Statistik am PC - Lösungen mit Excel 97, 2000, 2002 und 2003

Statistik am PC - Lösungen mit Excel 97, 2000, 2002 und 2003

von: Michael Monka, Werner Voß

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2005

ISBN: 9783446404229

Sprache: Deutsch

473 Seiten, Download: 9929 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Statistik am PC - Lösungen mit Excel 97, 2000, 2002 und 2003



7 Grafische Darstellungen (S. 118-119)

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte."
Verfasser unbekannt

Papier, Stift und Tusche ...

7.1 Chinesische Tusche
7.2 Die Vorzüge grafischer Darstellungen
7.3 Stabdiagramm
7.4 Histogramm
7.5 Tortendiagramm
7.6 Die grafische Darstellung von Zeitreihen
7.7 Streudiagramm

7.1 Chinesische Tusche

In einer statistischen Examensaufgabe, die ich als Student im vierten Semester zu bearbeiten hatte, war unter anderem die Aufgabe gestellt, die Bevölkerungsentwicklung des Deutschen Reiches von 1871 bis 1939 in angemessener Weise grafisch darzustellen. Die Ausgangsdaten waren in Form einer Tabelle vorgegeben. Ich saß eine Weile unentschlossen vor dieser Aufgabe, weil mich das Stichwort von der angemessenen Darstellung etwas verunsicherte. Was war damit wohl gemeint? Nach einigen Minuten beschloss ich, ein Achsenkreuz zu zeichnen, um dann die Jahre auf der waagerechten und die Bevölkerungsdaten auf der senkrechten Achse abzutragen. Leider hatte ich vergessen, zu dieser Prüfung Bleistifte und einen Radierer mitzubringen, so dass ich gezwungen war, meine Grafik mit dem Kugelschreiber anzufertigen. Wenigstens ein Lineal hatte ich dabei, so dass nach einigen Minuten ein recht ordent Diagramm zustande kam – wenn man einmal davon absieht, dass mein altes Holzlineal ein paar Scharten hatte, die zu wellenförmigen Verzierungen der Achsen meines Koordinatensystems und der Verbindungslinien zwischen den einzelnen Zahlenangaben führten. Außerdem hatte die Kugelschreibermine an ein paar wenigen Stellen ein bisschen gekleckst – aber immerhin, ich war ganz zufrieden.

Als uns nach einer Woche die korrigierten Arbeiten wieder ausgehändigt wurden, fand ich an meiner Zeichnung eine Randbemerkung des Professors (er schrieb seine Randbemerkungen immer mit einem ganz kurzen, dicken Bleistiftstummel): „Das ist ja wohl keine angemessene Darstellung! Das nächste Mal bitte auf Millimeterpapier und mit chinesischer Tusche!" Ich bin mir aber auch heute noch nicht ganz sicher, ob er das wirklich so ernst gemeint hat.

7.2 Die Vorzüge grafischer Darstellungen

Wenn man es mit größeren Datenmengen zu tun hat, dann kann es leicht geschehen, dass in der großen Zahl statistischer Angaben die eigentlichen Informationen, für die man sich interessiert, verloren gehen. Genau genommen gehen sie allerdings nicht verloren, sondern sie können nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten entdeckt werden. Selbst wenn man die Ausgangsdaten durch Gruppierung oder Klassifikation tabellarisch zusammenfasst oder durch die Berechnung geeigneter statistischer Maßzahlen zu charakterisieren versucht – das Problem wird damit nicht immer bewältigt, da Zahlen manchmal nicht allzu aussagekräftig sind. Vor allem der statistische Laie kann mit Zahlen in der Regel nicht besonders viel anfangen.

Deshalb bietet es sich an, mit anderen Methoden zu versuchen, den Informationsgehalt von Datenbeständen – quasi auf einen Blick – dem Betrachter und dem Nutzer der Informationen zugänglich zu machen. Dafür eignen sich in hervorragender Weise grafische Darstellungen, also zum Beispiel Diagramme, Landkarten und Bilder. Erfahrungsgemäß sind grafisch aufbereitete Informationen viel leichter eingängig als etwa Zahlentafeln, Häufigkeitsverteilungen oder auch umfangreichere Texte. Vergleichen Sie bitte bei dem folgenden Beispiel, wie ein und dieselbe Information als Text, als Tabelle und als Diagramm dargestellt wird. Sicherlich werden Sie auch der Meinung sein, dass die grafische Präsentation am deutlichsten macht, worum es tatsächlich geht:

Textinformation

Die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Bundesländern – gemessen mit dem Bruttosozialprodukt pro Kopf der Bevölkerung – ist in der Zeit nach 1990 günstiger verlaufen als in den alten Bundesländern. Die Zuwachsraten der fraglichen statistischen Größe waren in den neuen Bundesländern höher.

Gleichwohl besteht in den neuen Bundesländern ein beträchtlicher Nachholbedarf, weil das Ausgangsniveau der betrachteten statistischen Größe, also des Bruttosozialprodukts pro Kopf, dort zu Beginn der Neunzigerjahre wesentlich niedriger war, als das in den alten Bundesländern der Fall war.

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