Rauschgifte

Rauschgifte

von: Matthias Bastigkeit

Govi-Verlag, 2003

ISBN: 9783774109797

Sprache: Deutsch

262 Seiten, Download: 1572 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Rauschgifte



 1 Gründe für Suchtentstehung (S. 12-13)

1.1 Mensch, Mittel, Milieu

Es ist seit langem bekannt, dass einige Stoffe oder Aktivitäten den Anwender süchtig machen können. Obwohl auf dem Gebiet der Neurophysiologie in der letzten Zeit viele Fragen geklärt werden konnten, fehlt immer noch die Antwort auf die Frage, warum ein Mensch süchtig wird und der andere nicht. Die Ursachen für die Entstehung einer Sucht sind nicht nur in der Chemie der Drogen und Botenstoffe zu suchen. Man kann davon ausgehen, dass die Ursachen für eine Suchtentstehung vielfältig sind.

So gibt es

psychologische Gründe,
psychogenetische Gründe,
somatische Gründe,
genetische Gründe,
gesellschaftliche/soziogenetische Gründe,
drogenspezifische Gründe.

Ein Süchtiger findet in der Bevölkerung häufig wenig Akzeptanz, zumindest wenn er von illegalen Drogen abhängig ist. Legale Abhängigkeiten von Alkohol und Nikotin oder von nicht-stoffgebundenen Süchten wie Arbeits- oder Internetsucht werden eher toleriert oder sind sogar gesellschaftsfähig. Unabhängig von rechtlichen Aspekten oder der Frage nach Selbstverschulden kann Sucht eine Krankheit sein. Sowohl in der Akuttherapie als auch in der Phase der Entwöhnung wird dies in der Bevölkerung kritischer gesehen. Ein Diabetiker oder ein Patient mit Arteriosklerose, der seine Erkrankung durch falsche Ernährung selbst verursacht hat, ist ein Patient. Und ein Drogensüchtiger? Die Bevölkerung sollte nicht in gute und schlechte Krankheiten differenzieren. Süchtige sollten als Kranke angesehen, behandelt und therapiert werden: ethisch, respektvoll und mit aller medizinischer Sorgfalt.

Mensch, Mittel und Milieu

Die »Trias der Entstehungsursachen der Drogenabhängigkeit« nach Ladewig ist eine der bekanntesten und akzeptierten Erklärungsansätze. Die Aspekte Mensch, Mittel und Milieu sind dabei Eckpfeiler der Suchtentstehung.

Mensch

Der Wunsch, der Realität mit Hilfe von psychotropen Stoffen zu entfliehen, ist uralt. Genauso alt ist der Versuch, die Anwendung von Suchtstoffen zu reglementieren.

Der Faktor Mensch wird u. a. durch folgende Aspekte beeinflusst:

Entwicklung in der Kindheit,
sexuelle Entwicklung,
Familiengeschichte, insbesondere Möglichkeiten der Konfliktbewältigung,
Fähigkeit zu Beziehungen und Freundschaften,
Fähigkeit zur kreativen Lebensgestaltung.

Droge (Mittel)

Ein wesentlicher Faktor beim Drogenkonsum ist die Verfügbarkeit. Je schwieriger es ist, an Drogen heranzukommen, desto größer ist die Hemmschwelle. Dies korreliert nicht unbedingt mit gesetzlichen Aspekten. Gerade auf Jugendliche wird durch verbotene Stoffe ein zusätzlicher Reiz ausgeübt.

Weitere Faktoren sind:

Häufigkeit des Konsums,
Dauer des Konsums,
Dosis,
Art der Einnahme,
Toleranzentwicklung.

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