Baedeker Reiseführer Vietnam - mit Downloads aller Karten und Grafiken

Baedeker Reiseführer Vietnam - mit Downloads aller Karten und Grafiken

von: Martina Miethig

Baedeker, 2018

ISBN: 9783575425720

Sprache: Deutsch

490 Seiten, Download: 83498 KB

 
Format:  EPUB

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Baedeker Reiseführer Vietnam - mit Downloads aller Karten und Grafiken



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Das ist…


Vietnam

Die großen Themen rund um die Reiskammer Asiens. Lassen Sie sich inspirieren!

© istock/MasterLu

Atemberaubend: Sonnenaufgang in der Ha-Long-Bucht

Alles im Fluss


Der Kontrast im Mekong-Delta könnte nicht größer sein: Einerseits die quirligen Schwimmenden Märkte und überfüllten Flussarme, andererseits die menschenleere und stille Sumpflandschaft. Kaum größere Städte, aber üppige Vegetation in tropischer Kulisse aus Reis-feldern und Bambuswäldern, Obstplantagen und Kokospalmen.

© shutterstock/Imaginative Gifts

Unterwegs in einem der kleinen Nebenarme des Mekong

EIN Flussgigant. Zwei Ströme. Acht Arme. Neun Drachen. 1001 Kanäle. 5000 km Wasserwege! Das ist das Mekong-Delta. Der Mekong ist einer der größten Ströme Asiens, der Südvietnam auf den letzten 200 km seines 4800 km langen Laufes durch Südostasien durchfließt. Er entspringt im tibetischen Hochland, fließt durch Südwestchina, bildet die Grenze zwischen Burma und Laos, zwischen Laos und Thailand. Bei Phnom Penh in Kambodscha schließlich teilt er sich in zwei Ströme, den Tien Giang (Oberer Mekong) und den Hau Giang (Unterer Mekong, kambodschanisch: Bassac), bevor er Südvietnam erreicht. Im 70 000 km² großen Mekong-Delta fächern sich diese beiden Flüsse in acht Hauptarme, einen Schifffahrtskanal und zahlreiche Nebenarme auf, die an verschiedenen Stellen ins Meer münden. Obwohl er nur acht Mündungsarme hat, wird der Mekong in Vietnam auch als Song Cuu Long bezeichnet: »Neun-Drachen-Fluss«, nach der in der chinesischen Mythologie heiligen Zahl 9.

Fortbewegungsmittel Boot


In Can Tho erwarten den Besucher nicht nur angenehme Hotels und Restaurants, sondern auch Obstplantagen und Schwimmende Märkte. Auf Booten wird hier allerlei Obst verkauft. Wie kommt man hin? Auf einem Boot! Hier spielt sich alles auf den Booten ab. Von My Tho lohnt sich eine Bootsfahrt auf dem nördlichsten Mekong-Arm, dem Tien Giang, zu den üppigen Obstgärten bei Ben Tre. Das urtümliche Sumpfland von Cau Mau – ein Paradies für Vögel und Vogelkundler – erkundet man auch am besten über die Wasserwege. Und vom Küstenort Rach Gia erreicht man die einmaligen Strände der Insel Phu Quoc auch mit dem Boot. Wer noch weiter in den westlichen Teil des Deltas vordringen möchte, sollte Ha Tien und Chau Doc nahe der kambodschanischen Grenze besuchen.

Sonnen- und Schattenseiten


Die Wasserwelt des Deltas ist für die 20 Mio. Bewohner Fluch und Segen zugleich. Alle 2 bis 5 Jahre kommt es im Delta zu schweren Überschwemmungen mit vielen Toten, v. a. Kindern. Doch dank der vom Mekong und seinen Nebenflüssen auf seinem langen Weg mitgeführten Sand- und Schlammfracht bleibt die Bodenfruchtbarkeit erhalten und macht das Delta zur größten Reiskammer des Landes mit 2 bis 3 Ernten pro Jahr. Mit dem Delta des Roten Flusses im Norden gehört Vietnam neben Thailand und Indien zu den größten Reisexporteuren der Welt. Immer öfter machen jedoch Dürre, versalzte Böden und sinkender Wasserstand den Reisbauern im Delta zu schaffen – ein Grund sind die riesigen Staudämme am nörd-lichen Mekong-Verlauf in China. Viele Landwirte weichen aus auf den Anbau von Zuckerrohr, Obstbäumen und Kokospalmen sowie die Krabben- und Fischzucht. Insbesondere die riesigen Shrimpsfarmen und Aquakulturen (z. B. der Billigfisch Pangasius) bedrohen allerdings durch Kahlschlag und Chemikalien das ökologisch empfindliche Biotop. Wiederaufforstungen mit Mangroven sollen die gefährliche Entwicklung aufhalten, denn die weitverzweigten Mangrovenwurzeln >>> schützen die Küste vor Erosion und Sturmfluten.

© istock/hadynyah

Schwimmende Märkte

Boot Oder Rad? >>>


Bootstouren durch das Delta sind wundervoll, aber Vorsicht vor spottbilligen Angeboten, die sich oft als vietnamesische »Kaffeefahrt« mit diversen Einkaufsmöglichkeiten herausstellen! Eine schöne Alternative: auf einer Radtour über Tausende von Brücken rollen.

Einfach Nur Lecker!


Vietnam mit allen Sinnen erfahren … Dazu gehört unbedingt ein Kochkurs! Schon beim Rollen von »goi cuon« ist Fingerfertigkeit gefragt: Denn die leckeren Frühlingsrollen sind mit lauter Köstlichkeiten gefüllt – Garnelen, Gemüse, Glasnudeln, Sojabohnensprossen und Minze müssen wie ein kleines Paket in das hauchdünne, transparente Reispapier gewickelt werden. Kein leichtes Unterfangen, aber Übung macht den Meister!

© istock/joannathaczuk

»Pho« gehört bei den Vietnamesen zu einem guten Frühstück dazu, doch v. a. in größeren Städten wird die Suppe den ganzren Tag über im Straßenverkauf angeboten.

WIE die »Glücksrollen« kennt jeder Vietnamreisende bald auch die würzige Suppe namens Pho (sprich: Fö): die Reis- oder Weizennudeln, die mit hauchdünnen Rindfleisch-Scheiben (pho bo) oder Huhn (pho ga) und ein paar Sojabohnensprossen gekrönt werden, übergossen mit einer deftigen heißen Fleischbrühe. Schon diese einfache Suppe ist voller Aroma mit Pfeffer, Ingwer, Sternanis, Minze, Koriander, im Süden etwas schärfer mit zerstoßenem Chili und Limettensaft. Auf dem Tisch steht meist zum Nachwürzen noch die salzige Fisch- oder Sojasauce und jede Menge Kräuter. Ob nun in der Pho oder im Hot Pot, Gewürze und frische Kräuter beherrschen die Küche Vietnams!

Nichts für den Suppenkasper


Die Pho ist der bekannteste Export aus dem Norden Vietnams, heute quasi die Nationalspeise. Aufgrund der geogra-fischen Länge Vietnams haben sich regionale Eigenarten entwickelt: Wegen des kühleren Klimas kommen im Norden eher Geschmortes, Frittiertes, Pfannengerichte und Reisbrei auf den Tisch.

Die mehr als 500 Gerichte sind auch beeinflusst durch die Nachbarländer oder die Kolonialmächte wie China (angrenzend im Norden) und Frankreich (die raffinierte kaiserliche Küche im Zentrum) und die beiden schärfsten Koch-Nationen Asiens wie Thailand und Indien (im Süden). In Hue kann man sich außer in Kochkursen in der künstlerischen Präsentation der Speisen üben, und so lernt man hier auch die Kunst des Gemüse- und Obstschnitzens – echte kleine Kunstwerke, aber leider vergänglich.

Do it yourself


Die Kochschulen sind im Trend, nicht nur in Hoi An, wo fast jedes Hotel und Touristenlokal seine eigenen Kurse im Wokschwingen und Pfannkuchenwerfen anbietet. Am Anfang fast jedes Kochkurses steht das gemeinsame Einkaufen auf dem Markt, denn die Ingredienzen müssen immer frisch sein. Ein Marktbesuch unter Anleitung ist auch ein »Schnupperkurs«, denn hier wird erst einmal hingeschnuppert in all die Körbe mit Kräutern, Frühlingszwiebeln, Chilischoten, pinkfarbenen Drachenfrüchten, Sternäpfeln (Mangosteen) und grünen Mangos, zwischen Plastikschüsseln mit Wachteleiern, Fröschen oder Fischen und Käfigen voller piepsender Küken. Im Dorf Tra Que bei Hoi An lernen die Urlauber die Geheimnisse der Küche Vietnams in der Kochschule gleich neben den weiten Feldern, wo Gemüse und Kräuter wie Koriander, Basilikum und Zitronengras angebaut und per Hand gewässert werden.

Was wird gekocht?


Auf dem Kochprogramm stehen meist die vier Klassiker: Frühlingsrollen (»goi cuon«, im Norden: »nem cuon«) und Pho, die gelben Pfannkuchen »banh xeo« aus Reismehl und Kokosmilch und »bun bo nam bo«, der Rindfleisch-Nudelsalat, wo die zarten Fleischscheiben scharf und kurz in der Pfanne sautiert werden bis es Flammen schlägt, qualmt und zischt. Streetfood-Snacks wie die proteinreichen frittierten Mehlwürmer und Grillen kann man sich ja für die nächste Reise aufheben …»Chuc ngon mieng«! Guten Appetit!

Mitkochen! >>>


Wer Frühlingsrolle oder Feuertopf (Hot Pot) auch zu Hause gekonnt zubereiten will, kann das flinke asiatische Kochen in Vietnam lernen. Die Kochkurse finden mal open-air, mal in der klimatisierten Küche statt – und natürlich verspeist man gemeinsam das Resultat.

© istock/GMZVozd

Das muss gelernt sein: Die vietnamesischen Frühlingsrollen rollen sich nur mit viel Übung.

Zu Besuch Bei Den Berg-Stämmen


Immerhin 27 Bergstämme bevölkern den Norden Vietnams in teils weit abgelegenen Bergweilern. Die Welt hier ist voller Geister. Man sieht sie nicht, sie sitzen in der Erde, in den Bäumen, im Reisfeld, in der Küche. Nur Eingeweihte, die Schamanen, haben Kontakt zu ihnen …

© shutterstock/thi

In luftiger Höhe über den Reisfeldern verzieren diese Damen Stoffe mit feinen Kreuzstich.

DIE Minderheitenstämme in der Gegend um Sa Pa befinden sich mitten in der Zeitmaschine zwischen jahrtausendealter Tradition und modernem Leben. Dazu gehört der Schamanismus genauso wie die Satellitenschüsseln, billige Kunstfasertextilien aus China statt mit Indigo handgefärbter Kleidung, für die Homestay-Gäste Banana-Pancake statt Nudelsuppe zum Frühstück. Dieses Leben zieht an, deshalb finden sich auf einigen berühmten »Sonntagsmärkten« heute mehr Touristen als farbenfroh gekleidete »Blumen-Hmong«, etwa in Bac Ha. Besonders sehenswert sind auch die Textilmärkte auf denen allerei Stoffe angeboten werden.

Kunst auf dem Kopf


Zu erkennen sind die unterschiedlichen Völker am besten an den Frauen und ihren Kopfbedeckungen....

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