Warum gerade Sie? - Die 101 kniffligsten Fragen im Bewerbungsgespräch - Mit Erfolgsgarantie -

Warum gerade Sie? - Die 101 kniffligsten Fragen im Bewerbungsgespräch - Mit Erfolgsgarantie -

von: James Reed

Goldmann, 2016

ISBN: 9783641183578

Sprache: Deutsch

368 Seiten, Download: 810 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Warum gerade Sie? - Die 101 kniffligsten Fragen im Bewerbungsgespräch - Mit Erfolgsgarantie -



1. Kapitel

Eine Frage der inneren Einstellung

»Das Leben entscheidet sich in wenigen Augenblicken. Das ist jetzt so einer.«

Wall Street, 1987, 20th Century Fox

Der Augenblick

Kann es sein, dass der komplette Lebensweg einer Person ausschließlich auf das hinausläuft, was er oder sie in einem oder zwei entscheidenden Augenblicken tut? Der Gitarrist Andy Summers ist davon überzeugt.

Möglicherweise ist Ihnen der Name Summers nicht geläufig, doch Sie kennen mit Sicherheit sein Werk. Summers war eines von drei Bandmitgliedern von The Police, einer der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten.

Sie sind vielleicht kein Fan dieser Band, doch Sie werden sicherlich zustimmen, dass Summers als Gitarrist einer Rockband einen Job hatte, um den ihn viele beneideten. Sein Beruf hat ihn in beinahe jedes Land dieser Erde gebracht. Er konnte sich den ganzen Tag mit kreativen Dingen beschäftigen. Er hat interessante Menschen und treu ergebene Fans getroffen. Er hat tonnenweise Geld mit etwas verdient, das er gerne macht und das ihm im Blut liegt. Wirklich ein toller Job, wenn man ihn ergattern kann. Doch wie hat er ihn nun eigentlich ergattert?

Er bekam ihn, indem er in eine Londoner U-Bahn stieg und sich zufällig neben einen Schlagzeuger namens Stewart Copeland setzte. Normalerweise unterhalten sich die Menschen in der U-Bahn nicht, doch aus irgendeinem Grund begannen diese beiden an jenem Tag eine Unterhaltung. Dabei erzählten sie sich, welche Art von Musik sie gerne machen würden. Jeder überzeugte den anderen davon, dass er es aufrichtig meinte und genau der Richtige war. Sie verstanden sich auf Anhieb. Sie gründeten eine Band. Sie trafen Sting. Sie gingen an die Arbeit.

Wenn wir einmal von dem Detail mit Sting absehen, haben wir die perfekte Beschreibung dessen, was bei einem guten Bewerbungsgespräch vor sich geht: Zwei Menschen sprechen ganz offen über gemeinsame Interessen, wobei jeder dem anderen darlegt, was er anzubieten hat. (Zugegeben, das unterscheidet sich ein wenig von der Art Bewerbungsgespräch, wie die meisten es kennen.)

Als es für Summers an der Zeit war, seine Autobiografie zu schreiben, nannte er sie One Train Later, denn hätte er einen späteren Zug genommen, hätte er Copeland niemals kennengelernt, und es wäre nicht zu dieser großartigen Karriere gekommen. Es handelte sich hier also ganz klar um einen dieser Augenblicke, die den weiteren Verlauf eines ganzen Lebens bestimmen konnten – genau das, was auch in Bewerbungsgesprächen passiert.

Sie mögen einwenden, dass Summers für seinen Job gar kein Bewerbungsgespräch geführt hat, dass er es einfach durch seine besondere Gabe (in diesem Fall Gitarrespielen) und durch die Vervollkommnung dieser Gabe, indem er also täglich viele Stunden übte, geschafft hat. Sie hätten damit ganz sicher recht, doch Fertigkeiten oder Gaben allein ergeben niemals die ganze Gleichung.

Zutreffender wäre es zu sagen, dass Summers in dem Augenblick, als das Schicksal an die Tür klopfte, perfekt vorbereitet war. Er befand sich an einem Punkt seines Lebens, an dem er genau wusste, was er wirklich konnte, und war noch dazu in der Lage, dies einem völlig Fremden in einer Weise mitzuteilen, die ihn für den anderen sympathisch machte.

Dies ist ein Buch, mit dem Sie lernen können, exakt dasselbe zu tun.

Erkennen Sie Ihren persönlichen Augenblick

Viele dieser lebensverändernden Augenblicke präsentieren sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Form eines Bewerbungsgesprächs.

Wie Sie sich innerhalb dieses 30- bis 90-minütigen Zeitfensters präsentieren, wird bestimmen, womit Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen; und das wiederum prägt einen Großteil Ihrer Zeit auf Erden, etwa:

  • Was Sie tagsüber machen: Ein Erwachsener verbringt in etwa ein Drittel seiner gesamten Lebenszeit mit Arbeit. Wenn Ihnen Ihr Beruf keinen Spaß macht, bedeutet das, dass Sie ein Drittel Ihrer Lebenszeit in den Wind schlagen, und das unwiederbringlich. (Um das Ganze noch drastischer zu formulieren: Die Hälfte der restlichen zwei Drittel des Erwachsenenlebens verbringen Sie schlafend beziehungsweise Sie liegen nachts wach, während Ihre Gedanken um die Arbeit kreisen.)
  • Wo Sie leben und was Sie den ganzen Tag über sehen: Wo wir unsere begrenzte Zeit auf diesem Planeten verbringen, wird überwiegend dadurch bestimmt, wo wir arbeiten, wobei 90 Prozent von uns höchstens eine Fahrstunde entfernt von ihrem Arbeitsplatz wohnen. Ihr Bewerbungsgespräch wird darüber entscheiden, was Sie sehen, wenn Sie aus dem Fenster blicken, sei es die Skyline einer Stadt oder der Sonnenaufgang über dem Pazifik aus 10000 Metern Höhe.
  • Ihr Einkommen: Wenn ein wirklich guter Einkäufer mehr verdienen kann als so mancher Pilot, wen interessieren dann noch Sonnenaufgänge?
  • Ihren Lebenspartner: Wer in Nachtclubs geht in der Hoffnung, den oder die Richtige dort zu finden, hat statistisch betrachtet mehr Glück, wenn er hinter der Bar arbeitet, als wenn er sich auf der Tanzfläche tummelt. 19 Prozent von uns lernen ihre Ehepartner am Arbeitsplatz kennen – es ist insofern der gängigste Ort für den Anfang einer Liebesbeziehung. Und sollten Sie sich in einen Kollegen verliebt haben, so werden Sie sich über die Tatsache freuen, dass die Scheidungsrate für Paare, die sich im Beruf kennengelernt haben, unter dem Durchschnitt liegt, höchstwahrscheinlich weil sie ein gemeinsames Interesse haben.
  • Wann Sie sterben werden: Nicht ohne Grund werden Sie von der Lebensversicherung danach gefragt, womit Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen. Es gilt als erwiesene Tatsache, dass die Gesundheit eines Menschen, egal, ob dieser nun Personal Trainer ist oder aber den ganzen Tag im Büro sitzt, von den körperlichen Auswirkungen des Berufs abhängt.
  • Ihr sozialer Status: In unserer Gesellschaft identifizieren wir uns sehr stark über unseren Beruf. Von allen Tätigkeitsfeldern scheinen wir helfenden Berufen, etwa Ärzten und Krankenschwestern, die höchste Achtung entgegenzubringen. (Politikern und Bankern eher weniger.)
  • Ihr persönliches Glück: Die Zufriedenheit im Beruf ist, das versteht sich von selbst, äußerst wichtig. Interessanterweise gibt es mehrere Studien, die belegen, dass jemand, der im Beruf glücklich sein möchte, sich eine Schere greifen und lernen sollte, Haare zu schneiden. Die meisten Friseursalonbesitzer sind in ihrem Beruf glücklicher als alle ihre Kunden.

Es geht im Grunde genommen also um Ihre Zeit, Ihr Geld, Ihr Liebesleben, Ihr Umfeld, Ihre Gesundheit, Ihren sozialen Status und Ihr Glück – alles Punkte, über die ganz oder zumindest teilweise in einem Bewerbungsgespräch entschieden wird. Wenn sich das Leben wirklich auf ein paar bedeutsame Augenblicke reduzieren lässt, so ist das Bewerbungsgespräch mit Sicherheit einer davon. Ob einem das nun gefällt oder nicht, Menschen, die Vorstellungsgespräche gut meistern, neigen dazu, ein gutes Leben zu führen.

Wenn also so viel auf dem Spiel steht, ist es kein Wunder, dass man vor einem Bewerbungsgespräch nervös wird. Doch so beängstigend es auch sein mag, dem eigenen Schicksal während des Vorstellungsgesprächs ins Auge zu blicken, Sie bekommen den Termin zumindest vorab mitgeteilt und haben die Chance, sich darauf vorzubereiten. Sie werden Ihrem Schlüsselmoment sicherlich mehr Beachtung schenken, als es Andy Summers bei seinem tat. Und, was noch besser ist, für ein Bewerbungsgespräch brauchen Sie nur ein klein wenig mehr zu üben als all die anderen, und nicht viele Stunden täglich, wie Musiker es tun.

Sobald Sie ein Bewerbungsgespräch aus diesem Blickwinkel betrachten, wird es Ihnen weniger wie eine Prüfung, sondern eher wie eine große Chance, ein Wink des Schicksals erscheinen, den Sie mit allem, was Ihnen dafür zur Verfügung steht, ergreifen sollten.

Was haben Sie zuletzt dafür getan, Ihr Schicksal positiv zu beeinflussen?

Wenn man lernt, Bewerbungsgespräche zumindest ein bisschen besser zu meistern, zahlt sich jede Minute, jede Anstrengung, die in den eigenen Werdegang investiert wird, direkt aus.

Dennoch verwenden die meisten Menschen mehr Zeit auf die Zubereitung ihres Abendessens als auf die Vorbereitung für ein Bewerbungsgespräch. Vielleicht haben sie ganz einfach Angst, weil ihnen bewusst ist, was auf dem Spiel steht. Angst schleicht sich meist dann ein, wenn die Anforderungen besonders hoch sind, dicht gefolgt von Aufschieberitis, mit dem Ergebnis, dass die meisten Bewerber beim Thema Vorbereitung auf einen Vorstellungstermin ähnliche Gefühle hegen wie Orson Welles beim Fliegen: eine Mischung aus »Langeweile und Terror«.

In Wahrheit übt sich so ziemlich jeder hinsichtlich Bewerbungsgesprächen in Aufschieberitis – was bedeutet, dass die Zahl ernst zu nehmender Konkurrenten für Sie abnimmt. Arbeitgeber beklagen sich eher selten darüber, aus einem zu großen Kreis ausgezeichneter Bewerber wählen zu können. Daher sind intensivere Bemühungen in einem Vorstellunggespräch meist von Erfolg gekrönt.

Die beste Vorbereitung besteht darin, aufrichtige und sinnvolle Antworten auf bestimmte Schlüsselfragen zu finden – und es gibt nicht so viele Fragen, als dass eine durchschnittlich begabte Person sie nicht innerhalb von ein paar Abenden durchgearbeitet hätte.

Wir bei Reed sind davon überzeugt, dass auch die haarigsten und exotischsten Fragen lediglich Varianten eines kleinen Grundkatalogs von Schlüsselfragen sind. Lernen Sie, gut mit...

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