während der Bauarbeiten. Musste doch ein Arbeiterviertel dem Tempel des Konsums und Vergnügens weichen. Die herrliche neoklassizistische Einkaufspassage mit aufwendigem Glasdach beherbergt Luxusläden, Restaurants, Kinos und Theater – und darüber Apartments. Im Théâtre Royal des Galeries bemalte René Magritte die Decke. Im und vorm Mokafé treffen sich Tänzer, Schauspielerinnen, Sänger und die beau monde. Rue des Bouchers | Metro 1, 5 Gare Centrale
5 GRAND’ PLACE
Cityatlas [125 E4] | Google Maps
Hier pulsiert das Leben der Stadt. Einheimische, Zugezogene, Besucher, Hochzeitspaare und Staatsgäste mischen sich auf dem Pflaster des „schönsten Theaters der Welt” (Jean Cocteau). Die Gaststätten mit ihren Terrassen bilden seine Logen. Junge Leute genießen die Treppen zur Maison du Roi. Von dort aus offenbart sich die elegante Pracht des Rathauses Hôtel de Ville (Mi 11–15, So 10–16 Uhr | Eintritt 5 Euro). Wie durch ein Wunder überstand dieses Symbol der bürgerlichen Macht als einer der wenigen Bauten die Bombardierung Brüssels durch Ludwig XIV. im Jahr 1695. Der 91 m hohe, von Michael, dem Schutzheiligen der Stadt, gekrönte Turm gliedert die mit Skulpturen übersäte,...