VMware und Microsoft Virtual Server
von: Dennis Zimmer
Galileo Press, 2005
ISBN: 9783898427012
Sprache: Deutsch
613 Seiten, Download: 10247 KB
Format: PDF, auch als Online-Lesen
7 Installation und Update des Wirt- Systems (S. 161-162)
Nun wird es ernst! Nachdem Sie sich in den letzten Kapiteln mit Theorie begnügen mussten, komme ich jetzt zur Installation und Aktualisierung der einzelnen Virtualisierungsprodukte.
Weil sowohl Microsoft Windows als auch Linux als Wirt-Betriebssystem unterstützt werden, werde ich bei VMware GSX auf beide Installationsroutinen eingehen und beide genau beschreiben. VMware ESX bildet wie so oft hier eine Ausnahme, da das Betriebssystem direkt in das Produkt integriert ist, wodurch die administrativ notwendigen Schritte beim Wirt-Betriebssystem großenteils entfallen.
Für den Fall, dass Sie diese Installationen einmal selbst testen wollen, genügt eine Anfrage bei VMware und/oder Microsoft oder ein Besuch der jeweiligen Firmen- Webseiten, um an Testversionen der beiden Produkte zu kommen. Zudem hat VMware mit seinem neuen VMTN(VMware Technology Network)-Projekt, eine sehr gute Basis für Entwickler geschaffen. Für 299 Dollar im Jahr kann man Mitglied werden und erhält daraufhin immer die aktuellsten VMware-Produkte zum Testen und Entwickeln. Dies ist vor allem für Softwarehersteller interessant, die ihre Produkte auf der Basis von VMware testen und zertifizieren möchten.
7.1 Vorbereitung
Da Sie das Wirt-System nicht wie einen normalen Server nutzen werden, sollte es auch auf die Bedürfnisse eines Virtualisierungsservers ausgelegt sein. Des Weiteren sollte das Betriebssystem vor der Installation der Virtualisierungssoftware auf dem aktuellsten Stand sein, d.h., alle Patches und Hotfixes sollten eingespielt sein.
Ein Beispiel wäre die Partitionierung und Formatierung der Festplatten. Bei Microsoft Windows sollten Sie System- und Datenpartition voneinander trennen. Unter Linux empfehlen sich zusätzliche Partitionen, auf die ich aber später noch eingehen werden. Idealerweise sollten mehrere Festplatten über verschiedene Festplattencontroler angebunden sein, um die virtuellen Festplattendateien optimiert ansprechen zu können.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, sollten Sie anhand einer Checkliste die anzuschließenden Netzwerkadapter und Festplatten daraufhin kontrollieren, ob sie auf dem richtigen Switch angeschlossen bzw. über SCSI oder FibreChannel richtig terminiert und gepatcht sind. Falls Sie unter Microsoft Windows die Webadministration von VMware GSX oder den Microsoft Virtual Server nutzen wollen, müssen Sie vor der Installation der Virtualisierungssoftware den Microsoft Webserver IIS fertig installiert haben.
Zu guter Letzt sollten Sie sämtliche derzeit verfügbaren Sicherheitspatches und alle notwendigen Aktualisierungen des Betriebssystems einspielen. Erst wenn Sie alle Vorbereitungen getroffen haben, können Sie mit der eigentlichen Installation anfangen. Damit ersparen Sie sich eine lästige und zeitraubende Fehlersuche oder sogar eine erneute Installation.
TIPP Bei Wirt-Systemen, die über mehr als 4 GB Hauptspeicher verfügen, muss sowohl unter Microsoft Windows als auch unter Linux die PAE (Physical Address Extension) aktiviert werden. Durch die PAE-Unterstützung sind die Betriebssysteme in der Lage, Hauptspeicher mit bis zu 64 GB korrekt adressieren zu können. Allerdings müssen Sie darauf achten, dass die verschiedenen Windows-Versionen unterschiedliche Hauptspeichermengen mittels PAE unterstützen bzw. keine PAE Unterstützung bieten (z. B. Windows 2003 Standard). Daher sollten Sie vor dem Kauf der Betriebssystemlizenz, insbesondere bei Verwendung von mehr als 4 GB Hauptspeicher durch das Wirt-System, die PAE Möglichkeiten nachprüfen.
PAE Unterstützung der Microsoft Betriebssysteme:
http://www.microsoft. com/whdc/system/platform/server/PAE/PAEmem.mspx.
PAE Aktivierung unter MS Windows:
http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;en-us;283037.
7.2 VMware GSX
VMware GSX kann sowohl unter Linux als auch unter Microsoft Windows installiert und betrieben werden. Allerdings müssen Sie sich schon beim Kauf der Lizenzen entscheiden, auf welches Wirt-Betriebssystem Sie zurückgreifen wollen, fallen die Lizenzen doch unterschiedlich aus. Erworbene Linux-Lizenzen können Sie daher nicht für eine Windows-Installation nutzen und umgekehrt. Zudem müssen andere Installationsdateien heruntergeladen werden.