Filmgenres: Science Fiction

Der Mann mit den Röntgenaugen (S. 148-149)

X – The Man with the X-Ray Eyes
USA 1963 f 80 min

R: Roger Corman
B: Robert Dillon, Ray Russell
K: Floyd Crosby
SE: John Howard, Butler-Glonner Inc.
M: Les Baxter
D: Ray Milland (Dr. James Xavier), Diana Van Der Vlis (Dr. Diane Fairfax), Harold Stone (Dr. Sam Brant), John Hoyt (Dr. Willard Benson), Don Rickles (Crane)

Das Science-Fiction- und Horror-Kino stellte wiederholt Forscher und Ärzte in den Mittelpunkt, die danach strebten, über natürliche menschliche Gaben und Fähigkeiten hinauszuwachsen. Ihre Experimente folgten häufig der Intention, Wissenschaft in den Dienst der Menschheit zu stellen und Patienten zu heilen. Doch durch die Maßlosigkeit ihres Vorgehens waren negative Auswirkungen vorprogrammiert. Die Versuche, Gott zu spielen, hatten stets verheerende Auswirkungen. Auch Dr. James Xavier (Ray Milland) will sich mit seinen Forschungen den Göttern nähern und den Geheimnissen der Schöpfung auf den Grund gehen, wie er selbst zugibt. Ein Serum zur Verbesserung des Sehvermögens stellt das Ergebnis seiner Experimente mit Gammastrahlen dar.

Seinen Freund und Vorgesetzten Dr. Sam Brant (Harold Stone) bittet er um die Erlaubnis für Selbstversuche, was dieser entschieden ablehnt. Durch ein Tierexperiment möchte der Wissenschaftler Dr. Diana Fairfax (Diana Van Der Vlis) überzeugen, die mit seiner Überprüfung beauftragt wurde. Ein Affe, dem Xavier sein neu entwickeltes Mittel in die Augen tröpfelte, zeigt die Fähigkeit, durch eine weiße Leinwand zu sehen. Da es das Gesehene offenbar nicht verarbeiten kann, stirbt das Tier jedoch.

Xavier lässt sich davon nicht einschüchtern und wendet das Serum gegen alle Widerstände selbst an. Plötzlich zeigt er sich in der Lage, durch Stoffe und Gegenstände hindurchzublicken. Allerdings wirkt sich das Übermaß an Licht schlagartig auf seinen Gesundheitszustand aus, so dass er ohnmächtig wird. Trotz des Zuspruchs von Brant und Fairfax entscheidet sich das Finanzkomitee gegen Xaviers Untersuchungen und zieht seine Zuwendungen zurück. Der in die Kritik geratene Arzt erkennt derweil, dass er die Fähigkeit besitzt, Krankheitssymptome von Patienten exakt zu bestimmen. Einen Kollegen hindert er eigenmächtig an der Ausführung einer falschen Operation.

Brant und Fairfax wollen Xavier hindern, weiterhin die Augentropfen einzunehmen. Als Brant ihm ein Beruhigungsmittel injizieren will, wird er von Xavier bei einem Handgemenge unbeabsichtigt aus dem Fenster gestoßen. Diana Fairfax, die sich inzwischen in Xavier verliebt hat, rät ihm zur Flucht, weil niemand an einen Unfall glauben würde.

Unter dem Namen Mr. Mentalo, nun stets eine Sonnenbrille tragend, versteckt er sich auf einem Rummelplatz und benutzt seine neuerworbenen Fähigkeiten als Seher. Sein gieriger Chef Crane (Don Rickles) erkennt allmählich, dass es sich bei Mentalo um keinen gewöhnlichen Trickkünstler handelt. In einer schäbigen Wohnung richtet er Xavier ein Büro ein, wo dieser als Wunderheiler kranke Menschen empfängt. Xavier vermag seine Visionen nicht zu kontrollieren und wird selbst im Schlaf von alptraumhaftem Licht gepeinigt. Diana, die seinen neuen Aufenthaltsort entdeckt, kann ihn überzeugen, ihr zu folgen.

Auf der Flucht beschließt Xavier kurzerhand, seinen Röntgenblick in den Spielbanken von Las Vegas anzuwenden, um an Geld für ein verbessertes Mittel zu gelangen. Angesichts der hohen Gewinne wird der Casinomanager allerdings misstrauisch und will die Polizei einschalten.