Berufsstart in der Gesundheitsbranche - Ausbildung in Pflege, Labor, Handwerk und Büro

Berufsstart in der Gesundheitsbranche - Ausbildung in Pflege, Labor, Handwerk und Büro

von: Rainer Hölmer, Rainer Rodewald, Reinhard Selka

wbv Media, 2005

ISBN: 9783763932610

Sprache: Deutsch

121 Seiten, Download: 788 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Berufsstart in der Gesundheitsbranche - Ausbildung in Pflege, Labor, Handwerk und Büro



Was machen Podologen/innen? (S.116-117)


Nicht nur für Fußball-, Basketballspieler oder Marathonläufer ist es wichtig, gesunde Füße zu haben, dies gilt für jeden. Erst wenn ein Hühnerauge oder ein eingewachsener Zehnagel schmerzt und uns beim Gehen behindert, merken wir, wie wichtig gesunde Füße sind. Bei solchen Problemen sind dann der Arzt und der Podologe/ die Podologin gefragt. Die Berufsanfänge des/der Podologen/ in reichen weit zurück, bereits in der mittelalterlichen Baderstube gehörte es zu den Aufgaben des „Baders", neben der Tätigkeit als Friseur und Dentist auch die Behandlung von Haut- und Nagelveränderungen vorzunehmen. Heute ist aus dem Fußpfleger der medizinische Fachberuf des Podologen/der Podologin geworden, der zu den medizinischen Heilberufen gehört. Seit Januar 2002 sind die Berufsbezeichnungen Medizinischer Fußpfleger und Podologe gesetzlich geschützt. Nur wer eine zweijährige schulische Ausbildung mit staatlicher Prüfung absolviert hat, darf den Titel führen. Der Podologe/die Podologin führt unter Beachtung der hygienischen Erfordernisse eigenständig oder auf ärztliche Verordnung fußpflegerische Maßnahmen durch. Er/Sie schneidet deformierte Zehnägel, entfernt Hühneraugen und Hornhaut, bringt Druckentlastungs- oder Schutzverbände an und korrigiert eingewachsene Zehnägel. Das Leistungsspektrum umfasst das Erkennen manueller, apparativer und medikamentöser Verfahren und Methoden zur Behebung der Schmerzzustände am Fuß. Er/Sie kennt sich aus mit der richtigen Pflege der Füße, hat die Kenntnisse und Erfahrungen über Medikamente, Verbandsmaterialen oder Badezusätze etc., die unseren Füßen gut tun. Je nach Krankheitsbild ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit dem Facharzt erforderlich. So fertigen Podologen/innen für Orthopädieschuhmacher die Fußabdrücke für Maßeinlagen an oder arbeiten bei Risikopatienten wie Diabetikern, Blutern oder Rheumatikern eng mit dem behandelnden Arzt zusammen. Im Mittelpunkt der medizinischen Fußpflege aber steht die Anamnese. Podologen erklären die Ursachen der Beschwerden und beraten Kunden zu gebotenen fußpflegerischen Maßnahmen. Das breit gefächerte Tätigkeitsfeld von Podologen umfasst auch die Beratung zu Fußpflegeprodukten, Gesundheitsschuhen und orthopädischen Hilfsmitteln sowie die kosmetische Fußpflege.

Wo arbeiten Podologen/innen?

Podologen/innen arbeiten in Fußpflegepraxen und Fußpflegestudios, in Arztpraxen, Kur- und Wellnesseinrichtungen oder in Einrichtungen der Rehabilitation und Altenpflege. Bei einer Vielzahl von Podologen/ innen führt die Ausbildung auch zur Selbstständigkeit mit eigener Praxis.

Form, Dauer und Verlauf der Ausbildung

Der Podologe/die Podologin ist ein Ausbildungsberuf, der nach bundeseinheitlichen Regelungen durchgeführt wird. Die schulische Ausbildung an Berufsfachschulen dauert in Vollzeitform 2 Jahre – in Teilzeitform höchstens vier Jahre – und endet mit einer staatlichen Prüfung. Die Ausbildung beinhaltet theoretischen und praktischen Unterricht sowie eine praktische Ausbildung in Form eines Praktikums unter ärztlicher Anleitung in internistischen, dermatologischen oder orthopädischen Kliniken oder anderen geeigneten Einrichtungen. Ob und in welcher Höhe Schulgeld erhoben wird, muss bei den Schulen erfragt werden. Im Einzelfall kann eine Förderung im Rahmen des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) oder eine Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit in Betracht kommen.

Was sollten Sie in diesem Beruf mitbringen?

Die Ausbildung soll befähigen, durch Anwendung geeigneter Verfahren nach den anerkannten Regeln der Hygiene allgemeine und spezielle fußpflegerische Maßnahmen selbstständig auszuführen, pathologische Veränderungen oder Symptome von Erkrankungen am Fuß zu erkennen und auf ärztliche Veranlassung entsprechende medizinisch indizierte Behandlungen durchzuführen. Wer sich für den Beruf des/der Podologen/ in interessiert, sollte Interesse an Medizin, Biologie und Chemie haben, kontakt- und teamfähig sein und keine Empfindlichkeiten gegen Körperkontakt und chemische Substanzen haben. Wichtig sind aber das handwerkliche, manuelle Geschick und Ordnungssinn, denn Hygiene am Arbeitsplatz ist oberstes Gebot. Vorausgesetzt wird neben der gesundheitlichen Eignung ein Realschulabschluss oder der Hauptschulabschluss und eine mindestens zweijährige Berufsausbildung.

Zukunftschancen

Nicht nur aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und der steigenden Anzahl von diabetischen und älteren Menschen, sondern auch wegen des zunehmenden Gesundheitsbewusstseins bieten sich staatlich anerkannten Podologen/innen ausgezeichnete Berufschancen. Nach der Berufsausbildung gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von Lehrgängen und Seminaren um sich zu spezialisieren, z.B. in Fußreflexzonentherapie oder in kosmetischen Spezialbehandlungen. Nach mehrjähriger Berufstätigkeit bietet sich auch eine Weiterbildung als Fachwirt/in – Fitness an. Für viele Podologen/innen führt die Ausbildung auch zur Selbstständigkeit mit eigener Praxis.

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