Die neue Redlichkeit - Werte für unsere Zukunft

Die neue Redlichkeit - Werte für unsere Zukunft

von: Rupert Lay, Ulf D. Posé

Campus Verlag, 2006

ISBN: 9783593401966

Sprache: Deutsch

254 Seiten, Download: 830 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Die neue Redlichkeit - Werte für unsere Zukunft



Kapitel 2 Neue Redlichkeit im verantwortlichen Handeln (S. 180-181)

Auch Werte können sich wandeln. Wir befinden uns heute in einer Phase, in der sich ein Wertewandel andeutet. In nicht wenigen Unternehmen wird zum Beispiel die Frage des Vertrauens anders gestellt und beantwortet als früher.

Die Voraussetzung redlichen Handelns

Redliches Handeln setzt voraus, dass ich die Bedingungen des Handelns kenne, mir ein zutreffendes Bild mache. Den Irrtum, die eigenen Gewissheiten für Wahrheiten zu halten und die eigenen Konstrukte mit der Realität zu verwechseln, haben wir als wichtige Ursachen der neuen Unredlichkeit ausgemacht. Aus unterschiedlichen Quellen in der Antike lassen sich Regeln ableiten, die transsystemisch Redlichkeit sichern helfen.

Die erste Regel

Die Sokratische Regel: »Unterscheide zwischen Wahrheit und Gewissheit. « Unredliche Menschen verwechseln gern Wahrheit und Gewissheit. Sie halten ihre subjektiven Gewissheiten für Wahrheiten. Sie sind sich ihrer Sache sicher (gewiss) und halten sie deswegen für wahr. Dabei können Menschen sich irren und täuschen, selbst wenn sie nicht zweifeln. Dem redlichen Menschen ist das bewusst, dem unredlichen Menschen nicht.

Die zweite Regel

Die Aristotelische Regel: »Der redliche Mensch kann sagen, worüber er spricht.« Das bedeutet, er spricht nicht nur von den Gefühlen, die er hat, wenn er an die Sache denkt, sondern er spricht von der Sache selbst. Der redliche Mensch kann das Wesen einer Sache angeben. Viele Menschen halten ihre Gefühle, die sich einstellen, wenn sie an eine Sache denken, schon für eine Auskunft über die Sache selbst.

Die dritte Regel

Sie wird ebenfalls auf Aristoteles zurückgeführt: »Niemand lügt ohne Grund.« Ich kann eine Sache nur dann glauben, wenn zwei unterschiedliche Quellen mit unterschiedlichem Interesse Gleiches berichten oder wenn eine interessierte Quelle etwas berichtet, das gegen ihr Interesse spricht. Das »Nemo gratis mendax« ist eine Formel, die sich sehr bald, als das griechische Denken sich in Rom durchsetzte, in der römischen Formulierung eingebürgert hat. Im Griechischen dagegen gibt es diese Kurzform der Regel nicht. Wer seine Informationen ausschließlich aus einer einzigen Tageszeitung bezieht oder aus den Nachrichten nur eines Fernsehsenders, wird eine Informationssicherheit entwickeln, die in hohem Maße unredlich ist.

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