Das Geheimnis hochbegabter Kinder

Das Geheimnis hochbegabter Kinder

von: Sabine Strauscheidt

Internetbooks, 2004

ISBN: 9783936448016

Sprache: Deutsch

178 Seiten, Download: 1601 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

eBook anfordern

Mehr zum Inhalt

Das Geheimnis hochbegabter Kinder



VIERTER TEIL Die Sozio-Emotionale Seite (S. 79-80)

1. Helfen durch Zuhören

Es ist ganz normal, dass Kinder mehr oder weniger signalisieren, wenn sie Hilfe bei der Bewältigung ihrer Probleme erwarten. Bei hochbegabten Kindern liegt der Fall manchmal etwas verschlüsselter, je nachdem, ob sie sich gerade zurückziehen, selbst versuchen wollen, usw.. Die Art und Weise, wie man darauf reagiert, fördert entweder das Vertrauen zwischen Eltern und Kindern oder lässt eine Kluft entstehen, die immer tiefer werden kann. Durch aktives Zuhören können Sie als Eltern die Verantwortung für die Lösung dem Kind überlassen. Doch das will gelernt sein – von beiden Seiten. Erst einmal ein Blick auf uns als Eltern:

Drei Verhaltensweisen bzw. Reaktionen sind sehr häufig anzutreffen, wenn ein Kind uns ein Signal sendet:

• Die Bevormundung
(„Du armes Ding, komm lass mich das für dich erledigen!")

• Die Belehrung
(„Du bist selbst schuld, dass dir das passiert ist. Ich werde dir sagen, was man in so einem Fall tun muss!")

• Die Ablenkung
(„Das Ganze ist nicht so schlimm. Lass uns raus gehen, spielen und die Sache vergessen!")

Wie reagieren Sie?

Alle drei Beispiele haben ein gemeinsames Merkmal: Es kommen ausschließlich Erwachsene zu Wort. Das Kind kommt gar nicht dazu, seine Gedanken und Gefühle auszusprechen!

Wir als Erwachsene brauchen eine Sache nicht immer sofort komplett zu wissen. Die uns gezeigten Verhaltensmuster, Reaktionen, Antworten oder Fragen haben wir im Laufe unseres Lebens meist in der ein oder anderen Form schon einmal zu Gesicht bekommen, gehört oder gefühlt. Auch trennt uns und unsere Kinder ein bestimmtes Element: Die Erfahrung!

Sie haben Ihre Erfahrung, das Kind macht seine erste Erfahrung. Will nicht heißen, dass wir als Erwachsene im zunehmenden Alter keine Erfahrungen mehr machen. Aber vieles, was im kindlichen Horizont auftaucht, kommt uns doch bekannt vor. Der Klassenkamerad der getreten hat, die Freundin, die das schönere Kleid hat, die daneben gegangene Klassenarbeit, etc..

Ihr Kind erlebt diese Dinge ja auch, ein hochbegabtes Kind sehr häufig besonders intensiv. Der Grund dafür kann mit im schon oft genannten Ehrgeiz der Kinder, in ihrem Hang nach Perfektion, ihrem Gefühl für besondere Situationen liegen. Diese prägen sich sehr intensiv ein und prägen als solche sowieso. Indem Sie Ihrem Kind aktiv zuhören, geben Sie ihm die Möglichkeit, Erfahrungen nicht nur zu machen, sondern auch zu verarbeiten.

Was bedeutet das nun konkret, wie macht man das am besten? Schließen Sie einmal die Augen, erinnern sich im stillen Kämmerlein, wie war Ihr Gefühl, damals als ... . Und wem haben Sie wie davon erzählt? Wie war die Reaktion?

Das macht Ihnen leichter, zumindest die momentane Seelenlage des Kindes nach zu vollziehen. Mit diesem Gefühl im Bauch: Stellen Sie z. B. gezielte Zwischenfragen, zeigen Sie sich interessiert. Das Kind fängt durch ein Zwiegespräch an, sich das Erlebte selbst klar zu machen. Auch wenn es nicht alles sofort begreift, hat es so gezielte Möglichkeiten, darüber zu sprechen. Ausgesprochenes wird oft klarer, das Kind lernt so zu reflektieren. Es kann an entscheidender Stelle bemerken, wo es Rat holen kann, ob es welchen braucht oder ob es einfach etwas Tolles war, dass es mit Ihnen teilen möchte.

Kategorien

Service

Info/Kontakt