Yoga bei Erschöpfung, Burnout und Depression

Yoga bei Erschöpfung, Burnout und Depression

von: Nicole Plinz

BALANCE buch + medien verlag, 2009

ISBN: 9783867397346

Sprache: Deutsch

192 Seiten, Download: 1537 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Yoga bei Erschöpfung, Burnout und Depression



Depression im Dialog mit Yoga (S. 57-58)

Hält der Zustand an, indem alles weggelassen wird, was Ressourcen stärken würde, um nur die anstehenden Aufgaben zu bewältigen, mag es eine lange Zeit geben, in der es mal besser geht und mal die Erschöpfung das Leben bestimmt. Wenn jedoch die Erschöpfung über Wochen und Monate anhält, kann eine Depression erreicht sein.

Die Frage, was eine Depression eigentlich ist, lässt sich auf vielfältige Weise beantworten. Jemand, der selbst eine Depression erlebt, wird finden, dass keine dieser Antworten sein Erleben wirklich erfasst. Schlafstörungen, Mutlosigkeit, Leere oder Angst sind Worte, bei denen Menschen mit Depressionserfahrungen nicken werden. Viele von ihnen werden auch zugrunde liegende Konflikte bestätigen, einen vorausgegangenen Rollenwechsel vielleicht oder fortlaufende Kränkungen, aber damit ist immer nur ein Teil der Geschichte beschrieben.

Jede erlebte Depression ist eine sehr persönliche Erfahrung. Sie ist so individuell wie der Blick eines Menschen auf die Welt, abhängig von seinen Lebenserfahrungen, Hoffnungen, Träumen oder Ängsten. Die Diagnose Depression hingegen ist ein Modell. Das Persönliche ist ausgelassen und das Allgemeine hervorgehoben. Etwa 20 Prozent der deutschen Bevölkerung erlebt in ihrem Leben eine behandlungsbedürftige Depression, für Frauen ist das Risiko einer depressiven Krise höher als für Männer. Die WHOgeht davon aus, dass die Depression im Jahre 2020 nach den Herzkreislauf-Erkrankungen die häufigste Krankheit sein wird.

Hinter den Zahlen stecken Lebensgeschichten. All diese einzelnen Schicksale, all die schweren Morgen, die zugeschnürten Mägen und die entfremdeten Blicke auf das, was früher Freude bereitet hat, sind in dem abstrakten Modell zusammengefasst, das wir Depression nennen. Ein Modell ist wie ein Stadtplan: Aspekte werden wiedergegeben. Ein Stadtplan zeigt auf, wo der Jungfernstieg den Ballindamm kreuzt, aber nicht, ob es dort ein freundliches Café gibt. Wahrscheinlich nicht einmal, ob dort ein Fahrradweg ist. Für diese Frage gibt es möglicherweise einen speziellen Fahrrad- Stadtplan. Das heißt: Modelle geben Antwort auf bestimmte Fragen. Und sie geben diese Antwort auf eher allgemeine Weise.

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