Die Schmahamas-Verschwörung - Ein Roman aus der Welt von FREEDOM von Paluten, Band 1

Die Schmahamas-Verschwörung - Ein Roman aus der Welt von FREEDOM von Paluten, Band 1

von: Paluten, Klaas Kern

Community Editions, 2018

ISBN: 9783960960553

Sprache: Deutsch

160 Seiten, Download: 11566 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Die Schmahamas-Verschwörung - Ein Roman aus der Welt von FREEDOM von Paluten, Band 1



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Es war ein herrlicher Tag in der Welt von Freedom.1 Ein paar Sonnenstrahlen kitzelten Paluten an der Nase und draußen krächzten die Chocobos um die Wette. Genüsslich streckte er sich in seinem Bett. Erst den rechten Arm und das linke Bein, dann andersherum, ehe er mit Schwung die Decke zurückschlug und aus den Federn hüpfte. Ja, eindeutig ein schmackhafter Tag.

Paluten schlenderte zum Fenster hinüber. Auf dem Platz vor seinem Haus wuselte wie immer das Leben. Früher hatte er sich gefragt, wo all die Leute eigentlich so plötzlich hergekommen waren, die sich hier niedergelassen hatten. Aber mittlerweile war ihm das nicht mehr wichtig. Jeder war hier willkommen und das machte diesen Ort so besonders. Im Dorfd2 fand jeder sein Zuhause.

Es machte Paluten stolz, wie friedlich hier alle miteinander leben konnten. Er und seine Freunde, der Freedom Squad, hatten hart dafür gekämpft – und es hatte sich gelohnt.

Einst war die Welt von Freedom ein Reich des Chaos gewesen. Der böse König Xaroth hatte die Herrschaft an sich gerissen und versklavte Land und Leute, wie es ihm passte. Alle hatten in Angst und Schrecken gelebt. Das Dorfd wurde in dieser Zeit zur Basis des Widerstandes. Es tobte ein langer, unerbittlicher Krieg. Doch mit vereinten Kräften war es dem Freedom Squad gelungen, Xaroth zu stürzen. Seither war Ruhe eingekehrt.

Paluten dachte gern an den Tag zurück, an dem sie die letzte, alles entscheidende Schlacht geschlagen hatten. Doch nach all der Aufregung war es jetzt auch schön, einfach ausschlafen und dann die Sonne genießen zu können.

Ein Farbklecks zog Palutens Aufmerksamkeit auf sich. Auf dem Platz unten erspähte er eine merkwürdige Gestalt. Obwohl so viele Menschen unterwegs waren, stach diese Person ganz eindeutig aus der Masse hervor. Es war ein Mann in Umhang und albernen Pluderhosen, der einen großen, lilafarbenen Hut trug, an dem eine buschige Feder wippte. Ein Spitzbärtchen zierte sein Gesicht. So jemanden hatte Paluten hier noch nie gesehen. Und er kam auch noch zielstrebig auf sein Haus zugelaufen! Was er wohl wollte?

Noch bevor der Mann bei Paluten anklopfen konnte, war der schon im Flur angelangt und riss neugierig die Tür auf. »Guten Tag, Sir!«, begrüßte er den Fremden freundlich.

Verdutzt hielt der Mann inne, die Hand noch zum Klopfen erhoben. Sein Blick wanderte zu seiner Faust empor, als würde er sich fragen, was er gerade noch damit vorgehabt hatte, dann ließ er den Arm wieder sinken. »Guten Tag.«

Erwartungsvoll stand Paluten da und sah ihn mit großen Augen an. Es vergingen drei Sekunden, dann fünf, dann sieben. Langsam wurde das Schweigen unangenehm. Wieso sagte der Fremde denn nichts?

»Ähm, wollten Sie … zu mir?«, versuchte Paluten es vorsichtig.

»Das kann schon sein«, antwortete Pluderhose und kramte einen Umschlag aus den Tiefen seines Umhangs hervor. Er hielt ihn sich vors Gesicht, kniff die Augen zusammen, starrte konzentriert auf die Vorderseite des Umschlags, dann auf Paluten, Umschlag, Paluten, Umschlag, Paluten. Schließlich nickte er und drehte den Umschlag um, damit Paluten sehen konnte, worauf er da die ganze Zeit geguckt hatte. Es war eine Zeichnung.

»Sind Sie das?«

Paluten betrachtete die Zeichnung genauer, legte den Kürbiskopf schief, änderte noch mal den Blickwinkel, kratzte sich am Kopf. Ja, möglich war es. Nicht besonders gut getroffen, und die Linien wirkten merkwürdig krakelig, als hätte jemand den Stift mit den Füßen oder der Zunge gehalten, aber eine gewisse Ähnlichkeit war da.

»Das kann schon sein. Sind Sie der Briefträger?«

Pluderhose riss entsetzt die Augen auf. »Briefträger?!«

Bei ihm klang das Wort wie eine Beleidigung. Paluten verstand nicht ganz, was er falsch gemacht hatte.

»Ich bin Botschafter!«

»Ach, echt?« Paluten bezweifelte das. Wieso sollte jemand mit einem so wichtigen Amt ihm Briefe bringen? Noch dazu in so komischen Klamotten? Einen Botschafter konnte doch sicher niemand dazu zwingen, so einen Hut zu tragen.

»Natürlich!« Der Mann hob den Zeigefinger und reckte die Nase in die Luft, sodass die Feder an seinem Hut wackelte. »Ich überbringe Botschaften. Was sollte ich also sonst sein?«

»Äh …«, begann Paluten, ließ es dann aber doch lieber bleiben. Der Briefträger, der keiner sein wollte, hatte immerhin noch seinen Brief, und den wollte er haben. »Ja, ergibt Sinn. Kann ich den Brief denn dann …?«

»Die Botschaft!«

»Ja, klar, also, kann ich die Botschaft dann bitte haben?«

»Selbstverständlich. Bitte bestätigen Sie den Erhalt der Botschaft hier, hier und hier.«

Pluderhose entrollte ein langes Dokument vor Paluten und deutete auf drei Stellen, an denen dünne Linien Platz für eine Unterschrift ließen. Ansonsten war das Papier über und über mit winzigen Buchstaben übersät, die Paluten unmöglich entziffern konnte. Doch das hatte bestimmt alles seine Richtigkeit. Paluten zuckte nur mit den Schultern und kritzelte sein »Palle« auf die Linien. Immerhin wollte er endlich diesen Brief haben! Briefe waren immer etwas Besonderes.

»Danke«, näselte der angebliche Botschafter, rollte das Schriftstück wieder zusammen und ließ es in seinem Umhang verschwinden, ehe er Paluten den Umschlag übergab.

Der riss ihn sofort auf und begann zu lesen.

Pluderhose räusperte sich vernehmlich. Irritiert blickte Paluten von seinem Brief auf. Er fand es ganz schön unhöflich, dass der Briefträger, oder was immer er war, ihn beim Lesen beobachtete. Aber der Mann bewegte sich nicht vom Fleck. Er schien auf irgendwas zu warten …

Dazu passend streckte er jetzt einen Arm aus – und Paluten verstand. Natürlich, die Bezahlung! Hastig durchwühlte er seine Taschen und fand dort eine Karotte, die er Pluderhose strahlend in die Hand drückte.

»Aber nicht alles auf einmal futtern«, mahnte Paluten. »Das mache ich nämlich immer, aber es endet nie gut.«

Pluderhose betrachtete die Möhre, als hätte er so etwas noch nie zuvor gesehen. Armer Kerl. Vielleicht gab es dort, wo er herkam, keine Karotten? Paluten hatte Mitleid mit ihm und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Dann widmete er sich wieder dem Brief. Nur aus den Augenwinkeln sah er, wie der Bote mit stockenden Schritten davonging, den Blick noch immer wie gebannt auf die Karotte gerichtet. Paluten freute sich darüber, dass er ihm so eine tolle Belohnung gegeben hatte. Doch der Brief war jetzt wichtiger. Also noch mal, was hatte da gestanden?

Uiuiui, damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Aber hier stand es, schwarz auf weiß! Er musste sofort mit Edgar3 sprechen! Wo der kleine Fratz wohl steckte?

Paluten sah sich auf dem Platz vor seinem Haus um, konnte seinen besten Freund aber nirgends entdecken. Also auf zum Markt! Vielleicht war Edgar ja dort. Von Palutens Haus aus war es nur ein Katzensprung. Und tatsächlich erspähte Paluten schnell ein rosa Ringelschwänzchen, das hinter einer Gemüsekiste hervorlugte. Die Händler Krassimir und Melvin versuchten noch immer, ihre Ventilatoren zu verkaufen4, und bekamen deswegen von dem Treiben unter ihnen gar nichts mit.

»Edgar, schau mal!«, rief Paluten und wedelte aufgeregt mit dem Brief in der Luft herum.

Der Kopf des Schweins kam zum Vorschein, eine Karotte noch halb im Maul. Edgar sah ertappt aus. Er schluckte die Karotte rasch hinunter, bevor er seinen Freund begrüßte. »Hallo, Paluten. Was machst du denn hier?«

»Ich habe eine Reise gewonnen! Hier, guck!«

Edgar runzelte die Stirn. Er war schon lange Palutens bester Freund und zusammen hatten sie unzählige Abenteuer erlebt. Trotzdem zeigte er selten die gleiche Abenteuerlust wie Paluten, sondern war eher zurückhaltend. Das mochte aber auch daran liegen, dass das letzte Abenteuer noch nicht allzu lange zurücklag. Der Kampf gegen den bösen König Xaroth war für Edgar sehr schwer gewesen. Immerhin war es nicht nur um die Zukunft von ganz Freedom gegangen, sondern auch um Edgars eigene Frau Claudia. Xaroth hatte die Schweinedame entführt und als Geisel festgehalten. Edgar war schier verrückt geworden vor Sorge. Aber, fand Paluten, nach so einer Zeit kam ein Urlaub doch gerade recht, oder nicht?

»Die Schmahamas?«, fragte Edgar, als er den Brief gelesen hatte.

»Jaaaa!« Paluten strahlte. »Ist das nicht klasse? Und du kommst mit!«

»Darüber muss ich erst mit Claudia5 sprechen.«

Paluten zog eine Schnute. »Aber die Schmaahaamas! Freust du dich denn gar nicht?«

»Doch, doch. Aber so etwas kann ich nicht allein entscheiden. Das weißt du doch.«

Paluten verdrehte die Augen. Edgar konnte so schrecklich vernünftig sein. Aber sie würden Claudia schon überzeugen.

»Na gut, dann lass sie uns fragen!«

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Claudia war mit Sohnemann Edgar Junior6 auf der Dorfdwiese und passte auf den Kleinen auf, während der im Gras spielte. Als sie Paluten und Edgar sah, kam sie den beiden ein Stück entgegen.

»Hallo, Paluten. Schön, dich zu sehen! Wie geht es dir?«

»Hallo, Claudia. Mir geht es bestens! Außer dass ich ordentlich Kohldampf habe. Aber schau mal, wir haben eine Reise auf die Schmahamas gewonnen!«

Claudia hob überrascht eine Braue. »Wir?«

»Na ja, ich. Aber Edgar kommt natürlich mit.« Er hielt ihr den Brief hin.

Sie überflog das Schreiben. »Hast du denn überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen?«, fragte sie dann und klang irgendwie besorgt.

Natürlich verstand Paluten, dass sie nach der Zeit als Geisel von Xaroth keine große Lust auf neue Abenteuer hatte. Aber im Brief stand nichts, was besonders gefährlich klang, also gab es doch gar keinen Grund zur...

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