Altmühltal

Altmühltal

von: Stefan Herbke

Bergverlag Rother, 2004

ISBN: 9783763343157

Sprache: Deutsch

139 Seiten, Download: 14831 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Altmühltal



Wanderregion Altmühltal (S. 15-16)

Nördlinger Ries und Fränkisches Seenland

Die weite, fast kreisrunde Ebene des Nördlinger Ries ist eine der interessantesten geologischen Erscheinungen Europas und die Folge einer Naturkatastrophe, bei der ein Meteorit mit 100facher Schallgeschwindigkeit in die Schwäbische Alb einschlug. Im Zentrum des Kraters befindet sich das hübsche Städtchen Nördlingen mit seinem geschlossenen Mauerring, 11 Türmen und 5 Toren.

Die fränkische Seenplatte rund 30 km südl. von Nürnberg ist eine künstlich geschaffene Freizeitwelt, die im Sommer mittlerweile vom eigenen Erfolg überrollt wird. Tausende Erholungssuchende strömen an die Seen mit ihren Liegewiesen und Sandstränden: Altmühlsee (320 ha Wasserfläche, Länge 4 km, Breite 1,7 km, Tiefe bis 3 m), Großer Brombachsee (870 ha Wasserfläche, Länge 5,1 km, Breite 2 km, Tiefe bis 32,5 m), Kleiner Brombachsee (250 ha Wasserfläche, Länge 2,2 km, Breite 1,25 km, Tiefe bis 12 m), Igelsbachsee (90 ha Wasserfläche, Länge 2,8 km, Breite 0,4 km, Tiefe bis 11 m) und Rothsee (210 ha Wasserfläche, Länge 4,6 km, Breite 2,1 km, Tiefe bis 15 m) heißen die aufgestauten Seen, die zum Schwimmen, Surfen, Segeln, Bootfahren, Angeln und Tauchen einladen. Entstanden sind sie aus dem größten wasserwirtschaftlichen Bauvorhaben in der Geschichte Bayerns, bei dem Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz- Main-Gebiet und damit über die Europäische Hauptwasserscheide geleitet wird. Neben den Freizeitaktivitäten der Seen ist auch der Naturschutzaspekt gebührend berücksichtigt. Im Altmühlsee bietet die 120 ha große Vogelinsel mit Flachwasserzonen, Schilf- und Gebüschgürtel ein Rückzugsgebiet für seltene Vögel.

Führungen finden in der Zeit vom 15. März bis 14. Juni und vom 16. September bis 15. Oktober donnerstags um 16 Uhr, samstags, sonn- und feiertags um 10 und 16 Uhr, vom 15. Juni bis 15. September tägl. um 16 Uhr, samstags, sonn- und feiertags um 10 und 16 Uhr und vom 16. September bis 30. Oktober donnerstags um 15 Uhr, samstags, sonn- und feiertags um 10 und 15 Uhr statt.

Naturpark Altmühltal

Das von der Altmühl durchflossene Altmühltal bildet den Kernbereich des am 25. Juli 1969 gegründeten Naturparks Altmühltal, der sich auf einer Fläche von 2906 km² im Zentrum Bayerns erstreckt und damit der zweitgrößte Naturpark Deutschlands ist. Ein malerisches Tal mit einem zumindest bis Töging bei Dietfurt naturnahen Fluss (im Abschnitt bis Kelheim hat der Main-Donau-Kanal die Altmühl ersetzt), mit dicht bewaldeten Laubwäldern an den Flussufern, die sich im Herbst in leuchtenden Farbtönen präsentieren, malerischen Felsformationen, Trockenrasenhängen und Wacholderheiden. Einen besonderen Reiz strahlen auch die ruhigen Seiten wie Schambachtal, Anlautertal oder Wellheimer Trockental.

Durch Letzteres floss vor 200.000 Jahren die Urdonau ins Altmühltal; die Altmühl mündete in Dollnstein in die Donau, ehe die Donau ihren Flusslauf änderte und zuletzt bei Weltenburg den großartigen Donaudurchbruch schuf. Neben vielfältigen Freizeitmöglichkeiten gibt es zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten wie Römerbauten und -funde, Zeugnisse der Vor- und Frühgeschichte (bereits vor 50.000 Jahren lebten in den Höhlen Menschen), mittelalterliche Burgen und Schlösser, Kirchen und Museen zu besichtigen. Auch wenn weite Bereiche der Südlichen Frankenalb von der Landwirtschaft genutzt werden – knapp die Hälfte der gesamten Naturparkfläche ist bewaldet. Typisch für die Region sind die Mager- und Trockenrasen als wichtiger Lebensraum für viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Selbst Pflanzen aus den Alpen wie Silberdistel oder Küchenschelle wachsen hier.

Um die drohende Verbuschung zu stoppen, werden die Mager- und Trockenrasen wieder wie früher durch Schafe beweidet. Passend dazu wurde der Lammauftrieb ins Leben gerufen, bei dem die Schafe publikumswirksam durch die Orte getrieben werden. Viele Gastwirte bieten Lammspezialitäten an. Neben dem Informations- und Umweltzentrum Naturpark Altmühltal in Eichstätt gibt es seit 1999 ein weiteres Informationszentrum samt Ausstellung im Stadtschloss von Treuchtlingen. In zwei Geschossen und einem historischen Gewölbekeller werden mehrere Dauerausstellungen gezeigt.

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