Debian GNU / Linux - Das Praxisbuch

Debian GNU / Linux - Das Praxisbuch

von: Heike Jurzik

Galileo Press, 2006

ISBN: 9783898426275

Sprache: Deutsch

631 Seiten, Download: 15964 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Debian GNU / Linux - Das Praxisbuch



18 DHCP (S. 503-504)

DHCP (»Dynamic Host Con.guration Protocol«) ermöglicht mit Hilfe eines entsprechenden Servers die dynamische Zuweisung von IP-Adressen und weiteren Kon.gurationsparametern an Computer in einem Netzwerk (z. B. Internet oder LAN). Damit gestaltet sich die Einbindung neuer Computer in bestehende Netzwerke denkbar einfach, da der Benutzer die Netzwerkkarte nicht kompliziert von Hand konfigurieren muss1, sondern alles über einen entsprechend eingerichteten DHCP-Server läuft. DHCP ist damit nicht nur ideal für große Netzwerke mit häu.gwechselnder Topologie, sondern auch für Anwender, die ohne großen Aufwand mehrere Maschinen miteinander vernetzen wollen. Der DHCP-Server ist als Daemon implementiert; in seiner Konfigurationsdatei stehen u. a. Informationen zu einem Adress-Pool, aus dem die IP-Adressen vergeben werden, die Subnetzmaske, die lokale DNS-Domain und das verwendete Gateway. Damit bringt der Server wichtige Kon.gurationsmöglichkeiten des Netzwerkes unter einen Hut und verwaltet die Informationen zentral.

Der Server weist den einzelnen Clients entweder dynamisch eine freie IP-Adresse aus einem de.nierten Pool zu oder vergibt statische Adressen. Bei der dynamischen Zuteilung erhalten die Rechner wechselnde IPs (sie- he Abschnitt 18.2.1, ab Seite 506). Das ist sinnvoll, wenn z. B. Kon.ikte beim Zugriff auf Server mit festen Adressen vermieden werden sollen oder wenn in einem Netz mit sehr vielen Rechnern, die nicht gleichzeitig aktiv sind, ein knapper Bestand von IP-Adressen auf die gerade aktiven Clients verteilt werden muss. Alternativ kann der dhcpd so konfiguriert werden, dass Clients immer dieselbe IP-Adresse erhalten. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn bestimmte Maschinen eines Netzwerkes entsprechende Dienste anbieten, die immer erreichbar sein sollen. Eine derartige statische Adressvergabe erfolgt über die MAC-Adressen der Rechner (siehe Abschnitt 18.2.2, ab Seite 507). Weiterhin ist es möglich, die Gültigkeit einer IP-Adresse festzulegen. Läuft diese aus, während der Client noch läuft, versucht dieser, die Gültigkeit automatisch zu verlängern – der Benutzer merkt in der Regel nichts davon.

Wenn Sie einen Computer als Gateway zum Internet einsetzen, bietet es sich an, dort auch den DHCP-Server zu installieren. Der Rechner erhält intern eine feste IP-Adresse, bekommt aber vom ISP selbst eine IP via DHCP zugewiesen, so dass der Router gleichzeitig als DHCP-Server und -Client fungiert.

Alte Programmversionen erlaubten nur einen DHCP-Server pro Subnetz, und nach wie vor sind zwei unabhängige DHCP-Server im selben Netz problematisch. Seit Version 3 ist es allerdings möglich, zwei Server Hand in Hand arbeiten zu lassen und einen davon als »Rettungsanker « zu konfigurieren, falls der erste DHCP-Server ausfällt (mehr dazu unter http://www.lithodyne.net/docs/dhcp/dhcp.html).

Kategorien

Service

Info/Kontakt