Die Paartherapie

Die Paartherapie

von: Hans Jellouschek

Kreuz Verlag, 2005

ISBN: 9783783125115

Sprache: Deutsch

116 Seiten, Download: 434 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Die Paartherapie



2 Beziehungsprobleme – Die Sichtweise der Paartherapie (S. 23)

Wenn Probleme nicht gelöst werden können, kann es auch daran liegen, dass sie nicht richtig beschrieben werden. Wenn ich das Schulversagen eines überforderten Kindes als Faulheit beschreibe, komme ich zu einer ungeeigneten Problemlöse-Strategie: Ich werde es mit noch mehr Druck versuchen, und das wird noch mehr Versagen zur Folge haben. Zu geeigneten Problembeschreibungen zu kommen, ist bei der Lösung von Beziehungsproblemen von entscheidender Bedeutung. Wir gehen darum in diesem Kapitel der Frage nach: Wie sieht und beschreibt die Paartherapie – ganz allgemein und grundsätzlich gesprochen – Beziehungsprobleme von Paaren?

1. Das Problem des Einen ist auch das Problem des Anderen

Partner neigen dazu, das Problem beim jeweils Anderen zu sehen und ihn als dessen Verursacher zu beschreiben – und dies häufig wechselseitig. Zum Beispiel beim Thema Ordnung: Er: »Wärst du nicht so unordentlich, hätte ich nichts an dir auszusetzen!« – Sie: » Du hast an allem etwas auszusetzen, man kann es dir sowieso nie Recht machen!« Oder beim Thema Sex: Er: »Du hast nie Lust, ich komme nicht an dich ran!« – Sie: »So wie du’s versuchst, vergeht einem aber auch alle Lust!« Oder Thema Kinder: Sie: »Du bist einfach zu streng mit ihm, da blockiert er!« – Er: »Und du lässt ihm alles durchgehen, da kann er sich ja auch alles erlauben!«

Hier heißt es jeweils: »Das Problem liegt bei dir!« und darum auch: »Du bist Schuld daran!« Weil der Andere sich meist dagegen wehrt und häufig in derselben Weise »zurückschlägt«, führt dies in die Blockade, und das Problem bleibt ungelöst. Nicht viel besser ist es freilich, wenn einer der Partner diese Problembeschreibung annimmt – nach dem Muster: »Ja, du hast ja Recht, es liegt an mir! Ich schaffe es nicht, ich bin blockiert, ich kann das nicht …« Damit lädt der Betreffende sich die ganze Verantwortung auf, überfordert sich damit und macht eine Problemlösung ebenfalls unmöglich.

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