Selbstmotivation: FLOW - Statt Stress oder Langeweile

Selbstmotivation: FLOW - Statt Stress oder Langeweile

von: Gerhard Huhn, Hendrik Backerra

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2004

ISBN: 9783446401457

Sprache: Deutsch

289 Seiten, Download: 3081 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Selbstmotivation: FLOW - Statt Stress oder Langeweile



TEIL II DIE IDEEN VERWIRKLICHEN (S. 195-196)

Glück ist eine andere Bezeichnung für Willensstärke.
Ralph Waldo Emerson

Energie 1: Die Willenskraft aktivieren – Gelassenheit üben

»Wir werden von allem beherrscht, mit dem sich unser Selbst identifiziert. Wir können alles, von dem wir uns desidentifizieren, beherrschen, leiten und nutzen.«
Roberto Assagioli

Selbstmotivation ist die eine Seite der Medaille, die nötige Willenskraft für die Realisierung der Zielszenarien zu entwickeln die andere. Sehr häufig werden Motivation und Wille miteinander verwechselt, ja häufig werden beide Wörter mit der gleichen Bedeutung versehen und austauschbar eingesetzt. Dem liegt ein fatales Missverständnis zu Grunde, das wir hier ganz schnell ausräumen müssen, bevor wir weiter vorangehen können. Motivation beschreibt immer nur unsere Antriebsenergie, die Quellen unserer Beweggründe, etwas zu tun. Aus den Absichten aber Taten werden zu lassen, bedarf einer zusätzlichen Fokussierung: der Bündelung unserer Willensenergie.

Wenn wir uns also im Teil II des Buches jetzt mit der Realisierung unserer Zielszenarien beschäftigen und uns mit der Überwindung äußerer wie innerer Hindernisse auseinander setzen, beschäftigen wir uns letztlich mit der Frage, wie wir unseren »inneren Schweinehund« überwinden können, der uns trotz aller möglicherweise vorhandenen Motivation immer wieder versucht, einen Streich zu spielen und unsere Absichten zunichte macht.

In seinem Buch »Schulung des Willens« zeigt Assagioli Wege auf, sich eine der Hauptfunktionen der Willensenergie zu Nutze zu machen: die Regulierung der psychischen Energien. Er macht deutlich, dass es dabei nicht um eine Unterdrückung oder Verdrängung der vitalen Impulse geht, sondern vielmehr darum, sich die Wirksamkeit dieser Kräfte bewusst zu machen und dort, wo die Willensenergie schwach ist oder von anderen biologischen oder psychischen Energien beherrscht wird, zu einer Klarheit und Stärkung zu gelangen, die uns die Chance zu größerer Selbstsicherheit, Befriedigung und Freude eröffnet.

Auch hier heißt das Zauberwort AUFMERKSAMKEIT.

AUFMERKSAMKEIT ist der Schlüssel zur Konzentration und Konzentration verdichtet die Willenskräfte. »Die deutliche und beständige Aufrechterhaltung der Handlungsvorstellungen«, schreibt Assagioli, »führt zu einer willentlichen Benutzung des motorischen Potenzials, das den Bildern und Ideen innewohnt, was in dem psychologischen Gesetz zum Ausdruck kommt: Bilder oder mentale Vorstellungen haben die Tendenz, die ihnen entsprechenden körperlichen Zustände und äußeren Taten zu erzeugen.« Doch so sehr Assagioli die Notwendigkeit einer Schulung der Konzentration und AUFMERKSAMKEIT betont (und dafür auch eine Menge Übungen anbietet), so sehr macht er auch klar, dass der Einsatz des Willens niemals zu einer Fixierung, zur einer ungeklärten Identifikation mit einer Zielvorstellung führen darf.

Das klingt auf den ersten Blick sehr widersprüchlich, sehr paradox und ist unserem westlichen Denken, das an ein durch den alten griechischen Philosophen Aristoteles geprägtes »Entweder-oder-Denken« gewöhnt ist, sehr fremd.

Auf der einen Seite ein Vertrag mit Datum und Unterschrift mit sich selbst, Konzentration und AUFMERKSAMKEIT, ja sogar Commitment, also die innere Verpflichtung, das gesteckte Ziel unter allen Umständen zu erreichen, und auf der anderen Seite die Warnung vor einer Fixierung, vor einem starren Verhaftetsein. Wie verträgt sich das?

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