Programmieren lernen! - Schritt für Schritt zum ersten Programm

Programmieren lernen! - Schritt für Schritt zum ersten Programm

von: Bernhard Wurm

Galileo Press, 2009

ISBN: 9783836214629

Sprache: Deutsch

341 Seiten, Download: 11137 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Programmieren lernen! - Schritt für Schritt zum ersten Programm



9 So gestalten Sie Benutzeroberflächen (S. 239-240)

Die Benutzeroberfläche ist eines der Elemente, mit denen ein Programm steht oder fällt. Die Benutzeroberfläche ist die Schnittstelle zum Benutzer und daher nicht nur für das Look &, Feel verantwortlich, sondern auch dafür, wie Ihr Programm wahrgenommen wird. In diesem Kapitel erfahren Sie, welche Benutzergruppen Sie unter Umständen für Ihr Programm in Betracht ziehen müssen und welche Bedürfnisse diese Benutzergruppen besitzen. Ich gebe Ihnen Tipps dazu, welche Design-Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen und wann Sie welche Steuerelemente einsetzen sollten. Nach den Hinweisen, die Ihnen helfen sollen, Ihre Benutzeroberflächen zu gestalten, gehe ich auf einige Punkte der Windows- Design-Standards ein und zeige, wie Ihnen das Entwicklungswerkzeug Micosoft Visual C# 2008 Express Edition bei der Einhaltung dieser Standards hilft.

9.1 Gruppen von Benutzern – oder die Frage nach dem idealen Wetter

Bestimmt kennen Sie das: Sie fragen zwei Menschen, welches Wetter sie in diesem Augenblick am liebsten hätten, und bekommen zwei ganz unterschiedliche Antworten. Genau so kann es Ihnen mit dem Design der Benutzeroberfläche Ihrer Programme ergehen. Je nach den Erfahrungen und Vorlieben Ihrer Benutzer sieht die ideale Benutzeroberfläche absolut anders aus. Während manche Systemadministratoren am liebsten alles per Commandline erledigen oder Shellscripts benutzen, sind andere Gruppen auf eine Weboberfläche fixiert, und wieder andere wollen keine Wartezeiten und daher einen Windows-Client vor sich haben.

Die einen Benutzer lieben das neue Ribbon-Menü von Office 2007, die anderen hassen es. Man kann es eben nicht jedem recht machen. Gott sei Dank haben sich jedoch bereits sehr viele Personen den Kopf darüber zerbrochen, wie Benutzeroberflächen (in der Windows-Welt) idealerweise zu gestalten sind, damit sich möglichst viele Personen darauf sehr einfach zurechtfinden. Aus diesem Grund sind sich alle Programme irgendwie ähnlich (das Menü beginnt mit Datei, Bearbeiten, Ansicht, ... unter Datei finden Sie Neu, Öffnen, Speichern, Speichern unter... usw.). Daher sollten auch Sie sich nach Möglichkeit an diese Design Guides halten – dazu jedoch später mehr. Prinzipiell sollten Sie immer dann, wenn Sie wollen, dass ein Benutzer etwas eingibt, ihm auch tatsächlich sagen, was Sie von ihm wollen! Gehen Sie beim Design der Benutzeroberfläche immer vom DAU (dem Dümmsten Anzunehmenden User) aus.

Ein Benutzer ohne Vorkenntnisse muss sich in Ihrem Programm zurechtfinden, und das Programm muss so stabil sein, dass es nicht abstürzt, sondern den Benutzer geduldig auf den richtigen Weg der Benutzung führt. Gehen Sie davon aus, dass der DAU der Standardbenutzer Ihrer Software ist – selbst wenn Sie eine Software für Systemadministratoren schreiben. Wenn Sie sich den DAU als Messlatte legen, bedeutet dies:

- Ihre Software wird stabiler, da alle möglichen und vor allem »unmöglichen« Fälle der Benutzereingaben oder allgemein der Benutzung Ihres Programmes getestet werden müssen. Benutzen Sie Ihr Programm beim Testen so, wie es eigentlich nicht gedacht war.

- Ihre Software muss dem Benutzer immer wieder detaillierte Hinweise geben, was er zu tun hat, damit der Benutzer das (wahrscheinlich gewünschte) Ziel erreicht. Sämtliche Dialoge und Eingabefelder müssen mit sprechenden Bezeichnungen und ausreichend beschreibendem Text versehen sein.

- Sämtliche Benennungen müssen durchgängig sein. Das bedeutet, dass Sie einen Begriff immer wieder verwenden und nicht an einer andere Stelle im Programm ein Synonym davon einsetzen. (Zum Beispiel heißt in Microsoft Word Format übertragen immer Format übertragen und nicht plötzlich in einem Dialog »Formatierung übernehmen«. Dies wäre zwar semantisch gleichbedeutend, jedoch verwirrt es die Benutzer! Ja, wirklich!)

Kategorien

Service

Info/Kontakt