Web 2.0 - Konzepte, Anwendungen, Technologien

Web 2.0 - Konzepte, Anwendungen, Technologien

von: Tom Alby

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2006

ISBN: 9783446409811

Sprache: Deutsch

242 Seiten, Download: 14347 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Web 2.0 - Konzepte, Anwendungen, Technologien



Kapitel 5 Folksonomy (S. 111-112)

5.1 Taxonomy Domine

In den Anfangszeiten des World Wide Webs waren Verzeichnisse von Webseiten unverzichtbar , um sich im Netz zurechtzufinden. Zum einen standen die Web-Suchmaschinen zu dieser Zeit ganz am Anfang ihrer Entwicklung und litten unter Kinderkrankheiten, zum andern kannten Benutzer Verzeichnisse wie die Gelben Seiten schon aus der Offline-Welt und konnten ihr Wissen schnell auf die Online-Welt übertragen. So war Yahoo! zunächst nichts ander anderes es als eine Sammlung von Bookmarks, aus der ein Verzeichnis von Webseiten wurde. In den 90er-Jahren war das Verzeichnis die zentrale Funktionaliät von Yahoo!; Homepage-Besitzer meldeten ihr ihre Seiten für eine bestimmte Kategorie an, ein Yahoo!-Mitarbeiter prüfte die Seite und schaltete sie für diese Kategorie frei, sofern sie den Qualitätsrichtlinien entsprach. Eine Suche bei Yahoo! war zunächst allein eine Suche im Verzeichnis; es wurden die Beschreibungstexte im Verzeichnis erzeichnis durchsucht und nicht die angemeldete Seite selbst (im Gegensatz zu heutigen Suchmaschinen). Erst später kam eine Volltext-Websuche hinzu, deren Ergebnisse unter den Treffern des Verzeichnisses zu finden waren .

Die Einordnung von Webseiten in ein Verzeichnis geschieht anhand eines festgelegten hierarchisierten Klassifikationsschemas, einer so genannten Taxonomie axonomie.

Eine Fußballseite gehört in die ie Kategorie Fußball, die in der Kategorie Sport zu finden ist, der Atari in die Kategorie Systeme, die wiederum in die Kategorie Computer gehört, und David Bowie in die Kategorie Bands & Künstler , die in die Kategorie Musik gehört, die wieder um in der Kategorie Kunst zu finden ist. Abbildung 5.1 zeigt einen kleinen Ausschnitt aus einer solchen Taxonomie.

Auch wenn Schubladendenken verpönt ist, so klassifizieren Menschen alles und ständig, um die einströmenden Informationen verarbeiten und abgelegte Informationen wieder finden zu können. Wir leben in Stadtteilen, Städten, Regionen, Bundesländern, Ländern, Kontinenten, wir arbeiten in Teams von Abteilungen in Firmen, in Industrien. Wir antworten nicht mit GPS-Daten, wenn wir gefragt werden, wo wir lebe leben; wir antworten mit dem Namen der Stadt, der Region oder gröberen Informationen (nächstgrößere Stadt, südlich von Hamburg), je nachdem, wie gut der Fragende das Land kennt. Und wer den Arbeitgeber nicht kennt, wird sicherlich die Industrie kennen und sich dadurch ein Bild machen können. Bei der Wahl der Schublade kann es unterschiedliche Ansichten geben. So legen wir unser unsere Dateien auf unser unserem em Computer nach einem eigenen System ab, mit dem meistens nur wir selbst zur zurechtkommen und niemand anders. Stets klassifizieren wir aus unserer eigenen subjektiven Perspektive. Genau das ist ein grundundlegendes Problem einer Taxonomie: Wer er darf die Perspektive auswählen, aus der etwas angesehe angesehen wird, das über die persönlichen Belange hinausgeht? Die immer noch inhaftierten RAF-Mitglieder sind für die einen inhaftierte Terroristen , für andere gelten sie als politische Gefangene (siehe dazu auch Rosenfeld und Morville 22).

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