Professionelles Webdesign mit (X)HTML und CSS

Professionelles Webdesign mit (X)HTML und CSS

von: Björn Seibert, Manuela Hoffmann

Galileo Press, 2006

ISBN: 9783898427357

Sprache: Deutsch

346 Seiten, Download: 6312 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Professionelles Webdesign mit (X)HTML und CSS



4 Abbau von Barrieren (S. 177-178)

So einfach wie möglich. Aber nicht einfacher!
– Albert Einstein, dt.-amerik. Physiker

Dieses Motto gilt. Die Website soll so zugänglich und einfach bedienbar sein wie möglich. Aber nicht auf Kosten guten Designs. Denn es ist möglich, schöne Websites barrierearm zu gestalten. Barrierefreiheit ist der im deutschen Sprachraum gebräuchliche Begriff, auch wenn Zugänglichkeit, die direkte Übersetzung aus dem englischen Accessibility, es besser trifft. Wir nennen es daher meistens Zugänglichkeit (zugänglich) oder Barrierearmut (barrierearm). Gänzlich barrierefrei wird eine Website nie sein können. Das Ziel ist also ein größtmöglicher Grad der Zugänglichkeit einer Website, die möglichst einfache Bedienung und Möglichkeit sich zu informieren. Was nicht gleich heißt: Viel Text, wenig Farbe.

Zunächst wird dieses Kapitel klären, was Barrierefreiheit ist, welche Aspekte einer Website und wer davon betroffen ist und welche Gerüchte und Unwahrheiten verbreitet wurden. Im praktischen Teil dieses Kapitels erfolgt dann der systematische Abbau noch bestehender Barrieren und die Verbesserung der Bedienbarkeit einer Website. Vorweg kann schon angemerkt werden, dass nach diesen Arbeiten eine Website immer noch nicht zu 100 Prozent barrierefrei sein wird. Das ist nicht zuletzt auch wegen sehr subjektiver Kriterien gar nicht möglich, unabhängig von Technik oder bestehenden (körperlichen) Einschränkungen. Dennoch muss es das Ziel sein, eine Website nach bestehenden Möglichkeiten so zugänglich wie möglich zu machen. Auf (noch) sehr problematische Bereiche werden wir dabei nicht eingehen können, alleine schon deshalb, weil man diesem Thema mehrere Bücher widmen könnte. Ein Thema, das in der jüngeren Vergangenheit schon öfters beschrieben wurde, ist z.B. die Gestaltung zugänglicher PDF-Dokumente und ähnlicher Medien. Wir erklären die Grundregeln einer zugänglichen Website sowie die saubere Umsetzung entsprechender Bestandteile und werden Webdesigner in die Lage versetzen, eine sehr zugängliche Website zu produzieren.

Dieser Abschnitt wird nicht zeigen können, wie man wirklich alle Aspekte der Barrierefreiheit bearbeitet. Eine detaillierte Beschreibung der Funktionsweise von Screenreadern oder Braillegeräten und anderen Hilfsmitteln würde den Rahmen sprengen und ist, ehrlich gesagt, auch nicht Aufgabe der Webdesigner. Diese sollen in ihrer Funktion das tun, was den Einsatz dieser Hilfsmittel unterstützt. Da die vorhergehenden Praxiskapitel schon darauf abzielten, eine gute Basis für die hohe Zugänglichkeit einer Website zu schaffen, beschränken wir uns auf grundlegende Konzepte des Barriereabbaus. Dennoch vermittelt dieses Zugänglichkeits-Einmaleins der folgenden Kapitel die essenziellen Grundlagen an Webdesigner dafür, eine Website sehr zugänglich zu machen. Diese Grundlage ist für alle Websites gleich. Wir bieten also einen Grundkurs für Zugänglichkeit.

Was ist Barrierefreiheit?
Es ist ein Missverständnis, dass nur für sehbehinderte Menschen Barrieren im Internet bestehen. Wer weiter davon betroffen ist, werden wir im Anschluss klären. Zunächst stellt sich die Frage nach der Barrierefreiheit oder der Zugänglichkeit einer Website. Was versteht man darunter?

Barrierefrei bedeutet den ungehinderten Zugang zu einer Website. Technisch und physisch sowie inhaltlich. Das ist wohl die einfachste Möglichkeit einer Definition für diesen Begriff. Es ist schwer, eine allgemein gültige Definition zu finden, weshalb wir hier nur einige Aspekte nennen, um das Spektrum zu verdeutlichen. Technisch wie physisch bedeutet, dass es Menschen mit Behinderung mit Hilfe spezieller Software und Geräte möglich sein muss, auf Websites im Internet zuzugreifen. Das bedeutet aber auch, dass es mit älteren Browsern möglich sein muss, eine Website anzusehen bzw. deren Inhalte aufzunehmen. Die Browser der ersten und zweiten Generation vollkommen zu unterstützen wäre wiederum nicht mehr vertretbar. Eine Website sollte auch dann funktionieren, wenn keine speziellen Plugins installiert sind oder JavaScript deaktiviert ist. Barrierefrei bedeutet aber auch, dass so genannte Internet-Neulinge in der Lage sein sollten, eine Website bzw. deren Navigationselemente zu bedienen und zu verstehen.

Alles in allem müssen sehr viele Aspekte beachtet werden, wenn man eine sehr zugängliche Website konstruieren möchte. Es gibt aber eine gute Nachricht. Wenn man sich bei der Umsetzung an bestimmte Regeln hält und auch nicht die Zielgruppe der Website aus den Augen verliert, wird man diese verschiedenen Aspekte der Barrierefreiheit oder Zugänglichkeit relativ leicht vereinen können.

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