Später Kinderwunsch. Chancen und Risiken - Vorsorge bei Schwangerschaft, abnehmende Fruchtbarkeit, Sterilitätsbehandlung, Pränataldiagnostik, neue Methoden der Biomedizin, natürliche Geburt oder Kaiserschnitt

Später Kinderwunsch. Chancen und Risiken - Vorsorge bei Schwangerschaft, abnehmende Fruchtbarkeit, Sterilitätsbehandlung, Pränataldiagnostik, neue Methoden der Biomedizin, natürliche Geburt oder Kaiserschnitt

von: Petra Ritzinger, Ernst Rainer Weissenbacher

W. Zuckschwerdt Verlag, 2003

ISBN: 9783886038145

Sprache: Deutsch

192 Seiten, Download: 1715 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Später Kinderwunsch. Chancen und Risiken - Vorsorge bei Schwangerschaft, abnehmende Fruchtbarkeit, Sterilitätsbehandlung, Pränataldiagnostik, neue Methoden der Biomedizin, natürliche Geburt oder Kaiserschnitt



Die Auswirkung von Rauchen auf die Entwicklung des Kindes (S. 34-35)

Einführung

Es gilt heute als gesichert, dass sich mütterliches Zigarettenrauchen während der Schwangerschaft und in der Stillperiode schädlich auf die gesundheitliche Entwicklung des Embryos bzw. Fetus und die Wachstumsphase des Säuglings auswirkt. In der Öffentlichkeit wurde lange Zeit dem Gesundheitsrisiko des Zigarettenkonsums eine nicht so große Bedeutung beigemessen. Möglicherweise deshalb, weil in unserer Kultur der Tabakkonsum sehr verwurzelt ist. Erst allmählich wurde durch die Medien das Bewusstsein für die schädigenden Auswirkungen des Rauchens für die eigene Gesundheit und die des Kindes geschärft. So nahm in Deutschland und den meisten anderen Industrienationen der Zigarettenkonsum in den letzten Jahren ab.

In erster Linie sind jedoch die Männer für diese positive Entwicklung verantwortlich. Weitaus weniger Frauen geben ihre Rauchgewohnheiten auf. Im Gegenteil – immer mehr Frauen in gebärfähigem Alter rauchen. Etwa 20 Prozent verzichten auch in der Schwangerschaft nicht auf Tabakkonsum [37].

Einfluss von soziologischen Faktoren auf die Rauchgewohnheit Vor allem Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status, geringer Bildung und hoher Parität rauchen häufiger in der Schwangerschaft. Außerdem scheinen verheiratete Frauen weniger zu rauchen als alleinstehende Schwangere. Frauen, die schon früh mit Rauchen begonnen haben, oder sehr starke Raucherinnen haben große Schwierigkeiten in der Schwangerschaft, ihren Zigarettenkonsum einzuschränken bzw. ganz darauf zu verzichten [89].

Schädigender Mechanismus des Rauchens

Über die Plazenta gelangen nahezu alle Tabakrauchbestandteile – ein Gemisch aus ca. 400 Substanzen – in den fetalen Kreislauf. Es kommt dadurch zu einer direkten toxischen Schädigung von Embryo und Fetus. Den schädigenden Substanzen des Tabakrauchs ist das Ungeborene auch durch das Fruchtwasser ausgesetzt. Durch Schlucken von Fruchtwasser und Absorption durch die Haut gelangen sie in den kindlichen Organismus. Im fetalen Kreislauf ist sogar eine ca. 15-prozentige höhe re Nikotinkonzentration nachgewiesen worden als im mütterlichen Kreislauf, da die Giftstoffe noch nicht so schnell wieder abgebaut werden können wie bei einem Erwachsenen [89].

Nach heutigem Wissensstand können die in der Schwangerschaft auftretenden kindlichen Komplikationen durch Rauchen fast ausschließlich auf die Abbrandprodukte des Tabaks einschließlich des inhalierten Kohlenmonoxids (CO) zurückgeführt werden [37].

Verringertes Geburtsgewicht und Wachstumsverzögerungen

Rauchen bewirkt eine uteroplazentare und fetale Vasokonstriktion, d. h. die Gefäße verengen sich. Es kommt außerdem zu strukturellen Veränderungen der Plazenta, die die Funktion beeinträchtigen. Durch den verringerten Blutfluss und die rauchbedingte Schädigung der Plazenta kommt es zu einem schlechteren transplazentaren Nähr- und Sauerstoffaustausch zwischen Mutter und Kind. Dies ist der wichtigste Schädigungsmechanismus beim Rauchen. Durch diese kontinuierliche unzureichende Nähr- und Sauerstoffversorgung des Fetus von der frühen Schwangerschaft an kommt es zu einer generellen intrauterinen Wachstumsretardierung und Mangelentwicklung [18, 89, 94].

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