IFRS - Grundlagen der internationalen Rechnungslegung (Beck Kompakt)

IFRS - Grundlagen der internationalen Rechnungslegung (Beck Kompakt)

von: Joachim Tanski

Verlag Franz Vahlen, 2008

ISBN: 9783406578069

Sprache: Deutsch

129 Seiten, Download: 4583 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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IFRS - Grundlagen der internationalen Rechnungslegung (Beck Kompakt)



IFRS-Grundlagen (S. 7)

IASB/IASC als Standardsetter

Die International Financial Reporting Standards (IFRS) werden vom International Accounting Standards Committee (IASC) entwickelt. Das IASC wurde bereits 1972 als privater Verein von Mitgliedern aus zehn Staaten (einschließlich Deutschland und den USA) gegründet und startete mit der Entwicklung von Rechnungslegungsstandards, ohne dass diese für die nächsten 25 Jahre eine Bedeutung in der Praxis erlangt haben.

In der Satzung gab sich das IASC die folgende Zielsetzung:

Zielsetzung des IASC

(a) Formulierung und Veröffentlichung von Rechnungswesen- Standards im öffentlichen Interesse zur Beachtung bei der Präsentation von Jahresabschlüssen sowie Förderung ihrer weltweiten Akzeptanz und Einhaltung

(b) Generelle Arbeit für die Entwicklung und Harmonisierung von Regelwerken, Rechnungswesen-Standards und Prozeduren hinsichtlich der Präsentation von Jahresabschlüssen

Im Jahr 2000 kam der entscheidende Durchbruch für das IASC, als die International Organization of Securities Commissions (IOSCO) eine Empfehlung zugunsten der IFRS aussprach und die EU-Kommission eine Absichtserklärung zur Übernahme dieser Standards abgab.

Nach der internationalen Anerkennung erfolgte eine Reorganisation, welche den Namen des gesamten Regelwerks von „Internatio- nal Accounting Standards (IAS)" in „International Financial Reporting Standards (IFRS)" änderte, ohne dass es dabei zu einer inhaltlichen oder konzeptionellen Änderung gekommen wäre.

Die alten Standards tragen jedoch weiterhin die Bezeichnung „IAS", während vollkommen neu entwickelte Standards als „IFRS" firmieren. Zudem erfolgt die Herausgabe neuer Standards nun nicht mehr im Namen des IASC, sondern im Namen von dessen Vorstand, dem International Accounting Standards Board (IASB, www.iasb.org/Home.htm).

Dies war vor allem eine sprachliche Anpassung an den US-amerikanischen Standardentwickler Financial Accounting Standards Board (FASB). Dem IASC gehören mittlerweile alle Mitglieder der International Federation of Accountants (IFAC) an.

Damit ist es eine weltumspannende Organisation. Seit 2000 entscheiden sich immer mehr Staaten, die IFRS zu übernehmen. In den USA bleiben (noch?) die US-GAAP gültig. Im Jahr 2002 wurde allerdings mit dem Norwalk-Agreement eine Annäherung der beiden Regelwerke vereinbart (sog. Konvergenzprojekt).

Achtung

Das IASC/IASB bleibt jedoch ein privater Standardsetter, der selbst keine Anordnungs- bzw. Durchsetzungsbefugnis hat. Dazu bedarf es ergänzend immer einer öffentlichen Institution (Behörde, Gesetzgeber).

IFRS als europäisches Recht

Innerhalb der Europäischen Union erfolgt die Übernahme der IFRS in einen verbindlichen Rechtsrahmen durch die Institutionen der EU. Anders als in manchen Ländern, in denen die IFRS unmittelbar und ohne weitere Prüfung durch schlichte Übernahme Rechtskraft erlangen, hat sich die EU zu einem geregelten, rechtsstaatlichen Übernahmeverfahren, dem sog. „Komitologieverfahren", entschlossen.

Ein Kern dieses Verfahrens ist die Prüfung neuer Standards und Interpretationen auf Übereinstimmung mit anderen europäischen Normen und Wertevorstellungen. In dem sogenannten „Regelungsverfahren mit Kontrolle" hat auch das EU-Parlament seit 2008 die Möglichkeit, vorgelegte IFRS inhaltlich zu beeinflussen oder abzulehnen.

Dieses gesamte Verfahren bezieht in Anhörungen auch Meinungen u. a. der nationalen Standardsetter ein, für Deutschland wird diese Aufgabe vorrangig vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee, DRSC, übernommen (www.standardsetter.de/drsc/news/news.php).

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