Irland

Irland

von: Ueli Hintermeister

Bergverlag Rother, 2004

ISBN: 9783763342730

Sprache: Deutsch

152 Seiten, Download: 11400 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Irland



Die Region Dublin und der Südosten (S. 24-25)

Der Osten und Südosten Irlands umfasst die vier Regionen Dublin, Wicklow Mountains und Barrow River im Osten sowie die Comeragh Mountains im Süden. Dublin ist das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zentrum Irlands. Die über eine Million Einwohner zählende Stadt wurde einst am Ufer des River Liffey kurz vor seiner Mündung in die Irische See gegründet und ist seither gewaltig gewachsen. Um das Stadtzentrum herum ist ein weites, urbanes Gebiet entstanden, das sich immer mehr nach Westen ausdehnt. Der Stadt vorgelagert ist die große Dublin Bay, die im Norden vom Howth Head, im Süden vom Bray Head begrenzt wird. Bis zu diesen beiden Landvorsprüngen dehnt sich die Agglomeration von Dublin aus, wobei die küstennahen und aussichtsreichen Landstreifen in der Umgebung von Howth Head und Bray Head vorwiegend von den wohlhabenderen Schichten und ihren Einfamilienhäusern beansprucht werden.

Im Süden Dublins liegen die Wicklow Mountains – sozusagen die Hausberge der Hauptstadt. Sie erstrecken sich vom Bray Head in Richtung Wexford und bilden eine Art Wall gegen die Irische See. Die Wicklow Mountains zählen zu den höchsten des Landes und haben mit ihren weiten Gipfelplateaus, den Felsabbrüchen und den tief eingeschnittenen Tälern einen echten Bergcharakter. Wegen ihrer unmittelbaren Nähe zur Großstadt sind die Wicklows ein beliebtes Ausflugsziel der Dubliner. Sie bieten eine breite Auswahl an Wandermöglichkeiten, weshalb die Wege besonders an Wochenenden relativ stark bevölkert sind. Herzstück ist der gleichnamige Nationalpark, der im Wesentlichen das Glendalough Valley umfasst. In diesem Tal liegt das berühmte Glendalough-Kloster mit seinem gut erhaltenen Rundturm. Das Glendalough-Tal ist landschaftlich außerordentlich reizvoll, nicht nur wegen seiner beiden Seen, sondern auch wegen seines gebirgigen Charakters und der ausgedehnten Waldbestände. Letztere sind allerdings nicht nur natürlich gewachsen: Im Glendalough Valley – wie auch an anderen Orten in den Wicklow Mountains – wurde nämlich Silber, Kupfer, Zink und Blei abgebaut. Die Minengesellschaft pflanzte zum Beispiel am Upper Lake Nadelbäume an, damit Holz für die Abstützung der Minenschächte in der Nähe vorhanden war.

Im hügeligen Südostzipfel Irlands liegt die Stadt Wexford, der sonnigste und niederschlagsärmste Ort des Landes. Nicht weit von Wexford befindet sich der kleine Ort Rosslare, der wohl kaum irgendwo Erwähnung finden würde, wäre sein künstlich angelegter Fährhafen nicht für viele Touristen das Tor zu Irland. Die Küste in der Region von Wexford und Rosslare ist von langen, schnurgeraden Sandstränden geprägt, die zu endlosen Wanderungen einladen. Neben Wexford gibt es ein ausgedehntes Wattgebiet, das vielen Vögeln Nahrung bietet. Die beiden Elemente Watt und Strand kann man auf einer vielseitigen Wanderung miteinander verbinden. In den natürlichen Hafen von Waterford an der Südküste mündet der Barrow River, der in den Slieve Bloom Mountains im Zentrum des Landes entspringt, zuerst ostwärts fließt, dann aber nach Süden schwenkt und mit dem Tal, das er geschaffen hat, die Wicklow Mountains gegen Westen abgrenzt. Der Fluss wurde im 18. und 19. Jh. schiffbar gemacht und durch einen Kanal mit Dublin verbunden, sodass sich der Warenverkehr zwischen der Hauptstadt und Waterford viele Jahre über den Barrow River abwickelte. In seinem südlichen Teil schuf der Fluss ein liebliches Tal mit einer üppigen Vegetation und Pflanzen, die andernorts in Irland kaum vorkommen.

Zwischen den beiden Hafenstädten Waterford und dem weiter westlich gelegenen Cork erheben sich die Comeragh Mountains, Knockmealdown Mountains und Galtee Mountains, eine kompakte Gruppe von rollenden, teilweise steilwandigen Hügeln, mit etlichen mehr als 700 Meter hohen Gipfeln. Die drei Bergketten hängen nicht zusammen, liegen aber in unmittelbarer Nachbarschaft. Sie werden umgeben von weiten, fruchtbaren Ebenen und bilden eine fantastische Aussichtskanzel mit Blick über weite Teile Irlands und die Südküste mit dem unendlichen Atlantik. Tief eingeschnittene Kare, in denen kleine Seen glitzern, die wiederum malerische Wasserfälle speisen, verleihen den Comeragh, Knockmealdown und Galtee Mountains ein eindrückliches Gesicht und sorgen für eine attraktive Umgebung mit Wandermöglichkeiten abseits der Touristenströme.

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