Psychologie für Führungskräfte

Psychologie für Führungskräfte

von: Boris von der Linde, Anke von der Heyde

Haufe Verlag, 2003

ISBN: 9783448052107

Sprache: Deutsch

214 Seiten, Download: 1024 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Psychologie für Führungskräfte



Motivation (S. 104-105)

Der Begriff Motivation wird im Managementalltag zunehmend inflationär gebraucht. Aussagen mit eindeutigem Aufforderungscharakter wie „Motiviere dich selbst!", „Du musst deine Mitarbeiter mehr motivieren!" oder „Konzentriere dich auf Motivatoren und vermeide Demotivatoren!" dringen unausweichlich ans Ohr beim täglichen Unternehmensstreifzug. Motivation ist zu einem Schlagwort der heutigen Management-Szene geworden und wird weit reichend vermarktet.

Verfolgt man die Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften, stellt man sehr bald fest, dass sintflutartig Modelle, Ideen und Erklärungsansätze auf den Markt geworfen werden. Motivationsgurus füllen ganze Stadien, in denen gemeinschaftlich das Motto „Du kannst alles, wenn du nur willst" in alle Richtungen gerufen wird, während die Massen gleichzeitig über glühende Kohlen laufen. Als beliebtes Thema erweist sich Motivation auch in heutigen Führungskräfteseminaren. Führungskräfte sollen hier in zwei bis drei Tagen in die Lage versetzt werden, mit geeigneten Motivationstechniken das Letzte aus ihren Mitarbeitern herauszuholen – und das bei gleichzeitig hoher Arbeitszufriedenheit und einem guten Betriebsklima.

Die Psychologie hat sich in den letzten Jahrzehnten intensiv mit den Fragen der Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit beschäftigt. Fragen wie: Was ist Motivation überhaupt?, Welche Faktoren beeinflussen das Motiviert-Sein eines Menschen? standen im Zentrum des Interesses bei dem Versuch, möglichst einfache Erklärungsansätze und Theorien aufzustellen. Durchforstet man jedoch die Motivationstheorien auf der Suche nach einfachen Problemlösungen, steht sehr schnell fest: Es gibt keine generell wirksamen Rezepte der Mitarbeitermotivation. Dieses Kapitel wird Ihnen deshalb keine generalisierenden Lösungen anbieten, sondern grundlegende psychologische Kenntnisse zum Thema Motivation vermitteln. Lernen Sie Ihre spezifischen Motivationsstrukturen und die Ihrer Mitarbeiter kennen, um dann im zweiten Schritt als Führungskraft ein Umfeld zu schaffen, das motivationsfördernd ist, weil es auf den individuellen Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter basiert.

Dieses Kapitel wird folgende Fragen klären:

- Was ist Motivation?
- Welche Bedürfnisse hat der Mensch? Was treibt ihn tagtäglich an?
- Wie läuft Motivation ab?
- Wie können die unterschiedlichen Motivlagen erfasst werden?
- Welche Aspekte führen zur Demotivation und wie kann sie vermieden werden?
- Welche Aufgaben ergeben sich für die Führungskraft im Motivationsprozess?

Was ist Motivation?

Der motivierte Mitarbeiter rückt verstärkt, vor allem vor dem Hintergrund weit reichender Cost-Cutting-Programme in den Mittelpunkt unternehmerischen Denkens und Handelns. Motivierte, leistungsfähige und -bereite Mitarbeiter bilden die Voraussetzung für ein gesundes und wettbewerbsfähiges Unternehmen.

Doch was versteht man unter Motivation? Welche Arten der Motivation gibt es und wie lassen sich bisherige psychologische Erkenntnisse in den Führungsalltag transportieren? Beschäftigt man sich mit Motivation wird eine zentrale Frage in den Mittelpunkt rücken:

Warum handelt ein Mensch bzw. warum verhält sich ein Mensch so und nicht anders? Um diese Frage zu beantworten wird sich das folgende Kapitel zunächst mit den grundlegenden Konzepten Motivation, Motive und Anreize auseinandersetzen. Im Anschluss daran werden zwei wesentliche Einflussgrößen aus der Motivationspsychologie erläutert:

- Allgemeine versus spezifische Motivation
- Intrinsische versus extrinsische Motivation

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