Baedeker Reiseführer Kalifornien - mit Downloads aller Karten und Grafiken

Baedeker Reiseführer Kalifornien - mit Downloads aller Karten und Grafiken

von: Axel Pinck

Baedeker, 2017

ISBN: 9783575425010

Sprache: Deutsch

478 Seiten, Download: 48198 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Baedeker Reiseführer Kalifornien - mit Downloads aller Karten und Grafiken



Geschichte


Die Mission San Diego de Alcalá im Mission Valley ist die Mutter aller kalifornischen Missionskirchen.

Von den Indianern bis zur Immobilienblase im 21. Jh.


Kalifornien gilt spätestens seit dem Goldrausch im 19. Jahrhundert als das Amerika par excellence: Sehnsuchtsort der Glücksritter, Bleibe der Heimatlosen und Experimentierfeld der Wagemutigen aus aller Welt.

BEVOR DIE EUROPÄER KAMEN


18 000 v. Chr. Nomaden wandern während der letzten Eiszeit über eine Landbrücke von Nordostasien nach Nordamerika.
um 500 n. Chr. In Kalifornien bilden sich Stammesgesellschaften.
um 1500 Zirka 130 000 Indianer leben in rund 100 verschiedenen Stämmen.

Jäger und Sammler

Einwanderer aus Ostasien, Jäger und Sammler, folgten vermutlich vor knapp 20 000 Jahren dem Wild über eine Landbrücke nach Amerika. Während der Eiszeit waren gewaltige Wassermassen der Ozeane im dicken Eispanzer gebunden, der große Teile der nördlichen Erdhalbkugel bedeckte. Der Meeresspiegel lag daher deutlich niedriger als heute. Vor etwa 12 000 bis 15 000 Jahren erreichten die Nachkommen der ersten Neuankömmlinge das Gebiet von Kalifornien. Andere Theorien gehen von einer weit früheren Besiedlung aus. Seit etwa 500 n. Chr. lässt sich die Entwicklung differenzierter Siedlungsgemeinschaften nachweisen. Gute Bodenbedingungen, mildes Klima und Nahrung zum Sammeln und Jagen ließen unter den rund 100 verschiedenen indianischen Stämmen nur wenige Konflikte entstehen. Siedlungen umfassten bis zu 1000 Mitglieder. Frauen spielten in den Clan-Gesellschaften eine wichtige Rolle, bei einigen auch als Schamanin, die die Verbindung zu den verstorbenen Vorfahren herstellte und über Wissen zum Heilen von Krankheiten verfügte. Schnitzereien an Holzlöffeln oder dekorativ gestalteter Speckstein, Körbe und Taschen mit kunstvollen Mustern und Schmuck aus Perlmutt oder Hirschhorn zeigen das Empfinden für Kunst. Als spanische Geistliche und Soldaten mit dem Bau von Missionsstationen und militärischen Befestigungen begannen, lebten nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 130 000 bis 300 000 Indianer im heutigen Kalifornien.

EIN LAND WIRD »ENTDECKT«


1533 Der Spanier Fortún Jiménez entdeckt Baja California.
1542 Juan Rodriguez Cabrillo erreicht die San Diego Bay.
1579 Francis Drake landet an der Küste nördlich von San Francisco und reklamiert das Gebiet für England.
1601 Sebastian Vizcaíno landet beim heutigen San Diego.
1701 Der Jesuit Eusebio Francisco Kino überquert den Colorado und gelangt nach Alta California.

In »Las Sergas de Esplandián«, einem Werk des Spaniers Garcia Ordóñez de Montalvo von 1510, kommt zum erstenmal der Name »California« vor, eine mythische Insel mit reichen Goldschätzen und bewohnt von schwarzen Amazonen. Fortún Jiménez entdeckt im Auftrag von Hernando Cortes 1533 die Halbinsel Baja California. Hernando de Alarcón entdeckt 1540 den Fluss Colorado und ist der erste Weiße, der seinen Fuß auf Alta California, den heutigen US-Bundesstaat Kalifornien, gesetzt hat. Juan Rodriguez Cabrillo gelangt 1542 als erster in die San Diego Bay und entdeckt die vorgelagerten Inseln. Sir Francis Drake landet 1579 mit seinem Schiff »Golden Hind« in einem nicht genau bestimmbaren Hafen, wahrscheinlich nördlich des heutigen San Francisco, und nimmt das Land als Nova Albion für die englische Königin Elisabeth I. in Besitz. Sebastian Vizcaíno segelt entlang der Küste und landet 1601, wo sich jetzt San Diego, San Pedro und die Monterey Bay befinden. Juan Torquemada vertritt 1613 die Auffassung, dass Kalifornien eine Insel sei.

Spanische Kolonialzeit


1769 Junípero Serra gründet die erste Missionskirche San Diego, danach bei Monterey die erste von 21 Missionsstationen.
1776 Die Mission San Francisco de Asis entsteht.
1781 Die Siedlung Los Angeles wird gegründet.
1804 Kalifornien wird 1804 in die beiden Provinzen Alta California und Baja California geteilt.
1812 Russische Pelzhändler gründen Fort Ross nördlich von San Francisco.
1821 Die Mexikaner schütteln nach langen Kämpfen die spanische Kolonialherrschaft ab. Alta California wird mexikanische Provinz.
1839 Der Deutsch-Schweizer Johann August Sutter gründet die Kolonie Neu-Helvetien im Sacramento-Tal.

Der Jesuit Eusebio Francisco Kino überquert 1701 als erster den Colorado und gelangt nach Alta California. 1768 ersetzt die spanische Regierung die Jesuiten durch Franziskaner. Pater Junípero Serra, das missionarische Oberhaupt in Baja California, gründet 1769 in San Diego die erste von 21 Missionsstationen (Baedeker Special siehe >>) in Alta California. 1770 erfolgt die Gründung der Mission San Carlos in Monterey.

Pedro Fages wird erster »comandante militar« und »gobernante« der beiden Kalifornien. 1775 wird Monterey zur Hauptstadt von Alta California proklamiert. Ein Jahr später werden die Missionsstationen Dolores (im späteren San Francisco) und San Juan Capistrano gegründet. An der Spitze einer mexikanischen Expedition gelangt Bautista de Anza auf dem Landweg bis in die Gegend von San Francisco. Los Angeles wird 1781 von Felipe de Neva als »El Pueblo del Río de Nuestra Señora de la Reína de Los Angeles de Porciúncula« mit 44 Siedlern gegründet. Serra stirbt, Francesco Palou wird Oberhaupt der Missionsstationen in Alta California, aber schon ein Jahr später folgt ihm Fermín Francisco de Lasuén, der sie bis zu seinem Tod 1803 leitet. Zwischen 1786 und 1798 werden die Missionsstationen Santa Barbara, La Purísima Concepción bei Lompoc, Santa Cruz, Soledad, San Jose, San Juan Bautista, San Miguel Arcangel, San Fernando Rey de España und San Luis Rey de Francia gegründet. Der englische Kapitän George Vancouver kommt 1791 auf der ersten von vier Reisen nach Kalifornien, um eine Karte der Küste herzustellen. 1803 wird Estevan Tapis das neue Oberhaupt der Missionsstationen. Die Mission San Diego wird vom Erdbeben zerstört. Ein Großteil der indianischen Bevölkerung im Umkreis der Missionen stirbt an Krankheiten wie Windpocken oder Masern, die von den Europäern eingeschleppt worden sind. Ihre sozialen Strukturen lösen sich auf.

Pater Junípero Serra ist Gründer der wichtigsten Missionsstationen in Kalifornien.

Russische Einwanderung; Säkularisierung der Missionsstationen

Kalifornien wird 1804 in die beiden Provinzen Alta California und Baja California geteilt. José Joaquin de Arrillaga wird erster Gouverneur von Alta California. Der Russe Nikolai Petrovich Rezanow, Gründer der Russian-American Company, fährt 1806 in die Bay von San Francisco ein, verlobt sich aus politischen Gründen mit der 16-jährigen Tochter des zweiten Gouverneurs José Dario Arguella, stirbt jedoch auf der Rückfahrt nach St. Petersburg in Sibirien. Drei Jahre später beginnen die Russen mit der Besiedlung der Bodega Bay. 1812 errichten die Russen den befestigten Handelsvorposten Fort Ross. 1816 hält sich eine russische Flottenexpedition unter dem Kommando des aus Deutschland stammenden Otto von Kotzebue einen Monat in der Bucht von San Francisco auf; an Bord befindet sich u. a. Adalbert von Chamisso, der seine kalifornischen Erlebnisse in »Reise um die Welt« (1836) beschrieb.

BAEDEKER WISSEN !


Missionsstationen


Camino Real


Auf dem Weg des Königs: Eine Kette von nicht weniger als 21 Missionskirchen zieht sich von der Basilica de Alcalá in San Diego ganz im Süden Kaliforniens bis zur Kirche San Francisco Solano im Sonoma Valley im Norden des US-Bundesstaatesjede mindestens einen ordentlichen Tagesmarsch von der nächsten entfernt.

Das erste, noch ziemlich roh gezimmerte Gotteshaus wurde 1769 errichtet – relativ spät, denn die Spanier hatten schon mehr als 250 Jahre zuvor begonnen, in der von Christoph Columbus 1492 entdeckten Neuen Welt ein Kolonialreich aufzubauen und auszubeuten. Innerhalb weniger Jahrzehnte war Spanien zum mächtigsten Staat der Erde aufgestiegen. Eine ganze Armada von Segelschiffen transportierte die geraubten Kostbarkeiten aus den Kolonien ins spanische Mutterland.

Das Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Kalifornien stand seinerzeit nicht im Mittelpunkt des Interesses der Konquistadoren. Mexiko und andere Regionen Mittel- und Südamerikas schienen ihnen mehr Erfolg zu versprechen. Dabei lagen die gewaltigen Goldvorkommen, die im 19. Jahrhundert entdeckt wurden, nicht weit abseits der Routen der spanischen Eroberer.

Bau der Missionen


Erst als starke britische Interessen an der pazifischen Küste Nordamerikas offenbar wurden und zudem russische Pelztierjäger und Händler von Alaska aus bis nach Santa Catalina vordrangen,...

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