Training für Kinder mit Gedächtnisstörungen

Kapitel 6 (S. 43)

Allgemeine Hinweise zum Training

6.1 Struktur des Trainings

REMINDER (Abbildung 11) (Abbildung 11 nicht in der Leseprobe enthalten) wurde als Einzeltraining entwickelt. Der Trainer sollte umfassendeKenntnisse in Klinischer Kinderpsychologie aufweisen. Das Training wurde für Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren konzipiert. Jüngere Kinder ab sechs Jahren können erfahrungsgemäß vom Programm profitieren, es ist allerdings zu beachten, dass einige Übungen Lese- und Rechtschreibfähigkeiten voraussetzen. Sind diese nicht oder unzureichend vorhanden, erfordert dies stärkere Hilfeleistungen von Trainer und Eltern. Dies gilt auch für ältere Kinder mit Lese- und/oder Rechtschreibschwäche.

Für Jugendliche über 14 Jahren müssten in der Regel die Schwierigkeitsgrade adaptiert werden. Außerdem wurden die Identifikationsfiguren und die Rahmenhandlung so gewählt, dass sie die Zielgruppe der bis 14-jährigen Kinder ansprechen. Die Aufgaben liegen in zwei Schwierigkeitsgraden vor.

Die jüngere Altersklasse (7 bis 10 Jahre) bzw. ältere Kinder mit stärkeren Beeinträchtigungen oder Lernbehinderungen wurden zur GRUPPE A zusammengefasst. Die GRUPPE B wurde für die Altersklasse der über 11- bis 14-Jährigen bzw. für jüngere Kinder mit gering ausgeprägter Merkfähigkeitsstörung konzipiert.

Bei Bedarf können die Schwierigkeitsgrade bei den meisten Aufgaben problemlos variiert oder angepasst werden, indem beispielsweise die vorgegebene Anzahl der Items erhöht oder reduziert wird. In der Regel sind die Aufgaben jedoch wie beschrieben von den Kindern zu bewältigen.

Das Training besteht aus zehn 60-minütigen Einheiten (mit begleitendem Übungsprogramm für zu Hause). Des weiteren sind fünf Aufbaueinheiten vorgesehen, in denen Elemente des Grundprogramms vertiefend angewendet werden sollen. Diese Einheiten müssen vomTrainer selbst zusammengestellt werden. Unter Kapitel 8, Aufbauprogramm- Beispielübungen, finden sich exemplarische Anleitungen dafür, wie hierbei vorgegangen werden soll.

Für das ambulante Setting mit einer wöchentlichen Trainingseinheit, entspricht dies einem Zeitumfang von 15 Wochen. Da das Training unter diesen Voraussetzungen evaluiert wurde sind keine Aussagen darüber möglich, wie sich evtl. notwendige Veränderungen in der Sitzungsfrequenz auf den Trainingserfolg auswirken. Bei stärker beeinträchtigten Kindern kann es erforderlich werden, den Sitzungsumfang zu erweitern. Die Angaben für die voraussichtliche Bearbeitungszeit der einzelnen Übungen entsprechen durchschnittlichen Erfahrungswerten und können zum Teil erheblich variieren. Hier muss der Trainer im Bedarfsfall flexibel reagieren und die Durchführung einiger Übungen vorziehen oder auf einen