Corona Fehlalarm? Zahlen, Daten und Hintergründe. Zwischen Panikmache und Wissenschaft: welche Maßnahmen sind im Kampf gegen Virus und COVID-19 sinnvoll? - Daten, Fakten, Hintergründe

Corona Fehlalarm? Zahlen, Daten und Hintergründe. Zwischen Panikmache und Wissenschaft: welche Maßnahmen sind im Kampf gegen Virus und COVID-19 sinnvoll? - Daten, Fakten, Hintergründe

von: Sucharit Bhakdi, Karina Reiss

Goldegg Verlag GmbH, 2020

ISBN: 9783990601907

Sprache: Deutsch

160 Seiten, Download: 509 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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Corona Fehlalarm? Zahlen, Daten und Hintergründe. Zwischen Panikmache und Wissenschaft: welche Maßnahmen sind im Kampf gegen Virus und COVID-19 sinnvoll? - Daten, Fakten, Hintergründe



Wie »gefährlich« ist das neue »Killervirus«?


Im Vergleich zu den herkömmlichen Corona-Viren


Eine Aussage zur »Gefährlichkeit« der »neuen« Corona-Viren war lange nicht möglich. Insbesondere weil es keine verlässliche Datenerhebung gab und die Zahlen willkürlich durcheinandergewürfelt wurden. Von Anfang an wurde durch das vereinte Wirken von Politik und Medien ein verzerrtes und irreführendes Bild verbreitet. Im Gegensatz zu den alltäglichen Corona-Viren wurde eine gezielte Jagd auf die neue Variante gestartet. Jeder positive Nachweis wurde als neuer »Fall« registriert, ohne zwischen »Infektion« und ernster Erkrankung zu unterscheiden, wie es die Infektionskunde gebietet. Dadurch entwickelte sich das Virus in Windeseile zur scheinbar großen Gefahr für die Welt, weil die Zahl der Infektionen – fatalerweise gleichgesetzt mit Krankheitsfällen – mit der Zahl der durchgeführten Nachweise steil in die Höhe schnellte. Ebenso schlimm: Jeder verstorbene Mensch, bei dem das Virus nachgewiesen wurde, wurde offiziell ins Register der Corona-Opfer eingetragen. Das geschah und geschieht bis heute und stellt einen Verstoß gegen ärztliche Leitlinien dar(11).

Erstes Licht in die Dunkelheit kam durch eine französische Studie(6). In dieser wurden Patienten mit Atemwegserkrankungen auf das Vorhandensein von vier herkömmlichen Corona-Viren im Vergleich zu SARS-CoV-2 untersucht. Ohne zu unterscheiden, ob die Patienten mit oder an dem Virus verstorben sind, kamen sie dennoch zu dem Ergebnis, dass es bei der Anzahl der Verstorbenen keinen signifikanten Unterschied in beiden Gruppen gab. Es spielte keine Rolle, ob man ein normales, bisher unbeachtetes Corona-Virus bei sich trug oder das neue »Killervirus«. Die Autoren kamen zum Schluss, dass das »COVID-19-Problem« wahrscheinlich überschätzt wird.

Seit der Veröffentlichung dieser wissenschaftlich fundierten Studie am 19. 03. 2020 sind keine vergleichbaren Studien erschienen, die dieser Schlussfolgerung widersprechen würden.

Hinsichtlich der Anzahl an Todesfällen


Um zu beurteilen, wie gefährlich ein Krankheitserreger ist, schaut man am einfachsten zunächst – Punkt 1: Wie viele Menschen sind infiziert?, und Punkt 2: Wie viele von den Infizierten sterben an dem Erreger? Schauen wir uns zunächst Punkt 1 an.

Punkt 1: Wie viele Menschen waren infiziert?


Hier stehen wir vor drei immensen Problemen.

  • Problem 1: Wie gut ist der Test, mit dem die Infektion nachgewiesen wird?

Solange die Viren sich im Nasen-/Rachentrakt aufhalten – also für gut zwei Wochen –, kann man sie nachweisen, indem man das Vorhandensein ihrer »Erbsubstanz« bestimmt. Der erste für die neuen Corona-Viren entwickelte Test stammte aus dem Labor von Herrn Drosten(12).

Später haben auch andere Forschungslabore eigene Testverfahren entwickelt(13). Wie gut ein solcher sogenannter PCR-Test ist, kann man normalerweise anhand der Zahlen für die »Spezifität« und »Sensitivität« ablesen. Sie besagen, wie viele falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse man bekommt. Für den weltweit verwendeten Test aus dem Drosten-Labor sind solche Daten bis zum heutigen Zeitpunkt nicht vorhanden, sodass keine Aussage über die Qualität des Tests möglich ist. Was sagt denn Herr Drosten selbst zu diesem Thema auf Twitter(14)?

  • Klar: Gegen Ende des Verlaufs ist die PCR mal positiv und mal negativ. Da spielt der Zufall mit. Wenn man Patienten 2 x negativ testet und als geheilt entlässt, kann es zu Hause durchaus noch mal zu positiven Testergebnissen kommen. Das ist deswegen noch längst keine Reinfektion.

Aha. Tatsächlich wurde diese Aussage von einer uns bekannten Ärztin bestätigt, die sich auch mit dieser Frage beschäftigte und an mehreren Tagen hintereinander einen symptomatischen Corona-Patienten während seines Aufenthaltes im Krankenhaus testete – erst positiv, dann negativ, dann positiv, dann negativ etc., wohlgemerkt nicht am Ende des Krankheitsverlaufs, sondern mittendrin. So viel zur Aussagekraft des Tests. Wen wundert es da noch, dass in Tansania selbst Ziegen und Papayas Corona-positiv getestet wurden?

Die Kritik des tansanischen Staatschefs an den mangelhaften Testkits wurde selbstverständlich von der WHO sofort zurückgewiesen(15).

Wären die Ziege und die Papaya in Deutschland positiv getestet worden, hätte das Robert-Koch-Institut (RKI) wahrscheinlich empfohlen, in Zukunft 1,5 m Abstand zu allen Ziegen zu halten und nie wieder Papayas zu essen, zu hohes Infektionsrisiko.

Nun, dass der Test fehleranfällig ist, ist klar(16)(17). Wie sehr, wissen wir nicht wirklich, dafür bräuchte man mehr Daten. Tatsächlich gibt es allerdings keinen Labortest, der 100 % zuverlässig ist.

Nehmen wir trotzdem mal an, er ist wirklich unglaublich gut und liefert 99,5 % korrekte Ergebnisse – das hört sich toll an, doch wären dann immer noch 0,5 % falsch. Betrachten wir als Beispiel das Kreuzfahrtschiff »Mein Schiff 3«. Nachdem dort ein Crew-Mitglied positiv auf Corona getestet worden war, mussten die knapp 2.900 Besatzungsmitglieder, die zuvor in aller Welt eingesammelt worden waren, in »Schiff-Quarantäne« bleiben. Menschen aus 73 Nationen, von denen einige seit neun Monaten ohne Unterbrechung auf See waren. Sie klagten über »knastähnliche Zustände«, psychische Probleme grassierten, die Nerven lagen blank(18). Hier hätte man durchaus mit 15 falsch-positiven Ergebnissen (0,5 %) rechnen können.

Nachdem alle getestet wurden, gab es 9 Positive. Einer hatte Husten, alle anderen waren symptomlos. Gehörten sie womöglich zu den 0,5 % falsch-positiven Fällen? Und wenn ja, wo waren die echt-positiven, die gewiss hätten da sein müssen? Wurden sie vielleicht als falsch-negativ getestet? Jedenfalls: Solche Fragen und Spekulationen sind ein Spiel mit bedeutungslosen Zahlen. Weil das Virus eben nicht ein gemeingefährlicher Killer ist.

Im Zusammenhang mit der Frage der falsch-positiven Testergebnisse ist Folgendes überdenkenswert. Wenn eine Epidemie zu Ende geht (in Deutschland war das Mitte April, wie wir sehen werden), bringt es nichts mehr, PCR-Tests zu machen, dann bekommt man irgendwann nur noch das »Hintergrund-Rauschen« bzw. nur noch die falsch-positiven Ergebnisse. So ist es kein Wunder, wenn bei der Untersuchung der Charité-Beschäftigten (7.500) vom 7. bis 21. April nur 0,33 Prozent positiv waren(19). Spätestens dann muss die ganze Testerei aufhören.

  • Problem 2: Selektion oder repräsentativ – wer wurde getestet?

Um herauszufinden, wie viele Menschen bei einer Epidemie infiziert sind, gibt es nur eine allseits bekannte Möglichkeit: Eine repräsentative möglichst große Bevölkerungsstichprobe muss zeitnah (!) getestet werden. Ansonsten läuft man Gefahr, aufgrund von Evidenzmangel falsche Entscheidungen zu treffen. Renommierte Wissenschaftler forderten diese Erhebung bereits zu Beginn, damit es belastbare Daten gibt für den Umgang mit der Epidemie(20)(21) – und wurden ignoriert.

Was passierte stattdessen in Deutschland? Gar nichts. Das RKI gab von Beginn an vor, dass nicht in der Breite, sondern nur gezielt getestet werden sollte – und nur bei Menschen, die auch Symptome zeigten.

Zunächst galt, wer sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat und/oder Kontakt mit einem Infizierten hatte und gleichzeitig unter grippeähnlichen Symptomen litt, sollte sich testen lassen. Erst Ende März änderte das RKI die empfohlenen Testkriterien und gab vor: grippeähnliche Symptome und gleichzeitig Kontakt zu einem Infizierten. Ab Anfang Mai durften dann auch Patienten »bei kleinsten Symptomen« getestet werden, wie RKI-Chef Lothar Wieler auf einer Pressekonferenz mitteilte. Es blieb aber beim »strategischen Testen, da ein wahlloses Testen wenig bringe«(22).

Praktisch hing das Ganze sowieso vom jeweils zuständigen Gesundheitsamt ab. Beispiel: Der Trainer einer Damen-Handballmannschaft war Corona-positiv. Die Spielerinnen, alle aus verschiedenen Kreisen, wurden allesamt für 14 Tage in Quarantäne geschickt. Eine Spielerin entwickelte Erkältungssymptome, Husten und Heiserkeit – und wollte getestet werden, hatte aber kein Fieber und wurde deshalb nicht getestet. Die Sportkollegin aus dem benachbarten Kreis, hatte keine Symptome, aber das dortige Gesundheitsamt ordnete die Testung an.

Was haben wir erlebt? Chaos, Planlosigkeit und wissenschaftliche Unfähigkeit.

Um der Frage nach der Ausbreitung des Virus und der damit tatsächlich verbundenen Gefahr nachzugehen, hätte man von Anfang an eine wissenschaftlich fundierte Studie durchführen müssen. Eine möglichst große Anzahl von Menschen in einem Ausbruchsgebiet hätte getestet und später bei positiv getesteten die Antikörper-Antwort bestimmt werden müssen.

Nur eine einzige Studie gab es in Deutschland, die die richtigen Fragen gestellt hat und systematisch an die Sache herangegangen ist – die Heinsberg-Studie von Herrn Prof. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Bonn. Im Bewusstsein der Wichtigkeit dieser Daten trat er bereits vor dem Ende der Studie vor die Presse und wurde von dieser zerrissen – die Sterblichkeitsrate schien um ein Vielfaches geringer zu sein, als von anderer Seite (z. B. WHO) postuliert(23)(24). Dann trat er am Ende der Studie mit den vollständigen Daten vor die...

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