Ratgeber Lese-Rechtschreibstörungen

Ratgeber Lese-Rechtschreibstörungen

von: Andreas Warnke, Uwe Hemminger, Ellen Plume

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2004

ISBN: 9783840916359

Sprache: Deutsch

41 Seiten, Download: 3149 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Ratgeber Lese-Rechtschreibstörungen



2. Woran erkenne ich Kinder mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten? (S. 9)

Die überwiegende Anzahl der Kinder lernt lesen beginnend mit der Einschulung. Zehn Buchstaben werden in den ersten 9 bis 12 Schulwochen gelernt und 20 bis 30 Wörter unterrichtet. Bereits von Schulbeginn an beherrschen Kinder, die von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten stark betroffen sind, die gelernten Buchstaben-Laut-Zuordnungen nicht sicher. Sie können diese Buchstaben folglich beim Lesen- und Schreibenlernen von Wörtern nicht nutzen. Beim Abschreiben machen die Kinder dagegen meist nur wenige Fehler.

Oft hat das Kind zudem Schwierigkeiten, Laute akustisch zu unterscheiden, z. B. „o" und „u". Der einzelne Buchstabe kann zwar lautiert werden, das Zusammenfügen der Laute zu einem Wort gelingt jedoch nicht oder nur sehr unzureichend. Wenn Kinder zu Hause besonders viel üben, können sie nur scheinbar „lesen". In Wirklichkeit haben sie den Text mühevoll auswendig gelernt. Dies gelingt meist denjenigen Kindern, die gut begabt sind. Schwierigkeiten treten dann auf, wenn unbekannte Texte abgefragt werden und vorgelesen werden müssen.

Leseschwierigkeiten können sich wie folgt zeigen:

– Auslassen, Ersetzen, Verdrehen oder Hinzufügen von Worten oder Wortteilen;

– Verlangsamte Lesegeschwindigkeit;

– Startschwierigkeiten beim Vorlesen, langes Zögern oder Verlieren der Zeile im Text, stockendes Lesen von Wort zu Wort, aber auch von Buchstabe zu Buchstabe; ungenaues, nicht sinnhaftes Betonen beim Lesen;

– Vertauschen von Worten im Satz oder von Buchstaben in Wörtern;

– Unfähigkeit, Gelesenes wiederzugeben, aus Gelesenem Schlüsse zu ziehen oder Zusammenhänge zu sehen.

Bei besonders starken Leseschwierigkeiten gelingt es dem Kind meist nicht, den Lesefehler zu erkennen. Es kann sich nicht korrigieren, auch wenn es auf den Fehler hingewiesen wird. Nicht selten liest ein Kind ein richtig gelesenes Wort im nächsten Satz wieder falsch, dann wieder richtig und dann in anderer Form wieder fehlerhaft. Es scheint, als ob das gelesene Wort in seinem orthographischen Bild oder in seiner Lautstruktur nicht wieder erkannt oder erinnert werden kann.

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