Elsass

Elsass

von: Barbara Chr. Titz, Jörg-Thomas Titz

Bergverlag Rother, 2004

ISBN: 9783763343133

Sprache: Deutsch

145 Seiten, Download: 25286 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Elsass



Wandern im Elsass (S. 14-15)

Geografie

Das Elsass erstreckt sich westlich des Rheins auf etwa 180 Kilometer Länge und 50 bis 80 Kilometer Breite, vom Lautertal und dem Pfälzerwald im Norden bis zur Burgundischen Pforte (Trouée de Belfort) und dem Schweizer Jura im Süden. Die größten Städte sind Strasbourg [Straßburg] mit 253 000 Einwohnern, Mulhouse [Mülhausen] (108 000 Einwohner) und Colmar (63 500 Einwohner). Politisch besteht die französische Région Alsace aus zwei Départements, im Norden Bas-Rhin, Niederrhein, (Nr. 67, Fläche 4755 km², 985 000 Einwohner) mit dem Verwaltungssitz Straßburg und im Süden Haut-Rhin (Oberrhein, Nr. 68, Fläche 3525 km², 687 000 Einwohner) mit der Verwaltungshauptstadt Colmar.

Geologie

Im Erdzeitalter des Devon und Karbon vor 240 Millionen Jahren war das Gebiet zwischen den heutigen Vogesen und dem Schwarzwald ein zusammenhängendes Gebirge, das von einem urzeitlichen Meer bedeckt war. Auf dem Grundgebirge aus Vulkangestein, Graniten und Gneisen lagerte sich später eine dicke Schicht aus rötlichem Buntsandstein ab, die von urzeitlichen Flüssen angespült wurde. Im Tertiär vor rund 60 Millionen Jahren brach das Gebirge infolge der Kontinentaldrift auseinander, und der Oberrheingraben entstand. Bis vor 10 000 Jahren waren die höher gelegenen Gebiete von eiszeitlichen Gletschern bedeckt. Nach dem Abschmelzen des Eises entwickelte sich in den Niederungen von Rhein und Ill ein artenreicher Auwald mit sumpfigen Wiesen und zahlreichen Wasserläufen.

Die Hügel und Terrassen zu den Vogesen hin bestehen aus Löss. Dieser fruchtbare Boden und das durch die Lage im Windschatten der Vogesen günstige Klima sichern der Landwirtschaft eine gute Ernte. Der Anbau von Wein, Obst, Gemüse, Weißkohl und Hopfen prägen hier einen Großteil der Landschaft. Im Gebiet um Merkwiller-Peschelbronn kommt Erdöl vor. Bei Mulhouse wurde bis 2002 Kalisalz abgebaut.

Fauna und Flora

Die Vogesen sind das größte zusammenhängende Waldgebiet Frankreichs. Da eine forstwirtschaftliche Nutzung wegen der steilen Hänge zur Rheinseite hin nur begrenzt möglich ist, sind viele alte Bäume erhalten geblieben. Die Wälder konnten so ihre Ursprünglichkeit bewahren. Hier, auf der warmen, trockenen Gebirgsseite, herrscht oberhalb der Weinberge bis etwa 500 m Höhe ein Flaumeichen- Buschwald mit Trockenrasen vor. Da kommt auch der Diptam vor, eine bis zu einem Meter hohe, seltene Pflanze, die nach Zitrone und Zimt duftet. Die Esskastanienbäume bilden über den Weinbergen ausgedehnte Wälder. In feuchteren Gegenden bestimmt ein Traubeneichen- Niederwald die Landschaft. Ist der Boden tiefgründiger, treffen wir auf einen artenreichen Mischwald, in dem Hirsche, Rehe, Wildschweine und auch wieder Wildkatzen und Luchse leben. Der Orkan Lothar hat Weihnachten 1999 in den Wäldern des Elsass verheerende Schäden angerichtet. Stellenweise wurden bis zu 30 Prozent des Baumbestandes vernichtet.

Dort, wo die Orkanböen ein Waldstück mit voller Wucht trafen, blieb kein einziger Baum mehr stehen. Die tiefer liegenden Kalk-Magerrasen (Trocken- und Halbtrockenrasen) sind durch Beweidung und Mahd entstanden. Auf den nährstoffarmen, basischen Kalkböden findet man eine große Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen, die man eher in den wärmeren Gegenden des Mittelmeers vermutet: Kugelkopf- Lauch, Wilder Thymian, Kartäusernelke, Sonnenröschen und herrliche Orchideen. Die Burgundische Pforte war der Einwanderungsweg für Wärme liebende mediterrane Tierarten in das klimatisch milde Oberrheintal.

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