Argentinien, Uruguay und Paraguay

Argentinien, Uruguay und Paraguay

von: Günther Wessel

Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH , 2003

ISBN: 9783831711802

Sprache: Deutsch

624 Seiten, Download: 20531 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Argentinien, Uruguay und Paraguay



Cuyo (S. 304-305)

Cuyo – „sandige Erde" in der Sprache der Ureinwohner – heißt die Region, die heute die Provinzen Mendoza und San Juan umfasst. Kaum zu glauben, wenn man sich der Hauptstadt Mendoza nähert. Überall wächst und grünt es, die Region ist berühmt für ihren Wein. „Land der Sonne und des guten Weines" – so rühmt sich die Provinz Mendoza denn auch in ihrer Werbung. Dennoch stimmt die Bezeichnung „Cuyo". Denn in Mendoza und San Juan wächst zwar fast alles, aber alles auch nur mit künstlicher Bewässerung. Weit mehr als dreihundert Sonnentage lassen die Reben und Obstbäume sprießen.

Mendoza und San Juan

Die Cuyo-Provinzen grenzen im Westen an die Anden und zwar im Bereich der Hochkordillere. So liegt etwa 100 km Luftlinie westlich von Mendoza der Aconcagua, mit 6959 m der höchste Berg Amerikas. Beide Provinzen standen ursprünglich, bis weit ins 19. Jahrhundert, mehr unter chilenischem Einfluss und wurden auch von dort besiedelt. Die Unterschiede zwischen Mendoza und San Juan sind offensichtlich: Während Mendoza auch dank einer guten Infrastruktur zu den reicheren Provinzen des Landes gehört, ist San Juan besonders im unfruchtbaren Norden unterenwickelt. Mendoza hat eine Fläche von 148.827 km² und wird von ungefähr 1,6 Mio. Menschen bewohnt, in San Juan (89.651 km²) leben knapp 620.000 Menschen.

Mendoza (Stadt) 

Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz wirkt auf den Besucher, der andere argentinische Großstädte erlebt hat, sehr überraschend. Die Straßen sind von Bäumen gesäumt, der Verkehr wirkt für argentinische Verhältnisse moderat, so sehr, dass sich sogar Fahrradfahrer in die Innenstadt trauen. Es gibt ein gutes Bussystem mit Oberleitungs(Trolley)-Bussen, überall stehen oder hängen Papierkörbe, und im offiziellen Stadtmagazin, in dem Mendoza als „la ciudad más linda del pais" („die schönste Stadt des Landes") bezeichnet wird, werden – sehr unargentinisch – Tipps zur Verkehrssicherheit gegeben: Zebrastreifen beachten, vor roten Ampeln und Stoppschildern halten, nicht unnötig den Motor laufen lassen und nicht unnötig hupen. Für eine Stadt von fast 900.000 Einwohnern wirkt Mendoza daher auch recht ruhig. Mendoza ist eine der ältesten Städte des Landes. Sie wurde 1561 erstmalig durch Pedro de Castillo, ein Jahr später erneut durch Juan Jufré gegründet und nach dem Gouverneur von Chile, Pedro de Mendoza, benannt. Allerdings ist von der langen Stadtgeschichte heute im Bild der Stadt nicht mehr viel sichtbar. 1861 erschütterte ein schweres Erdbeben die Stadt und legte sie in Schutt und Asche. Beim Beben 1965 passierte glücklicherweise nicht viel, auch weil in Mendoza die Hochhäuser weitgehend fehlen. Mendoza ist heute das absolute Zentrum der Provinz. Hier gibt es die meisten Industriebetriebe, die meisten Weinkellereien und eine wichtige staatliche Hochschule. Wer einen Überblick über die gesamte Stadt haben will, sollte eine Rundfahrt mit dem öffentlichen Bus Nr. 110 machen. Es gibt auch einen speziellen Touristenbus, der die gesamte Innenstadt abfährt – und die für Besucher interessanten Außenbezirke – und dabei 13 Haltestellen anfährt. Das Tagesticket kostet 10 US-$, man kann beliebig oft ein- und aussteigen (Informationen und Ticket in der Touristeninformation).

Sehenswürdigkeiten

Plaza Independencia

Zentrum der Stadt ist die Plaza Independencia. Zwei Blocks von ihren Eckpunkten entfernt finden sich vier weitere Plätze. Am Platz beginnt auch der Paseo Sarmiento (eine kurze Fußgängerzone), der in östlicher Richtung zur Av. San Martín führt. Diese ist die wichtigste Einkaufs- und Flanierstraße der Stadt. Nach links zweigt die Av. Las Heras ab, ebenfalls eine wichtige Einkaufsstraße – kaum ein Geschäft hat im Spätsommer sein Schaufenster nicht mit Weinflaschen dekoriert. Palacio Municipal

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