Produktions-Management - Grundlagen der Produktionsplanung und -steuerung

Produktions-Management - Grundlagen der Produktionsplanung und -steuerung

von: Stefan Kiener, Nicolas Maier-Scheubeck, Robert Obermaier

De Gruyter Oldenbourg, 2009

ISBN: 9783486590982

Sprache: Deutsch

348 Seiten, Download: 2084 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Produktions-Management - Grundlagen der Produktionsplanung und -steuerung



1 Produktions-Management als betriebswirtschaftliche Gestaltungsaufgabe (S. 1)

Gegenstand des vorliegenden Lehrbuches sind betriebswirtschaftliche Entscheidungsprobleme des Produktions-Managements, insbesondere der Produktionsplanung und -steuerung, sowie die Darstellung theoretisch geeigneter und praktisch erprobter Lösungskonzepte. Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der folgenden Ausführungen, das Handlungsfeld des Produktions-Managements aus dem Wissenschaftsverständnis der Betriebswirtschaftslehre heraus zu entwickeln und grundlegende Begriffe zu erläutern.

1.1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre

Menschen streben nach Bedürfnisbefriedigung. Während die menschlichen Bedürfnisse praktisch als unbegrenzt angesehen werden, stehen die zur Bedürfnisbefriedigung geeigneten Mittel (Güter oder Dienstleistungen) von Natur aus nicht unbeschränkt zur Verfügung, d.h. sie sind knapp. Das Spannungsverhältnis zwischen unbegrenztem Bedarf und beschränkten Deckungsmöglichkeiten zwingt die Menschen zu wirtschaftlichem Handeln.

Wirtschaftlich handeln bedeutet, die verfügbaren Mittel zielgerichtet so einzusetzen, daß ein möglichst hohes Maß an Be- dürfnisbefriedigung erreicht wird. Zur Bedürfnisbefriedigung fehlende Güter müssen beschafft werden.

Die einfachste Form ist der Tauschhandel, um überschüssige Güter gegen solche Güter einzutauschen, die zur Befriedigung eigener Bedürfnisse dienen. Damit dies gelingt, müssen jedoch folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

es muß ein Tauschpartner gefunden werden, der das gewünschte Gut besitzt,

der Tauschpartner muß bereit sein, das begehrte Gut gegen die zum Tausch angebotenen Güter einzutauschen,

in Verhandlungen muß Einigkeit über die anzuwendende Austauschrelation erzielt werden,

die zu tauschenden Güter müssen entsprechend der festgelegten Austauschrelation teilbar sein.

Ein als Tauschwirtschaft organisiertes Wirtschaftssystem impliziert relativ hohe Such- bzw. Verhandlungskosten (sog. Transaktionskosten) und ermöglicht nur wenige erfolgreich abgeschlossene Handelsgeschäfte. Demgegenüber kann durch die Festlegung einer von den Marktteilnehmern anerkannten Tauscheinheit erreicht werden, daß ein größeres Handelsvolumen bei geringeren Transaktionskosten zustande kommt.

Bei Verwendung von Geld als von allen Marktteilnehmern anerkannter Wertmaßstab im Sinne eines gesetzlichen Zahlungsmittels verlieren die beiden erstgenannten Tauschvoraussetzungen sowie das letztgenannte Argument ihre Bedeutung.

Selbst die Festlegung der anzuwendenden Austauschrelation wird vereinfacht, da durch den Rückgriff auf Geld zumindest die Dimension des Wertmaßstabes vorgegeben ist. Eine so organisierte Marktwirtschaft gilt als effizientes Wirtschaftssystem, das durch geringe Transaktionskosten und ein großes Handelsvolumen gekennzeichnet ist.

Geld als von allen Marktteilnehmern anerkannter Wertmaßstab symbolisiert in diesem Zusammenhang einen noch nicht konkretisierten Anspruch auf zur individuellen Bedürfnisbefriedigung geeignete Güter. Entsprechend ist es möglich und sinnvoll, nicht unmittelbar den Erwerb von zur Bedürfnisbefriedigung geeigneten Gütern, sondern vielmehr die Ansammlung von Geldvermögen als universell anerkanntes Tauschmittel anzustreben.

Hierdurch wird eine Trennung zwischen Einkommenserwerb und -verwendung möglich. Etwas vereinfachend aber durchaus zutreffend läßt sich das Erwerbsstreben auch mit der Zielsetzung „to make money" umschreiben.

Individuen können demnach versuchen, ihr Einkommen (Veränderung des Geldvermögens) im Hinblick auf die später angestrebte Einkommensverwendung (Steigerung der Bedürfnisbefriedigung, Maximierung des Konsumnutzens) zu mehren.

Die Existenz von Geld als universelles Tauschmittel erlaubt zudem arbeitsteiliges Wirtschaften. Menschen spezialisieren sich auf bestimmte wirtschaftliche Tätigkeiten, die ihnen z.B. besonders liegen und tauschen die dabei erzielten Resultate auf Märkten gegen Geld. Doch nicht alle wirtschaftlichen Transaktionen werden über Märkte abgewickelt.

So ist zu beobachten, daß sich Individuen auf vertraglicher Basis in rechtlichorganisatorischen Einheiten, den Unternehmen zusammenfinden. Arbeitsteiliges Wirtschaften erfordert die Koordination ökonomischer Aktivitäten.

Hierbei entstehen Kosten für die Suche nach Marktüberblick, für Preisverhandlungen, Kosten des eigentlichen Vertragsabschlusses und für die nachfolgenden Koordinations-, Organisations- und Kontrollkosten.

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