Das Prezi-Buch für spannende Präsentationen

Das Prezi-Buch für spannende Präsentationen

von: Harald Sontowski, Frieder Krauß

O'Reilly Verlag, 2013

ISBN: 9783868998535

Sprache: Deutsch

304 Seiten, Download: 9554 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Das Prezi-Buch für spannende Präsentationen



Kapitel 2. Erste Schritte


In diesem Kapitel nehmen wir die grundsätzliche Herangehensweise an die Arbeit mit Prezi in den Blick. Sie sollten sie sich ansehen, bevor Sie sich auf Ihre erste Präsentation mit Prezi stürzen. Glauben Sie uns, mit den folgenden Ausführungen im Kopf erreichen Sie beim „Prezeln” schneller den gewünschten Erfolg!

In einem ersten Schritt sollten Sie sich unbedingt Gedanken über den Sinn und Zweck Ihrer Präsentation machen und ein Konzept dafür entwickeln, damit die Präsentation diesen Sinn und Zweck erfüllt. Wir nennen diese vorbereitende Phase Kapitel 8, weil wir denken, dass es der Anspruch eines jeden Präsentators sein sollte, eine mitreißende, spannende „Story” zu erzählen, anstatt Bullet Points aufzuzählen.

Der nächste Schritt der Arbeit mit Prezi gleicht eigentlich eher der Arbeit an einer Grafiksoftware. Sie verteilen Ihre Inhalte auf Ebenen, Formen, Textelemente und vieles mehr. Und all das bewegen, platzieren und richten Sie auf einer einzigen Oberfläche aus – nicht auf mehreren Seiten oder Folien wie gewohnt.

Der nächste Schritt versetzt Sie dann in die Rolle eines Kameramanns: Sie wählen aus den theoretisch vorhandenen Zooms und Kamerafahrten über Ihre Oberfläche diejenigen aus, die Sie im Sinne der Story für zielführend halten.

Allerdings müssen Sie weder ein kreatives Ausnahmetalent noch ein Grafikprofi noch ein grandioser Regisseur oder Filmproduzent sein, um mit Prezi schnell Spaß und Erfolgserlebnisse zu haben.

Auch unser Buch basiert auf dieser Checkliste.

Die ultimative Checkliste #1


Ganz gleich, zu welcher Präsentationshilfe Sie letztendlich greifen – ob zu Prezi, PowerPoint, Overhead-Projektor oder Ausdruckstanz: Zuerst sollten Sie sich selbst eine einzige wichtige Frage komplett beantworten können:

Was soll bei wem in welchem zeitlichen Rahmen mit welchen Mitteln erreicht werden?

Dabei ist es egal, ob Sie eine Präsentation aus Eigeninitiative entwickeln wollen oder ob Ihnen der nicht wirklich differenzierte Auftrag gegeben wurde: „Hübschen Sie mir mal bitte eben die Folien auf!” Diese Voraussetzungen müssen immer geklärt sein, bevor Sie Ihr Werkzeug nutzen!

Was: Die meisten Präsentatoren kennen ihr Thema, doch die wenigsten können es. Um die Präsentation zielgerichtet konzipieren und gestalten zu können, sollten Sie Ihr Thema in einigen wenigen Worten formulieren können. Außerdem hilft es, sich im Klaren darüber zu sein, welchen Appell Sie zusätzlich vermitteln wollen. Appelle könnten z.B. sein: „Kaufen Sie das präsentierte Produkt”, „Beachten Sie die hier präsentierten Thesen bei der Vorbereitung Ihrer Abschlussklausur” oder „Erinnern Sie sich an mich als Experten zum Thema X”.

Tipp


Sehr hilfreich ist die Tweet-Methode: Versuchen Sie, Ihr gesamtes Thema inklusive Appell in einer Twitter-Nachricht (max. 140 Zeichen) festzuhalten – ohne diese Nachricht an jemanden abzusenden, versteht sich. In Präsentationsform wird die Nachricht wirkungsvoller rüberkommen!

Bei wem: Wer sind meine Zuschauer, und wie sind die „so drauf”? Sie brauchen kein Soziologe zu sein, um diese Frage zu beantworten. Reflektieren Sie nur gründlich, wen Sie ansprechen wollen und was das eigentlich für Menschen sind. Aus diesen Überlegungen leitet sich vieles ab: Verwende ich zotige Metaphern? Verzichte ich möglichst auf Effekte? Muss ich in meiner Präsentation alle Details aufführen (können)?

Die ultimative Checkliste #2


Zeitlicher Rahmen: Wie lange habe ich Zeit bis zur Präsentation? Wie lange dauert die eigentliche Präsentation?

Welche Mittel: Ist ein Beamer/TV vorhanden? Sind alle nötigen Kabel/Adapter vorhanden? Gibt es einen Plan B? Kann ich zusätzliche Notizen an einer Tafel oder auf einem Flipchart vornehmen? Gibt es einen Internetanschluss? Ist Prezi vor Ort lauffähig?

Ganz Prezi-spezifisch sollten Sie vor der Arbeit außerdem noch auf folgende Details achten:

Gestaltungsrichtlinien: Gelingt es mir innerhalb der gegebenen Zeit, die Corporate Identity oder die Design-Vorgaben meines Auftraggebers oder der Institution, der ich angehöre, umzusetzen? Liegen die relevanten Grafiken in Prezi-kompatiblem Dateiformat vor? Sind die Bilder im Fundus hochauflösend genug?

Datensicherheit: Dürfen die zu präsentierenden Details der Öffentlichkeit auf den Prezi-Servern zugänglich gemacht werden? Wenn nicht, sollten Sie auf die Enjoy- oder Pro-Lizenz zurückgreifen (siehe „Die Prezi-Lizenzen Enjoy & Pro“)!

Und zu guter Letzt:

Bin ich kurzfristig bereit, mich auf eine völlig neue Software mit intuitivem, aber völlig neuartigem Workflow einzulassen?

Bin ich mittelfristig bereit, eigene Workarounds um Prezis kleine Ungereimtheiten zu entwickeln?

Bin ich langfristig bereit, häufiger die Frage nach dem Programm zu beantworten, mit dem ich die „Wahnsinnspräsentation” gemacht habe?

So sieht Prezi im Bearbeitungsmodus aus. Die kleinen Kreisziffern und die Vorschaubilder in der linken Leiste zeigen die Reihenfolge, in der die Inhalte im Präsentationsmodus zu sehen sein werden.

Umdenken? Neu denken!


Prezi bietet Ihnen eine fast unendlich große Fläche, die Sie im ersten Schritt mit Inhalten befüllen. Erst dann kümmern Sie sich um die richtige Abfolge, die perfekte „Kamerafahrt” über die Inhalte, die spannende Dramaturgie Ihrer Präsentation.

Wie nützlich werden Ihnen bei diesen völlig neuen Voraussetzungen ihre bisherigen PowerPointFolien und Ihre Standardpräsentation sein? Keine Angst, Ihre Arbeit war keineswegs vergebens! Sie werden und sollten auf Ihre „alten Werke” – Ihre „Klassiker” – zurückgreifen. Dennoch sollten Sie, wenn Sie sich wirklich auf Prezi einlassen wollen, vorerst zu Ihrem bewährten Folienschatz etwas Abstand gewinnen. Zu schnell fallen Sie sonst direkt wieder ins alte Folien-Muster zurück und präsentieren linear und altbacken.

Das volle Potenzial werden Sie Prezi nur entlocken können, wenn Sie in zwei Hinsichten den Mut zur Tabula rasa, zur leeren Tafel haben:

  1. Wie eben schon gesagt: Weg mit den PowerPoint-Folien!

  2. Noch wichtiger: Haben Sie den Mut, Ihr Thema, Ihre Idee oder das Produkt, das Sie präsentieren wollen, von Grund auf neu zu denken!

Mit der Motivation und der Fähigkeit, Dinge neu zu denken, steht und fällt Ihre Prezi-Präsentation. Die Motivation ergibt sich aus dem simplen und spielerischen Workflow bei Prezi. Unser Ziel ist es aber auch, Sie schon zum Umdenken und Neudenken zu motivieren, bevor Sie die Maus in die Hand nehmen. Deshalb stellen wir Ihnen im Folgenden und in Kapitel 8 Kreativitätstechniken vor, die es bis jetzt noch jedem ermöglicht haben, mit Freude das eigene kreative Potenzial zu nutzen!

Der „rote Faden” in Prezi ist hellblau. Wenn Sie links auf „Edit Path” klicken zeigt er an, in welcher Reihenfolge die Inhalte im Vorführmodus abgespielt werden.

Wenn es anders kommt als geplant


Bei PowerPoint entwerfen Sie die Ordnung und die Dramaturgie in einem Zug und ändern automatisch das Andere, wenn Sie an Einem herumschrauben. Finden Sie die Präsentationssituation am Tag X nicht haargenau so vor wie geplant, sind Sie aufgeschmissen. Horrorszenarien wie das folgende sind nicht nur möglich, sondern sogar häufig. Statt der 30 Minuten, die Ihnen ursprünglich für die Präsentation eingeräumt wurden, stehen nur noch 15 zur Verfügung. Sie haben mehrere Optionen:

  1. Sie verzichten auf Ihre Einführung und Ihren Schluss und präsentieren nur den Hauptteil. Sie steigen mit Folie 12 von 40 ein und präsentieren bis zu Folie 25 (ab der die Schlussfolgerungen behandelt worden wären). Folge: Es gelingt Ihnen nicht, alle Zuschauer auf den gleichen Stand zu bringen, weil die Einführung fehlt. Außerdem schaffen Sie es nicht, Ihre Zuschauer durch die Anknüpfungspunkte am Ende nachhaltig für die Allgegenwärtigkeit Ihres Themas zu begeistern.

  2. Sie klicken wie ein Wahnsinniger durch die unnötigen Folien, sobald Sie eine wirklich wichtige Folie behandelt haben und zur nächsten wichtigen überleiten wollen. Folge: Ihre Präsentation wirkt zappelig und wird von den Zuschauern als inkonsistent oder sogar lückenhaft wahrgenommen.

  3. Sie verlassen...

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