Pflanzen am Fenster - für drinnen und draußen

Pflanzen am Fenster - für drinnen und draußen

von: James Cramer, Dean Johnson

Bassermann, 2011

ISBN: 9783641554538

Sprache: Deutsch

177 Seiten, Download: 57118 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Pflanzen am Fenster - für drinnen und draußen



DIE JAHRESZEIT VERLÄNGERN (S. 94-95)

Den Herbst in unserer Region zu leben, fällt nicht schwer – die goldenen Tage zwischen dem Sommer und dem Treiben der Ferienzeit. Wir schütteln den Sommer ab und machen uns wieder an die Arbeit. Das Blut fließt etwas langsamer, wie der Saft in den Bäumen. Die Blätter segeln zu Boden und verwandeln den Garten in einen Flickenteppich bunter Farben, die letzten vertrockneten Rosenknospen hängen noch wie kleine Talismane an den Büschen und erinnern uns daran, dass in allem Wandel stets ein neuer Anfang innewohnt. Deans Schwester ruft uns aus Tennessee an; sie hat gerade die letzten Tomaten aus dem Garten geerntet. Wir legen auf und machen dasselbe. Noch scheinen die Tage des Winterschnees in weiter Ferne.

Noch vor ein paar Jahren haben wir um diese Zeit den Garten ausgeputzt. Inzwischen lassen wir den Bart aus vertrockneter Kapuzinerkresse und das Gewirr der Farne neben dem Eingang so lange stehen, bis die Unordnung unerträglich wird. Es reicht uns völlig, die Veränderungen in der Landschaft zu beobachten, während wir das Laub zusammenrechen – zumindest für einige Augenblicke. Es gibt viel zu tun.

An einem klaren Sonnentag, nach einem oder zwei Tagen mit strömendem Regen graben wir neue Knollen und Zwiebeln ein: hoher lavendelfarbiger Zierlauch, weiße Hyazinthen, Tulpen ’Apricot Beauty’ (wir lieben die Farbe vor dem Hintergrund der salbeigrünen Scheune) und natürlich wie jedes Jahr die winzigen purpurnen Traubenhyazinthen neben dem Buchsbaum. Unsere letzte Neuerwerbung ist ein altes, englisches Frühbeet. Das Fensterdach kann mit einem Hebel aufgeklappt werden, um Luft einzulassen. Aus welchem Herrenhaus mag es wohl stammen? Wir überwintern die Zwiebeln und Knollen darin, die in unseren Kästen, Töpfen und Kübeln gewachsen sind.

Um einen möglichst großen Effekt zu erzielen, graben wir einige tief, andere flacher ein, damit sie wie im Kasten in zwei Phasen zur Blüte kommen. Die eingetopften Zwiebeln und Knollen werden gegossen und mit Stroh oder Zeitungen abgedeckt. Sie schlafen bis Januar oder Februar im Frühbeet, dann setzen wir sie ins Haus, um ihre Farben zu genießen. Die Hecken um unsere Gärten heben sich in dieser Jahreszeit besonders hübsch von den Pflanzen ab, die sich langsam zurückziehen.

Gräser, Lavendel und Weizen rahmen die dünnen, zu 15 cm hohen Bögen in den Boden gesteckten Apfelzweige um unser Kräuterbeet ein. Schlanke Stängel mit fedrigen Ähren erheben sich über die grünen Grasbüschel und verfärben sich im kalten Wetter kastanienbraun bis beige. Die Weihnachtsbäume, die wir nach den Feiertagen entlang der Grundstücksgrenze gepflanzt haben, verbessern den Windschutz. Letztes Jahr sah der Liebesperlenstrauch am Zaun so gut aus, dass wir mehr davon gepflanzt haben – diesmal um die sechseckige Voliere im Weißen Garten. Wir haben sie mit Plexiglas verkleidet, damit die Vögel auch im Winter draußen bleiben können.

Einige der Blumenkästen müssen noch für den Winter herausgeputzt werden. Was noch blüht, lassen wir stehen – nach dem Prinzip, warum etwas reparieren, was nicht kaputt ist? Die Stecklinge, die sich im letzten Sommer bewurzelt haben, werden zwischen die winterfesten Kräuter gepflanzt. Formen und Farben von Thymian, Petersilie, Winter-Bohnenkraut und Salbei heben sich gegen die Supertunia® Petunien, Kohl, Astern, leuchtende Ringelblumen und Verbenen ab, die bis zum ersten Frost stehen bleiben.

Die Buntnesseln mit ihren schönen Herbstfarben werden den Frösten wohl als Erste zum Opfer fallen. Früher haben wir alle Kästen abgenommen und im Gewächshaus aufgestellt, um sie neu zu gruppieren und zu bepflanzen. Wir haben kräftige, winterfeste Arten herausgenommen, zu anderen Arten in die Kästen gepflanzt und hübsche neue Arrangements kreiert. Inzwischen finden wir es praktischer, uns jeden Kasten einzeln vorzunehmen und je nach Geschmack neue Arten einzupflanzen oder alte zu entnehmen – etwas müde, aber voller Hoffnung und in Erwartung des kalten Wetters.

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