Ganz mein Stil - Was Frauen über gutes Aussehen wissen wollen

Ganz mein Stil - Was Frauen über gutes Aussehen wissen wollen

von: Katharina Blansjaar, Der Schweizerische Beobachter

Beobachter-Edition, 2014

ISBN: 9783855698707

Sprache: Deutsch

200 Seiten, Download: 6757 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Ganz mein Stil - Was Frauen über gutes Aussehen wissen wollen



Du bist, was du trägst

Kleidung kann viel mehr als nur wärmen. Über das, was Sie am Körper tragen, kommunizieren Sie mit der Aussenwelt. Kleidung ist ein Ausdrucksmittel und ein Instrument der Selbstdarstellung. Umso wichtiger, dass Sie es auch gekonnt einzusetzen wissen.

«Bei der Mode geht es darum, sich danach zu kleiden, was gerade modisch ist. Beim Stil geht es eher darum, man selbst zu sein.» Oscar de la Renta

Kleidung ist ein sozialer Code. Wir drücken uns aus über das, was wir tragen, und wir schaffen damit eine Verbindung oder Abgrenzung gegenüber anderen. Kleidung als Code ist ein Mittel, um uns in dem Umfeld, in dem wir leben, zu positionieren. Obwohl uns heute in der westeuropäischen Gesellschaft viele individuelle Freiheiten gelassen werden, was Kleidung betrifft, sollten wir diesen Code kennen – und ihn uns auch zunutze machen. Dabei geht es einerseits darum, unangemessene Kleidung zu vermeiden, um nicht unangenehm aufzufallen. Andererseits, und das ist viel wichtiger, kann man sich durch die Wahl der richtigen Kleidungsstücke, Schnitte und Materialien auch ganz leicht in ein besseres Licht rücken.

Doch das Angebot kann schnell überfordern. Mode ist ein schnelllebiges Geschäft. Edlere Boutiquen bieten mindestens zweimal pro Jahr eine neue Kollektion an, viele der grossen Bekleidungsketten liefern inzwischen sogar fortlaufend neue Ware an ihre Filialen. Die Frauenmagazine propagieren stets neue Trends und Looks, «Key Pieces» und «Must-haves». Die Frage, was sie anziehen sollen, um gut auszusehen und zeitgemäss zu wirken, wird dadurch für viele Frauen zum Spiessrutenlauf.

Manche sind deshalb geneigt, sich einfach zu verweigern. Aber ob Sie es nun wollen oder nicht – die Kleidung, die Sie tragen, sagt immer etwas über Sie aus. Sogar wenn Sie sich entscheiden, sich nicht mit Ihrem Äusseren auseinanderzusetzen und stets in denselben verwaschenen Jeans, in Fleeceshirt und alten Turnschuhen aus dem Haus zu gehen, ist dies eine klare Aussage. Solange es in einer sozialen Gruppe keine harte Norm für Kleidung gibt – wie zum Beispiel Schuluniformen oder Mao-Jacken –, ist das, was man am Körper trägt, immer Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.

Mode und Stil

«Mode ist vergänglich, Stil ewig», soll der französische Modedesigner Yves Saint Laurent einmal gesagt haben. Man muss ihm zumindest insofern recht geben, als es für eine erwachsene Frau nicht in erster Linie darum gehen sollte, «modisch» zu wirken, sondern vielmehr darum, eine gewisse Stilsicherheit zu beweisen. Als erwachsene Frau muss man nicht mehr jeden Trend mitmachen. Man darf natürlich, wenn man Spass daran hat und sich gerne mit den aktuellen Modetrends auseinandersetzt. Aber das zentrale Anliegen sollte es sein, zu wissen, wie man sich durch die richtige Kleidung ins beste Licht rückt, und sich in dem, was man trägt, auch wohlzufühlen. Dann wird Kleidung zum Ausdrucksmittel der eigenen Persönlichkeit – zu dem, was gemeinhin als «persönlicher Stil» bezeichnet wird.

Allerdings tun sich viele Frauen schwer damit, ihren persönlichen Stil zu finden. Die einen fühlen sich abgeschreckt durch die manchmal fast schon unverschämten Preise in den Frauenmagazinen, andere finden sich selbst nicht schön oder jung genug, um sich ernsthaft mit ihrem Kleiderschrank – und damit auch mit ihrem Äusseren allgemein – auseinanderzusetzen. Und vielen ist die Modewelt mit ihren exzentrischen Designern und extravaganten Kollektionen zu abgehoben und verrückt.

Aber wie bereits erwähnt: In diesem Buch geht es nicht um Mode. Um sich in einem besseren Licht zu präsentieren, müssen Sie nicht in Edelboutiquen einkaufen und auch nicht jeden Monat die «Vogue» lesen. Sie müssen nicht wissen, welche Handtasche gerade angesagt ist und welcher Designer in Paris die beste Frühjahrskollektion gezeigt hat. Den persönlichen Stil zu finden, hat nichts mit all diesen Dingen zu tun. Stil ist nicht von saisonalen Tendenzen abhängig; vielmehr folgt er gewissen Grundregeln, die sich über die Jahre hinweg nur sehr langsam ändern und die man sich relativ leicht merken kann. Wenn Sie die Grundregeln beherrschen und darüber hinaus bereit sind, ein wenig Selbstforschung zu betreiben, sind Sie auf dem besten Weg zu Ihrem persönlichen Stil.

Die perfekte Figur gibt es nicht

Hört man sich im Freundeskreis um, ob andere mit ihrem Körper zufrieden sind, kann man meist nur eines folgern: Der weibliche Körper scheint eine einzige Problemzone zu sein. Kaum eine Freundin, die sich nicht zu klein, zu gross, zu dick, zu dünn findet. Hier wäre ein wenig mehr Busen schön oder etwas weniger davon, da stört ein bisschen Hüftgold, dort etwas zu viel am Allerwertesten.

Die Schweizer Frau trägt im Durchschnitt Kleidergrösse 40. Dass bei einigen Bekleidungsketten die sogenannten Übergrössen bereits bei Grösse 42 beginnen, erscheint da bedenklich. Noch schlimmer ist, dass es in manchen Geschäften nichts zu kaufen gibt, was über Grösse 42 hinausgeht. Kein Wunder also, fühlen sich viele Frauen zu dick. In den trendigen Boutiquen an der Zürcher Bahnhofstrasse etwa scheint bisweilen nur willkommen, wer blutjung und gertenschlank ist.

SIZE ZERO – GIBT ES DAS WIRKLICH?

Seit einigen Jahren ist im Zusammenhang mit sehr mageren Models häufig von «Size Zero», also von Grösse Null, die Rede. Sie stammt aus dem amerikanischen Konfektionsgrössensystem und bezeichnet eine Kleidergrösse für die Körpermasse 76–56–81. Das entspricht nach unserem Grössensystem der Kleidergrösse 32 oder, anders ausgedrückt, ungefähr den Körpermassen einer schlanken Zwölfjährigen. Auch bei uns ist Size Zero immer öfter anzutreffen, vor allem in grossen Bekleidungsketten für junge Mädchen. Frauen jedoch, die die Pubertät bereits hinter sich haben, sollten sich unbedingt darüber im Klaren sein, dass Size Zero mit einem erwachsenen Körper kaum vereinbar ist – Hungerkuren, die auf dieses Mass abzielen, sind eine echte Nullnummer.

Lassen Sie sich von diskriminierenden Marketingstrategien nicht verunsichern! Geben Sie den Irrglauben auf, dass an Ihrem Körper ohnehin alles unförmig wirke. Nicht Ihr Körper ist das Problem, sondern Ihr Verhältnis zu ihm. Der erste Schritt zu stilvollerer Kleidung beginnt damit, dass Sie das, was Sie anziehen, als Körperschmuck betrachten. Ihr Körper verdient es nämlich, geschmückt zu werden.

Eine gute Basisgarderobe können Sie sich immer zusammenstellen, egal, ob sie nun Grösse 34 tragen oder Grösse 48. Denn es geht nicht um die perfekte Figur, sondern um den passenden Schnitt und darum, Ihren Körper richtig in Szene zu setzen.

TIPP Stellen Sie sich nackt vor den Spiegel (ja, das müssen Sie aushalten können!) und suchen Sie für einmal nicht nach Fehlern, sondern nach Vorzügen. Was mögen Sie an sich? Was möchten Sie durch die richtige Kleidung hervorheben oder betonen? Viele kurvige Frauen haben eine schöne, volle Oberweite und sehr wohlgeformte Beine. Andere haben eine Sanduhrfigur mit einer ausgesprochen schmalen Taille, die sich gut in Szene setzen lässt. Finden Sie Ihre Sonnenseiten – dann wird es Ihnen auch leichterfallen, die richtigen Formen und Schnitte für sich auszuwählen.

Stil hat kein Alter …

Es gibt Frauen im fortgeschrittenen Alter, die grossen Wert auf ihr Aussehen legen, die einen sehr pointierten Stil pflegen und dadurch auffallen. Dazu zählen etwa die New Yorker Mode-Ikone Iris Apfel, die Schweizer Designerin Christa de Carouge und die Ehefrau von «Dracula»-Darsteller Christopher Lee, Gitte Lee, um nur drei Beispiele extravaganter und zugleich stilsicherer «Golden Girls» zu nennen.

Doch ein so starkes modisches Selbstbewusstsein hat nicht jede Frau, und man muss sich über Jahre intensiv mit Kleidung auseinandergesetzt haben, um beurteilen zu können, was extravagant aussieht – und nicht etwa lächerlich oder unangemessen, was das Alter betrifft.

Der modische Alltag der Durchschnittsfrau, die nur hin und wieder ein Modemagazin in die Hand nimmt, sich also nicht täglich oder gar beruflich mit ihrem Kleiderstil auseinandersetzt, ist mit zunehmendem Alter eher von wachsender Unsicherheit geprägt. Das kann ich in meinem Alter nicht mehr anziehen, denkt diese Frau etwa, wenn sie an den Schaufenstern in der Innenstadt vorbeispaziert. Und das nicht erst mit 65 – viele Frauen fühlen sich schon in ihren Dreissigern nicht mehr ganz so jung, wild und knackig und möchten in ihrer Kleidung zurückhaltender sein.

Nur wie? Was Zurückhaltung ausstrahlen soll, kann schnell langweilig und nachlässig wirken. Dabei kennt guter Stil kein Alter, und nur weil man respektive Frau bestimmte Teile wie Leggings oder bauchfreie Tops nicht mehr tragen kann (ob sie diese Dinge überhaupt jemals tragen sollte, sei...

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