Die Marke ICH

Die Marke ICH

von: Conrad Seidl, Werner Beutelmeyer

Redline, 2003

ISBN: 9783832310127

Sprache: Deutsch

336 Seiten, Download: 1306 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Die Marke ICH



Konzentrieren Sie sich auf die Stärken der Marke ICH® (S. 139-140)

Sie werden bei der Lektüre des vorigen Kapitels festgestellt haben, dass Sie viele Vorzüge haben, die für die Entwicklung der Marke ICH® wichtig sind. Und Sie werden etliche Defizite bemerkt haben. Es entspricht den üblichen Erziehungs- und Selbstdisziplinierungsmustern, dass wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir nicht so gut können. Und den Großteil unserer Energie darauf verwenden, die Schwächen – so gut es geben geht – auszumerzen. Halb so schlimm, wenn die Stärken dabei nicht verkümmern. Markenartikler, die nach dieser Maxime handelten, würden zurecht vom Markt bestraft.

Niemand nimmt vom Milchkonzern Danone an, dass er gutes Bier brauen kann – daher wurde ein einige Jahre bestehendes Investment in die elsässische Kronenbourg-Brauerei auch nie mit der Danone-Marke in Verbindung gebracht und Kronenbourg in durchaus richtiger strategischer Konsequenz verkauft. Dagegen hat Daewoo ein Tochterunternehmen nach dem anderen gesammelt, bald wusste keiner mehr, wofür Daewoo eigentlich wirklich steht – schließlich ging der bekannteste Unternehmensteil, die Autoproduktion, an General Motors. Ähnlich erging es allerdings einer anderen General Motors Marke.

Chevrolet, eine allen Amerikanern als Familienauto- Marke bekannte Institution, hat sich mit der Produktpalette übernommen: In der Hoffnung, mehr Geschäft machen zu können, wurden die preiswerten Familienautos mit einer sportlichen, einer pseudo-luxuriösen und schließlich sogar mit einer auf Lkw ausgerichteten Produktlinie ergänzt. Der Chevy hatte damit seine Einzigartigkeit verloren; und gleichzeitig seine führende Marktposition. Daraus sollten wir einen wichtigen Schluss für unsere Marke ICH® ziehen:

Man kann und soll nicht alles können wollen – oder vorgeben, es zu können. Umso mehr muss man das, was man kann, wirklich pflegen. Man muss seine Stärken lieben wie sich selbst. Liebesfähigkeit fängt bei einem selbst an – und Liebesfähigkeit ist auch für die Pflege einer Marke notwendig: Eine gute Marke muss von denen, die sie führen, geliebt werden. Manche Markenmanager, nämlich die guten, haben zu „ihrer Marke" ein geradezu erotisches Verhältnis.

Das hilft ihnen, sich auf die Stärken der Marke zu konzentrieren. Ebenso bewusst sollten Sie die Liebe zu Ihrer Marke ICH® pflegen – und sich nicht Ihrer Selbstliebe schämen. Das heißt nicht, dass Sie Ihre Schwächen völlig verdrängen, Ihre Fehler für unwichtig halten sollten. Menschen, die sich selbst lieben, feiern sich an guten Tagen, verwöhnen sich in schlechten und trösten sich in traurigen Zeiten; ganz so, wie man mit einem lieben, wichtigen Menschen umginge.

Oder wie ein Manager eine ihm anvertraute Marke pflegen würde. Also pflegen Sie Ihre Marke ICH®, indem Sie zur Liebe zu sich selbst stehen. Und damit zu Ihren Stärken. Keine starke Marke ohne Disziplin Eine Stärke ist etwas, was Sie erfolgreich und mit Freude tun können – und zwar immer wieder. Wir haben schon darauf hingewiesen, dass Sie selber herausfinden müssen, worin Ihre persönlichen Stärken liegen – in diesem Kapitel geht es darum, dass Sie auch wirklich dazu stehen. Wir wissen nicht, ob Charles M. Schulz ein guter Landschaftsmaler gewesen ist – uns sind keine Landschaftsbilder, keine Portraits, nichts in Öl, Tempera oder Aquarell von ihm bekannt.

Und auch keine anderen Zeichnungen als die von Snoopy, Charlie Brown und einer Hand voll anderer Kinder, die Schulz 56 Jahre lang tagtäglich gezeichnet hat. Und zwar einem streng definierten Muster folgend. Er hat sich auf seine Stärke konzentriert und sie unter dem Markennamen „Peanuts" vermarktet. Seine Stärke lag nicht nur darin, eine klar definierte Gruppe von Kindern plus einem Hund ausgedacht zu haben – sondern es war seine Disziplin, mit diesen Charakteren auszukommen. Ohne abzuschweifen, ohne der Markenpflege der Peanuts überdrüssig zu werden.

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