Schöpfung außer Kontrolle - Wie die Technik uns benutzt
von: Karl Olsberg
Aufbau Verlag, 2010
ISBN: 9783841200037
Sprache: Deutsch
297 Seiten, Download: 3582 KB
Format: EPUB, auch als Online-Lesen
Teil II Das Schokoladenproblem (S. 129-130)
1. Sind Städte lebendig?
Manchmal muss man ein bisschen Abstand gewinnen, um die Dinge in ihrer Gesamtheit zu erkennen. Stellen Sie sich einen Außerirdischen vor, der zum ersten Mal die Erde besucht - eine völlig fremdartige Lebensform ohne jedes Wissen über unseren Planeten. Er schwenkt in die Umlaufbahn der großen, blauen Kugel ein und richtet seinen Blick nach unten. Wie würde er die Erde wahrnehmen? Zunächst würde er feststellen, dass die Landmassen des Planeten zum Teil von grünem Gestrüpp bedeckt sind.
Dazwischen finden sich vereinzelt große, graubraune Wucherungen, die aus der Entfernung wie Schimmelbefall aussehen. Sie nehmen Energie auf, erzeugen Wärme und nutzen die Stoffe in ihrer Umgebung, um zu wachsen. Sie atmen Gas mit hoher Sauerstoffkonzentration ein und stoßen kohlendioxidhaltiges Gas aus. Sie sind also offensichtlich lebendig. Ihre Ausscheidungen scheinen für das grüne Gestrüpp schädlich zu sein, denn in unmittelbarer Nähe der Wucherungen findet sich nur wenig davon.
Die seltsamen Wucherungen sind miteinander durch dünne Linien verbunden, auf denen, wenn man ganz genau hinsieht, winzige Teilchen hin und her fließen, genau wie die grünen Blutkörperchen in den Adern unseres Außerirdischen. Zwischen den Wucherungen findet also ein Austausch statt, Stoffe werden transportiert. Wenn er in der Lage ist, elektromagnetische Felder zu messen, stellt der Außerirdische fest, dass der Austausch elektrischer Impulse zwischen den Wucherungen noch viel stärker ist.
Sie kommunizieren offenbar miteinander! Die Wucherungen, die den ganzen Planeten überziehen, wirken wie ein einziges riesiges Lebewesen, einem gigantischen Pilzgeflecht vergleichbar. Der Außerirdische entschließt sich, zu landen und sich die Sache aus der Nähe anzuschauen. Dabei stellt er fest, dass die Wucherungen offenbar symbiotische Gemeinschaften aus sehr unterschiedlichen Lebensformen sind. Einige davon kommen als dominante Lebensformen des Planeten in Frage. Beispielsweise der Öltrinker, eine vor allem aus Metall bestehende Spezies, die in vielen verschiedenen Arten existiert und sich über den ganzen Planeten ausgebreitet hat. Wie der Name sagt, ernährt sie sich von Öl, das sie aus seltsamen Futterstellen saugt. Oder der Grasfresser, eine Lebensform, die den ganzen Tag nur herumsteht und sich füttern lässt.