Der Beziehungs-Burnout - Warum Frauen in der Liebe ausbrennen

Der Beziehungs-Burnout - Warum Frauen in der Liebe ausbrennen

von: Nicole Diercks

Books on Demand, 2018

ISBN: 9783839148273

Sprache: Deutsch

583 Seiten, Download: 1716 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Der Beziehungs-Burnout - Warum Frauen in der Liebe ausbrennen



Einleitende Worte


Liebe Leserinnen, liebe vermutlich eher einzelne Leser,


um Missverständnissen über das positive Anliegen dieses Buches vorzubeugen ist es mir wichtig zu deponieren, dass es sich hier um keine „Abrechnung gegen die bösen Männer“ handelt! Möglicherweise wirkt es streckenweise unbeabsichtigt wie eine Aufrechnung ungut wirkender Strategien, Einstellungen und Verhaltensweisen, dies liegt aber in der Natur der Sache, nicht in meinem eigenen Anliegen. Das Werk nimmt deswegen die männlichen Verhaltensweisen in Partnerschaften so stark in den Fokus, weil Frauen, auch die modernen, eine sowohl anerzogene, als auch biologisch angeborene Neigung haben, sich in Beziehungen sehr stark an ihrem männlichen Widerpart zu orientieren. Männer brennen aber ganz genauso heftig in ihren Beziehungen aus! Wir wollen bitte beim Lesen nie vergessen, dass es so unendlich viele berechnende, dumme, kaltherzige, gewalttätige, gefühllose, narzisstische und psychisch schwerst gestörte Frauen gibt, die mit Wonne ihren Partner täglich über ihre gut geschärfte Klinge hüpfen lassen. Und die mit kalter Erregung genüsslich dabei zusehen, wie er an seiner Liebe für sie restlos zugrunde geht. Um diese wundervollen Männer geht es hier jedoch nicht, wenn ihr einen davon erwischt habt: unbedingt festhalten! Es gilt für mich außerdem als unbestritten, dass homosexuelle Partner beiden Geschlechtes genauso in Beziehungen ausbrennen. Die spezielle Dynamik, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen zu dem ganz normalen Beziehungs-Wahnsinn auch noch hinzukommt, ist hier aber nicht weiter thematisiert. Man kann nur ganz kurz skizzieren, dass eine monogame Beziehung stets Gefahr läuft „energetisch zu veröden und verblöden“, weil die Gefahr des geistig-seelischen Inzests durch die Geschlechtergleichheit immer gegeben ist. Bei Frauen erstreckt sich dies auch schon bald auf die Körperebene, und viele solcher weiblichen Paare sterben dann den „lesbischen Bettentod“, obwohl sie sich so sehr lieben …

 

Die Idee mein über jahrzehntelang gesammeltes und erlebtes Wissen um diese subtilen Prozesse in ein Buch zu packen, kam auf einem wirklich nur verschlungen zu nennenden Weg zu mir und hat sich dazu auch lange fast unbemerkt in mir bewegt. Es war auf einer Garten-Messe in der Abteilung „Altes, Neues und Dinge, die die Welt nicht braucht“. Weil ich direkt in der Schall-Schneise zwischen zwei Freundinnen mittleren Alters stand, kam ich nicht umhin das sich entspinnende Gespräch zu genießen. Babsi quakte die ganze Zeit aufgeregt einen guten Meter hinter mir: „Ach, guck mal hier Anne – das Grüne – das würde doch wunderbar zu den Petunien passen …!“ Anne war ebenfalls einen guten Meter von mir entfernt, drehte konzentriert und unaufgeregt einige Dinge nach dem Preisschild um und sagte abwesend über die Schulter: „Ja, sicher …“  und  „Hm …“ Babsi krähte derweil aufgeregt weiter: „Oder das hier, das mit dem Goldrand, wolltest Du nicht immer schon was mit Goldrand für Deine Küchenkresse …?“  Babsi bemerkte offensichtlich überhaupt nicht, dass ihre Freundin innerlich genauso beschäftigt war wie sie selber, nur eben mit eigenen Gedanken: „Ach, schau hier, das ist aber mal wie geschaffen für Dein Telefontischchen! Anne, jetzt guck doch mal!“ Anne guckte nicht, aber ich konnte deutlich sehen, dass die Unsensibilität ihrer Freundin ihr auf die Nerven zu gehen begann. „Jetzt schau doch wenigstens mal!“, plärrte Babsi leicht ungehalten mit etwas Blauem in der Hand. „Das ist doch so schön!“ Jetzt guckte Anne endlich, allerdings nicht das blaue Dingens, sondern Babsi an. „Ich will es aber nicht!“, sagte sie fest entschlossen. Babsi schnaubte wie eine Traberstute ihre Beute an und plärrte enttäuscht: „Aber das ist doch nun wirklich total schön - und Du guckst nicht mal richtig!“ Anne sagte eng: „Ich will es aber nun mal nicht haben!“ Babsi quengelte, immer noch völlig ohne innerlichen Kontakt zu Anne, los: „Aber warum denn nicht?!“ Und Anne sagte daraufhin etwas erschöpft, aber sehr milde, den wichtigsten Satz des Jahres für mich: „Weil mich zu viele schöne Dinge eben einfach aggressiv machen!“ Babsi stand der Mund offen und ich konnte sehen, wie diese überraschende Information nach einer Resonanz in ihr suchte. Sie fand ganz offensichtlich keine so auf die Schnelle. Also stellte Babsi mit blutendem Herzen, aber jetzt still, das blaue Dingens wieder hin und wendete sich leidend ab. Das hatte mein Interesse geweckt! Ich sprach Anne an und bat sie darum, mir mehr über ihre Aggressionen zu erzählen. Sie war dazu gerne bereit: „Wenn zu viele Dinge um einen Platz in meinem Fokus rangeln, dann werde ich nervös. Und wenn diese Dinge dann auch noch hübsch sind, werde ich ärgerlich, weil ich mich nicht mehr auf die einzelnen Sachen konzentrieren kann. Das ist einfach Physik, denn in der Fülle kann ja nichts mehr wirken und ich nehme nur noch einen einzigen Klumpen im Zimmer wahr. Und dann habe ich gar nichts mehr davon! Darum ist heute auch nur noch wenig für mich mehr …“ Ich bedankte mich herzlich für diese wertvolle Ausarbeitung und benutze sie seit dem lebendig.

Der wahre Segen, der sich in Anne‘s weisen Worten versteckte, entwickelte sich aber erst viel später. Er lag nämlich in der Erkenntnis, wie unglaublich nahrhaft und heilsam es sein kann, wenn ein anderer Mensch klar zu einem bestimmten Umstand seine Innerlichkeit reflektieren kann – und das dann auch tatsächlich tut. So wird es nämlich möglich, die eigenen Gefühle besser zuordnen zu können, die zwar vorhanden, aber irgendwie nicht wirklich greifbar scheinen. Die intimen Worte anderer über ihr ureigenstes Erleben sind wie eine bereits geprüfte Form, in die wir nun einmal probeweise unsere eigene Gefühlssuppe kippen können. Einfach um zu schauen, ob wir das auch so nachempfinden und für wahr erleben können. Das ist die weiter oben angesprochene Erklärung, warum ich mich dazu entschlossen habe, diese oft verborgen wirkenden Prozesse einmal klar auszusprechen. Es ist mir sowieso schon lebenslang ein inniges Anliegen gewesen, Licht in dunkle Angelegenheiten zu bringen (in einem anderen Leben wäre ich unbedingt Profilerin oder Staatsanwältin geworden!) Und fast nichts ist dunkler, als die überaus vielschichtige Dynamik in Liebesbeziehungen. Ich hoffe sehr, mit meinen Beobachtungen und Folgerungen so mancher verwirrter Lady ein überrascht-erfreutes: „Ach, so!?“ schenken zu können. Und möglicherweise sogar ermöglichen zu können, dass nicht jede einzelne Frau jeden einzelnen Fehler selber machen muss, sondern vielleicht schon etwas früher den überfälligen Absprung findet … Fangen wir an und stürzen uns rein!

 

Ich schicke an dieser Stelle lieber voraus, dass man nicht politisch aktiv in der Frauenbewegung sein muss, um zweifelsfrei zu erkennen, dass Frauen zwar in der faktischen Überzahl, aber gesellschaftlich auch hierzulande immer noch weit unterlegen sind. Und lasst uns jetzt bitte nicht darüber diskutieren, dass der Bundeskanzler angeblich weiblich sei. Man kann zweifelsfrei feststellen: Herr Merkel ist sicherlich vieles, aber ganz bestimmt keine Frau!

Warum Frauen besonders gefährdet sind in ihrer Beziehung so häufig auszubrennen, liegt auch mit an ihrer besonderen gesellschaftlichen Stellung. Die Männer haben schon vor Jahrhunderten die Welt unter sich aufgeteilt und seit dem auch nicht mehr hergegeben. Mittlerweile haben sie sogar noch die wenigen Bereiche bevölkert, die bis vor einiger Zeit fast allein den Frauen gehörten: Aus der Fliegerei haben sie sie völlig verdrängt und das Kochen vor und für Publikum gehört seit „Ich hab da mal ‘ne Kleinigkeit vorbereitet“ und „Braaatkartoffeln mit Rooosmariiin!“, alleinig den Männern. Trotzdem ist es es ein trauriger Fakt, dass sich eine Welt voller Männer schon längst selber ausgelöscht hätte! In Afrika sagt man: „Eine Frau ernährt ein ganzes Dorf. Wenn zwei Männer aufeinander treffen, beginnen sie sofort Krieg zu führen!“ … Das Leben ist weiblich und war es schon immer. Alle Menschen entstehen aus zwei Chromosomen: XX. Auch spätere Männer werden mit zwei XX-Chromosomen erschaffen. Aus noch immer ungeklärten Gründen, bricht irgendwann in der Entwicklung zwischen Eizelle und Samen in ca. 48% der Fälle eines der unteren Beinchen von einem X ab und es entsteht ein XY. Deutlich fühlbar ist der Unterschied: XY-ungelöst fehlen ein paar sehr wichtige menschliche Bestandteile, darum zieht es das gesamte Leben stets zum weiblichen hin um sich damit aufzuladen und aufzufüllen. An vielen älteren Männern kann man das sogar ganz deutlich sehen: sie bekommen Hüften und einen Busen … Das Weibliche ist die nährende, gebärende, schützende, heilende, tröstende, verbindende Kraft im Leben. Das Weibliche ist die Lebenskraft schlechthin, denn wir sprechen einhellig von Mutter Erde und Mutter Natur, nicht etwa von Vater Erde und Vater Natur. Und sobald auf der Erde irgendwo Einer ein Aua-Bubu hat, rennt er damit geradewegs zur nächstgelegenen „Mutti“ und lässt sich ausgiebig trösten. Das Leben, der Mensch jedoch sind paradox und schätzen selten das, was sie nährt, sondern zumeist immer nur das, was sie zerstört. Darum gibt es immer noch so etwas lebensvernichtendes wie das Patriarchat. Es bedeutet wörtlich „Väterherrschaft“. Es handelt sich um ein gesellschaftliches System prägender Werte, Normen und Verhaltensdiktate das allein von Männern/Vätern kontrolliert und repräsentiert wird. Ein moderneres aber ungebräuchliches Wort dafür ist „Androkratie“, was wörtlich „Herrschaft des Mannes“ heißt. Das Patriarchat ist ein Konzept der bewussten Entmachtung und sogar...

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