Der Aktien- und Börsenführerschein - Jubiläumsausgabe - Aktien statt Sparbuch - die Lizenz zum Geldanlegen

Der Aktien- und Börsenführerschein - Jubiläumsausgabe - Aktien statt Sparbuch - die Lizenz zum Geldanlegen

von: Beate Sander

FinanzBuch Verlag, 2020

ISBN: 9783960925163

Sprache: Deutsch

368 Seiten, Download: 87544 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Der Aktien- und Börsenführerschein - Jubiläumsausgabe - Aktien statt Sparbuch - die Lizenz zum Geldanlegen



Vorwort


Um die Jahrtausendwende, vor knapp 20 Jahren, verfasste ich voller Zuversicht und Begeisterung für das Börsengeschehen das Einsteigerbuch Der kleine Börsenführerschein. Das neuartige, spannende, reich bebilderte Buch für Privatanleger aus der Praxis für die Praxis wurde ein Bestseller und veränderte mein Leben. Der Aktien- und Börsenführerschein erscheint nun in der 10. Jubiläumsauflage.

Damals zogen erste Vorboten eines schweren Börsenunwetters mit orkanartigem Sturm, Blitz, Donner und Hagelschlag auf. Die bis Frühjahr 2000 anhaltende Schönwetterperiode endete jäh. Wir befanden uns, ohne dies bewusst wahrzunehmen, bereits in dem lang gezogenen, scheibenweise nach unten driftenden, drei Jahre dauernden „Salamicrash“. Der DAX notierte beim Börsenführerscheinstart nicht mehr wie zu Beginn 2000 bei gut 8.000 Punkten, sondern nur noch bei 6.600. Die Spekulationsblase platzte und riss den Neuen Markt in den Abgrund. Fehlte es vereinzelt auch nicht an warnenden Stimmen; wohl niemand ahnte das ganze Ausmaß.

Selbst für Untergangspropheten war es unvorstellbar, dass der DAX bis März 2003 auf 2.200 Punkte absinken und 70 % vom Buchwert einbüßen würde. Umgekehrt: Seit dem Start 1988 mit 1.000 Punkten kostete der DAX mit 12.300 Punkten Ende April 2019 das Dreizehnfache. Wer ein Ende des Neuen Marktes mit Kurssturz um 98 % vorausgesagt hätte, dessen Verstand wäre angezweifelt worden mit dem Rat „Einweisung“. Anfangs Gier und Euphorie, abgelöst von Angst und Panik, führten zur riesigen Kapitalvernichtung – begleitet von finanziellen Sorgen, Frust, Verzweiflung, Nervenflattern. Wer dies nicht verkraftete, steht weiter auf der Seitenlinie vom Börsenspielfeld.

Wieso notierten seit 2000 die wichtigsten Börsen drei Jahre lang im Minus? Weshalb ging es erst ab März 2003 wieder aufwärts? Warum wurde die daran anknüpfende Rallye bis 2007, der erneute Crash als Folge der Weltwirtschaftskrise 2008/2009, nicht beherzt genutzt? Ende 2007 notierte der DAX auf altem Höchststand bei 8.000 und im März 2009 nur noch bei 3.600 Punkten. Vielfach wurde die einmalige Chance vertan, sich zu Tiefkursen mit Qualitätsaktien einzudecken und einen steuerfreien Altbestand aufzubauen. Die Chance, ein Jahrzehnt später einige Aktien mit Kursgewinn von 500 % bis über 2.000 % zu besitzen, blieb großteils ungenutzt. In den extrem gefahrvollen Phasen 2001/2002 wurde oftmals hochriskant spekuliert. Wäre es anders, hätte es die Kursexplosion und den Absturz am Neuen Markt nicht gegeben.

Seitdem dominiert hierzulande die Angsthasenmentalität. Crashfurcht statt Anlagemut! Zögerliches Abwarten, während der DAX bis 2017 auf 13.500 Punkte stieg. Im letzten Vierteljahr 2018, vornehmlich im Dezember, stürzten die Technologiewerte um 20 bis 40 % ab. Die große Chance für Einstieg und Zukauf wurde vielfach vertan.

Viele Bundesbürger, obwohl verärgert wegen abgeschaffter Guthabenzinsen und über Enteignung klagend, ändern aus Risikoscheu ihr Anlageverhalten nicht. Mit Sparbuch und Geld unter der Matratze lässt sich kein Vermögen aufbauen. Heute erscheint als größte Geldgefahr, überhaupt kein Risiko eingehen zu wollen. Dieses Verhalten wird psychologisch durch die interessante Tatsache untermauert, dass Verlustängste stärker ausgeprägt sind als die Freude über Kursgewinne. Aufrichtige Selbstanalyse: Wie sieht es bei Ihnen aus? Wollen Sie aus gemachten Fehlern lernen?

Die brutalen Terroranschläge am 11. Sept. 2001 auf das World Trade Center in den USA trübten die für das Börsengeschehen wichtige Stimmungslage ein. Sie minderten die Konsumlust der Verbraucher und die Investitionsbereitschaft von Unternehmen. Hinzu kam die geopolitische Schieflage mit dem Irakkriegsausbruch im Frühjahr 2003. Der durch Fehleinschätzung ausgelöste Krieg endete früher als befürchtet. Die Konjunktur erholte sich. Neues Unheil zog auf, als Hausbauer in Amerika mit wenig Bonität bei steigenden Zinsen ihre Hypothekenschulden nicht tilgen konnten. Zwangsversteigerungen häuften sich. Immobilienpreise stürzten in den Keller. So gerieten die Hypothekenbanken mit ihren komplizierten Kreditderivaten in eine Schieflage.

Die Subprimekrise weitete sich zur globalen Wirtschaftskrise aus. Sie wurde begleitet von der Bankenpleite Lehman Brothers, milliardenschweren Rettungsschirmen, staatlichen Konjunkturprogrammen und einem abgespeckten Leitzinssatz seitens der Notenbanken nahe null. Im Herbst 2008 und Frühjahr 2009 kam es zum Crashszenario mit Verlusten weltweiter Indizes zwischen 30 % und über 80 %. Das am Abgrund taumelnde Finanzsystem stürzte nicht vollends ab, sondern erholte sich. Aber ausgestanden war die Krise nicht. Sie wurde neu entfacht durch Überschuldung südeuropäischer Staaten. Die Nullzinspolitik der EZB und die Niedrigzinspolitik der FED bringt nicht nur die Sparer, die Aktien fürchten, sondern auch Banken in Bedrängnis.

2013 zählte zu den besten Börsenjahren. Im Juni 2014 knackte der DAX die Marke 10.000, um im Herbst auf 8.400 Punkte zurückzufallen. Der Dow Jones, der S&P 500 und die Technologiebörse Nasdaq eilten wegen konjunktureller Erholung zum Jahresende 2014 von einem zum nächsten Höchststand. Im April 2015 sprintete der deutsche Leitindex DAX auf ein Rekordniveau von knapp 12.400 Punkten. Der Jahresanfang 2016 brachte hohe Kursverluste. 2017, das 8. Bullenjahr in Folge, bescherte dem DAX ein Plus von 13 %. Im Januar 2018 notierte er bei 13.360 Punkten, der Dow Jones bei gut 26.000 und der Nasdaq bei 7.000 Punkten, überall neue Rekordstände oder Augenhöhe zum Allzeithoch. Alles sprach für eine noch heile Börsenwelt. Im 2. Halbjahr 2018, vor allem im 4. Quartal und speziell im Dezember drehte das Börsenbarometer: Statt Weihnachtsrallye empfindliche Tiefstände insbesondere im Internet- und Technologiesektor. Der DAX stürzte bis auf 10.280, der MDAX auf 21.160, der TecDAX auf 2.375, der SDAX auf 9.265, der Dow Jones auf 21.700, der Nasdaq auf 5.900 Punkte ab. War das die Vorstufe für den von Untergangspropheten schon lange angekündigten Crash?

Für viele Börsenexperten überraschend präsentieren sich die meisten Börsenbarometer im ersten Vierteljahr 2019 deutlich erholt im Plus. Mitte April 2019 notiert der DAX bei 12.220, der MDAX bei 25.860, der TecDAX bei 2.800, der SDAX bei 11.715, der Dow Jones bei 26.510, der Nasdaq bei 7.700 Punkten. Erstaunlicherweise führt die russische Messlatte RTX mit einem Plus von 14 % die aktuelle Rangliste an. Viele Firmen haben ihre Hausaufgaben gemacht. Sie senken die Kosten, übernehmen attraktive Töchter, erobern neue Märkte, verstärken Marke und Export, richten sich auf Industrie 4.0, Internet der Dinge, Digitalisierung, Vernetzung, Big Data, Cloud Computing, Automatisierungsprozesse mit Künstlicher Intelligenz und Robotik aus. Es entstehen neue Produkte und Trends, die unser heutiges Vorstellungsvermögen sprengen.

Wir brauchen eine von Korruption befreite Firmenkultur, die den Anspruch auf Wertschätzung, Achtsamkeit und Freiraum für Innovation erfüllt. Wir wünschen uns von den AGs Substanzkraft, Nachhaltigkeit und verlässlich steigende Dividenden. Fundamentaldaten mit wichtigen Finanzkennziffern sind ebenso zu beachten wie die Technische Analyse. Es heißt, dass der Mensch aus der Geschichte nichts lernt, Verhalten aus dem Bauchgefühl wiederholt. Handeln Sie vernünftig. Börsenwissen hilft, selbst zu entscheiden, sich verantwortlich zu fühlen, auf Sündenböcke zu verzichten.

Die 10. Jubiläumsausgabe setzt neue Schwerpunkte. Sie bringt beispielhaft die Neuordnung der deutschen Indizes und stellt die von mir entwickelte und erprobte Hoch-/ Tief-Mutstrategie anschaulich vor. Ich biete Musterdepots mit Einzelaktien, ETFs, Aktienfonds für vorsichtige, erfolgsorientierte und risikofreudige Anleger. Es erwartet Sie ein Baukasten-/Aufbaumodell mit Anlagetipps nebst Vordruck zum Selbstbasteln. Meine Modelle für ein Startkapital von 5.000, 10.000, 20.000, 30.000 € sollen Ihnen die kluge Geldanlage erleichtern. Neu sind die Vorschläge für Kinder und Enkel.

Die spannende, reichlich bebilderte Darstellung im mehrfarbigen Großformat bleibt erhalten. Bewährt haben sich Testaufgaben mit Lösungen und das Angebot, eine Börsenführerscheinprüfung abzulegen und mit einem Zertifikat belohnt zu werden. Da der MDAX und SDAX mit ihren vielen Familienfirmen doppelt so gut wie der Leitindex abschneiden und der TecDAX mit Verdreifachung die Nase vorn hat, empfehle ich meine anderen Titel: Mit Nebenwerten zum Börsenolymp, Reich werden mit Familienunternehmen und Das große Buch der...

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