Internet-Telefonie –VoIP für Alle!
von: Thor Alexander
Carl Hanser Fachbuchverlag, 2005
ISBN: 9783446404960
Sprache: Deutsch
349 Seiten, Download: 7596 KB
Format: PDF, auch als Online-Lesen
5 Kommunizieren mit und ohne Telefon (S. 133-134)
Die Zauberwörter dafür heißen Messenger und Chat. Egal ob im Büro, zu Hause oder in der Uni — weltweit setzen Hunderte Millionen Menschen auf die Kommunikation via Instant Messenger.
1996 hatte die israelische Firma Mirabilis ein Programm veröffentlicht, das schnell zu einer der am meisten heruntergeladenen Anwendungen überhaupt wurde. Binnen zweier Jahre zählte der Instant-Messaging-Prototyp ICQ bereits 11 Millionen Anwender. Der US-Riese America Online (AOL) wurde aufmerksam und erwarb 1998 das kleine Unternehmen für 287 Millionen US-$.
Seither haben zahlreiche Anbieter ähnliche Produkte entwickelt, um am Instant- Messaging-Kuchen zu naschen. Inzwischen werden die Messenger funktional aufgerüstet, so dass Sie mit den meisten Programmen nun auch telefonieren können.
Doch auch die Spammer wurden auf das Heer der Ahnungslosen aufmerksam, beglückten diese mit netten Botschaften. Gleich darauf wurde ein neuer Begriff geprägt:
Spim Spam, der über Instant Messenger (Chatprogramm) zu Ihnen gelangt, wird als Spim bezeichnet.
Die Zahl der Spims soll sich in 2004 auf 1,2 Milliarden verdreifacht haben. Nachfolgend erhalten Sie Informationen über Messengerdienste und exemplarisch wird ein Messenger-Telefondienst vorgestellt, mit dem Sie einfach und problemlos über das Internet telefonieren können. In Bezug auf Ihre persönliche Sicherheit erfahren Sie mehr in:
5.1 Chatten
5.1.1 Instant Messenger
Grundfunktionen
Die Hauptfunktion eines Messengers, auch Instant Messenger genannt, liegt in der Kommunikation mittels Textbotschaften. Sie finden daher meist folgende Menüpunkte:
· Neue Nachricht/Nachricht senden
· Ordner anzeigen (Posteingang/Postausgang)
· Kontakte/Adressbuch
· Absender blockieren
· Signalisation, wenn Freunde online sind
· Weitere Einstellungen, z.B. Archivierungs- und Protokollfunktionen
Vorteile
Größter Vorteil der Instant Messenger ist die Kosteneinsparung gegenüber anderen Echtzeit-Kommunikationswegen, z.B. gegenüber dem Telefon.
Häufig sind die kleinen Programme als Freeware erhältlich, also kostenlos. Nach der Installation laufen sie im Hintergrund mit und melden sich erst, wenn Nachrichten eintreffen. Neben den sowieso zu zahlenden Internetgebühren fallen kaum Zusatzkosten an. Lediglich das Übertragungsvolumen für die Datenpakete schlägt geringfügig zu Buche. Dies fällt aber überhaupt nicht ins Gewicht, da nur kurze Texte und „Lebenszeichen" ausgetauscht werden.
Nicht nur in Großraumbüros schätzen viele Mitarbeiter diese kleinen Chatprogramme, um nahezu ungestört kommunizieren zu können. Nahezu unbemerkt von den Kollegen kann so der neueste Tratsch und Klatsch ausgetauscht oder sogar eine bedeutende Geschäftsentscheidung getroffen werden.
Textbasiertes Kommunizieren, also Chatten, ist die Grundfunktion aller Messengerprogramme. Viele der Anbieter fügen ihren Diensten sowohl Möglichkeiten der Individualisierung (verschiedene Layouts, Hintergründe, Avatare und Emoticons) als auch weitere Dienste hinzu, z.B. Radiostreams, direkte Dateitransfers oder Videospiele zwischen Nutzern.
Zukünftig sollen die Messengerdienste auf Handys und auf Handheld- Computern zum Standard werden.