Orgasmus - Was Sie schon immer wissen wollten

Orgasmus - Was Sie schon immer wissen wollten

von: Barry R. Komisaruk, Beverly Whipple, Sara Nasserzadeh et al.

Hogrefe AG, 2012

ISBN: 9783456750903

Sprache: Deutsch

169 Seiten, Download: 2050 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Orgasmus - Was Sie schon immer wissen wollten



Zwei Der Orgasmus der Frau (S. 31-32)

Was ist der Unterschied zwischen vaginalem, zervikalem und klitoralem Orgasmus?

Wie der Name schon sagt, sprechen wir natürlich von einem «vaginalen Orgasmus», wenn primär die Vagina (ohne die Zervix) stimuliert wird, und von einem «zervikalen Orgasmus», wenn hauptsächlich die Zervix stimuliert wird. Bei einem «klitoralen Orgasmus» wird speziell die Klitoris stimuliert. Manche Frauen haben es lieber, wenn nur die Vagina, die Zervix oder beide stimuliert werden, andere wiederum bevorzugen eine auf die Klitoris konzentrierte Stimulation. Einige Frauen scheinen jedoch die intensivsten Orgasmen zu haben, wenn Klitoris und Vagina oder Zervix – oder alle drei – gleichzeitig stimuliert werden. Die kombinierte Stimulation aller drei Bereiche aktiviert drei oder vier Paar unterschiedlicher Nerven und sorgt für einen Kumulationseffekt.

Wirkt sich die Stimulation der Brustwarzen auf den Orgasmus der Frau aus?

Bei manchen Frauen kann die Stimulation der Brustwarzen und Brüste die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sie einen Orgasmus erleben und dieser intensiver ist. Manche finden jedoch, diese Stimulation habe entweder gar keine oder eine negative Wirkung. Die orgasmusinduzierende Wirkung einer Stimulation der Brüste oder Brustwarzen mag darauf zurückzuführen sein, dass die Empfindungssignale von der Brust zu einigen derselben Neurone in der als Hypothalamus bekannten Hirnregion ziehen beziehungsweise sich darauf projizieren, die auch Empfindungssignale von den Geschlechtsorganen erhalten. Auf Grund dieses Zusammentreffens von Nervenimpulsen der Stimulation des Genitales und der Brust in denselben Neuronen im Hypothalamus kann die Stimulation der Brust die Wirkung der Genitalstimulation auf den Orgasmus verstärken

Intensivieren Kegel-Übungen den Orgasmus der Frau?

Zurzeit gibt es nicht genügend Informationen, um diese Frage zu beantworten. Die Übungen wurden in den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts von dem Gynäkologen Arnold Kegel entwickelt und das Ergebnis wurde allgemein als «Kegel» bekannt. Kegel lehrte Frauen, die an «Stressharninkontinenz», das heißt am Abgang von Urin beim Husten, Hüpfen oder Niesen, litten, wie sie ihre Beckenbodenmuskeln kräftigen konnten. Kegels Darlegung zufolge ließ sich damit die Notwendigkeit einer Operation umgehen, was auf die meisten seiner Patientinnen auch tatsächlich zutraf. Zufälligerweise hatten viele seiner Patientinnen auch erstmals einen Orgasmus. In den darauffolgenden Jahrzehnten berichteten mehrere Forschende, dass Männer multiple Orgasmen erleben können, wenn sie üben, ihre Beckenbodenmuskeln zu kontrahieren.

Kegel-Übungen stärken hautsächlich den Musculus pubococcygeus (Abb. 2-1), der eigentlich aus einer Gruppe von Muskeln besteht. Beim Mann wie bei der Frau erstreckt er sich zwischen Scham- und Steißbein (dem letzten Knochen der Wirbelsäule). Beim Menschen stützt der Musculus pubococcygeus die inneren Geschlechtsorgane, die Blase und das Rektum und hindert sie am Herabsinken. Bildlich gesprochen gleicht der Musculus pubococcygeus der elastischen Plane eines Trampolins. Das Schambein an der Vorderseite und das Steißbein an der Spitze der Wirbelsäule sind wie der starre Rahmen des Trampolins.

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