Fit für die Geschäftsführung

Alles, was Sie über Mitarbeiterführung wissen müssen (S. 210-212)

»Der Abt bedenke immer, was er ist, bedenke, was sein Name sagt, und wisse, wem er anvertraut ist, dem wird auch mehr abgefordert. Er halte sich gegenwärtig, wie schwierig und dornenvoll die Aufgabe ist, die er übernommen hat, Seelen zu leiten und der Eigenart vieler gerecht zu werden. Auf den einen wirke er mit Güte, auf den anderen mit Tadel, auf einen Dritten mit Zureden ein.

Nach Veranlagung und Fassungskraft eines jeden passe und schmiege er sich allen so an, dass er nicht nur keinen Verlust erleide an der ihm anvertrauten Herde, sondern sich auch am Wachstum der guten Herde erfreuen könne.«

So lesen wir in den Mönchsregeln des heiligen Benedikt aus dem sechsten Jahrhundert. Schon damals zählte die Menschenführung zu einer der großen He rausforderungen für Führungskräfte. 1500 Jahre später sieht dies nicht anders aus; die Anforderungen an Führungskräfte haben eher zu- als abgenommen.

Sie werden bereits aus früheren Positionen mit zahlreichen Aspekten der Mitarbeiterführung vertraut sein. Da für Sie als Geschäftsführer jedoch weitere Aufgaben hinzukommen und Sie in der Ausgestaltung Ihrer Führungsrolle ein Vorbild für Ihre Managementkollegen sind, möchten wir Ihnen in diesem Kapitel eine kurze Auffrischung in Sachen Mitarbeiterführung geben. Als Führungskraft haben Sie im Wesentlichen drei Aufgaben: Bewegung, Richtung und Zusammenhalt. Wir müssen Menschen und Prozesse bewegen, um Stillstand und »Verfettung« vorzubeugen. Wir alle bewegen uns gerne in unserer Komfortzone. Sie sind das Instrument dagegen. Dies ist von besonderer Wichtigkeit, wenn Ihr Unternehmen einer besonderen Umfelddynamik ausgesetzt ist. Doch Bewegung alleine garantiert noch keinen Erfolg. Damit sich Menschen und Prozesse nicht im Kreis bewegen, müssen Führungskräfte die gewünschte Richtung defi nieren. Und schließlich gilt es, die Mannschaft geschlossen hinter sich zu bringen und zu halten.

Wie Sie Ihre Mitarbeiter und Managementkollegen wirklich motivieren

Ihre Mitarbeiter und Managementkollegen werden sich fragen, warum sie Ihnen als Führungskraft folgen sollen. Sie sollten ihnen auf diese Frage gute Antworten liefern, wenn Sie aus den Ihnen anvertrauten Personen ein Gefolge machen wollen. Mit anderen Worten: Ihre zentrale Aufgabe als Führungskraft ist es, für Ihre Mitarbeiter Sinn zu stiften. Nur wenn Ihnen dies gelingt, werden Ihre Mitarbeiter bereit sein, ihre Selbstbestimmung zugunsten einer Fremdbestimmung einzuschränken.

Mitarbeitermotivation: Die zehn wichtigsten Faktoren

Was steigert das Engagement von Mitarbeitern?

1. Die Unternehmensführung zeigt Interesse am Wohlergehen der Mitarbeiter.
2. Die beruflichen Fähigkeiten der Mitarbeiter werden vom Unternehmen gefördert.
3. Die Unternehmensführung agiert als Vorbild im Sinne der Unternehmenswerte.
4. Die Mitarbeiter haben ausreichend Entscheidungsfreiheit, um gute Arbeitsergebnisse zu liefern.
5. Das Unternehmen hat als Arbeitgeber einen exzellenten Ruf.
6. Das Aufgabenspektrum der Mitarbeiter ist anspruchsvoll.
7. Die Arbeitsgruppe arbeitet als Team.
8. Das Unternehmen ist auf seine Kunden ausgerichtet.
9. Es herrscht ein gutes Arbeitsklima.
10. Die Mitarbeiter können die Festlegung ihres Lohns/Gehalts nachvollziehen.