Mobile Computing - Grundlagen, Technik, Konzepte

Mobile Computing - Grundlagen, Technik, Konzepte

von: Jörg Roth

dpunkt, 2005

ISBN: 9783898643665

Sprache: Deutsch

507 Seiten, Download: 4776 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Mobile Computing - Grundlagen, Technik, Konzepte



4 Drahtlose lokale Netze (S. 93-94)

Lokale Netzwerke sind mittlerweile aus der Welt der Computer nicht mehr wegzudenken. Als Alternative zur drahtgebundenen Vernetzung werden zunehmend drahtlose Verfahren eingesetzt, die eine Vernetzung von Computern über Funksignale ermöglichen. Obwohl die zugrunde liegende Technologie aufwendiger und kostenintensiver ist, beginnt sie sich langsam durchzusetzen. Die drahtlosen Netzwerkkomponenten sind mittlerweile ausgereift und preislich auch für Privatanwender interessant.

Das Fehlen von Netzwerkkabeln führt zu einer ganzen Reihe von Vorteilen:

 Die Netzwerkverkabelung ist ein Kostenfaktor. Vor allem der Arbeitseinsatz zum Verlegen der Kabel fällt dabei ins Gewicht.

 Die Netzwerkverkabelung muss häufig schon bei der Planung von Gebäuden konzipiert werden. Im Nachhinein ist eine Änderung aufwendig. Die Menge der Kabel und Netzwerkdosen muss für eine zukünftige Nutzung ausgelegt werden, die bei der Planung eventuell noch nicht abgesehen werden kann.

 In manchen Gebäuden ist das Verlegen von Kabeln besonders aufwendig oder gar unmöglich. Denkbar ist der Einsatz drahtloser Netze in denkmalgeschützten Gebäuden oder in Gebäuden mit besonders massiven Wänden.

 Üblicherweise ist die Reichweite von Netzwerkkabeln auf ein Gebäude beschränkt. Mit einem drahtlosen Zugang kann man auch außerhalb von Gebäuden im Umkreis von einigen hundert Metern mit einem lokalen Netzwerk verbunden werden. So können auch mehrere Gebäude untereinander vernetzt werden, ohne dass Erdarbeiten durchgeführt werden müssen.

 Die Verkabelung von stationären Rechnern wird üblicherweise mit einer gewissen Sorgfalt vorgenommen. Die Kabel werden beispielsweise in Kabelschächten verborgen.

Dagegen werden Netzwerkkabel von mobilen Rechnern, die nur kurz mit einem Netzwerk verbunden werden, meistens »fliegend« verlegt. Sie sind oft sehr störend und bilden gefährliche Stolperfallen. Durch diese Vorteile sind drahtlose Netze für klassische Büroumgebungen geeignet.

Darüber hinaus sind weitere Anwendungsszenarien denkbar:

 Ein Einsatz in Messehallen für kurzfristige Demonstrationsaufbauten ist denkbar.

 Drahtlose Netze können bei Katastropheneinsätzen beispielsweise in Erdbebengebieten eingesetzt werden. Häufig ist eine drahtgebundene Netzinfrastruktur dann nicht vorhanden oder beschädigt, der kurzfristige Aufbau einer neuen drahtgebundenen Infrastruktur aber zu aufwendig.

 In Krankenhäusern müssen Gerätschaften oft auf einfache Weise von Raum zu Raum verschoben werden können. Durch eine drahtlose Anbindung ist der Transfer von Diagnosedaten möglich. Allerdings muss für einen solchen Einsatz genau geprüft werden, ob die Funksignale nicht vorhandene Geräte stören.

 In Produktionsbereichen können mobile Transporteinheiten drahtlos mit Rechnern vernetzt werden, die den Produktionsablauf kontrollieren. Neben den vielen Vorteilen haben drahtlose Netze aber auch Nachteile, die vorwiegend aus der Benutzung der Funkübertragung resultieren:

 Drahtlose Netze haben gegenüber den drahtgebundenen Netzen eine um Größenordnungen geringere Bandbreite und eine signifikant höhere Fehlerrate.

 Bei der Verwendung des Funkmediums sind eventuell nationale Restriktionen zu beachten.

 Da Funksignale über das lokale Netz hinaus abgestrahlt werden, können Übertragungen leicht abgehört werden. Daher müssen Mechanismen zur Authentifizierung und Verschlüsselung integriert werden.

 Die Hardware zur Funkübertragung ist noch wesentlich teurer als die Hardware für drahtgebundene Netzwerke.

 Bei mobilen Geräten mit eigener Stromversorgung erfordert die Funkübertragung ein erhebliches Maß an Batteriestrom.

 Die Abstrahlung von Funksignalen kann u.U. andere Systeme stören. Auch die Wirkung auf Menschen muss betrachtet werden.

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