Logistik im Automobilbau - Logistikkomponenten und Logistiksysteme im Fahrzeugbau

Logistik im Automobilbau - Logistikkomponenten und Logistiksysteme im Fahrzeugbau

von: Joachim Ihme

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2006

ISBN: 9783446408623

Sprache: Deutsch

377 Seiten, Download: 11293 KB

 
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Logistik im Automobilbau - Logistikkomponenten und Logistiksysteme im Fahrzeugbau



5 Verkehrsmittel und Umschlagtechnik (S. 144-145)

Durch die Verringerung der Fertigungstiefe und die zunehmende Arbeitsteilung in der Industrie, durch die starke Einbindung von Zulieferern in den Produktionsprozess sowie durch die Internationalisierung der Unternehmen steigen die Materialströme an, die die Werks- und Unternehmensgrenzen überschreiten. Deswegen werden hier auch die Verkehrsmittel betrachtet.

Transportmittel dienen der Ortsveränderung von Personen und/oder Gütern. Verkehrsmittel stellen Kraftfahrzeuge, Eisenbahnen, Binnen- und Seeschiffe sowie Flugzeuge dar. Der Personenverkehr wird hier nicht behandelt. Beim Güterverkehr wird hauptsächlich der Transport von Stückgütern betrachtet. Die in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt beförderte Gütermenge34 lag 2003 bei 3,61 Mrd. t bei einer mittleren Versandweite von 143 km. Daraus ergab sich eine Güterverkehrsleistung von rund 517 Mrd. tkm.

Da jedes Transportmittel seine speziellen Stärken und Schwächen besitzt, werden innerhalb einer Transportkette häufig mehrere Transportmittel benutzt, so dass beim Wechsel des Transportgutes von einem Transportmittel zum nächsten Umschlagvorgänge notwendig sind. In diesemKapitel wird deswegen auch die Umschlagtechnik dargestellt. Schließlich müssen Schnittstellen zwischen außer- und innerbetrieblichem Materialfluss geschaffen werden: die sog. Ladezonen. Auch ihre Gestaltung und die ablaufendenVorgänge werden kurz behandelt. Verkehrsmittel sind Transportmittel für Fahrten undVersandvorgänge, die über den Bereich einesWerkes im Unternehmen hinausgehen.

5.1 Verkehrsmittel

Gerade die Automobilindustrie ist durch eine starke Internationalisierung und Spezialisierung geprägt. Prozesse mit einem hohen Investitionsbedarf oder mit speziellem Know-how wie die Umformtechnik oder die mechanische Bearbeitung zwingen zu einer starkenKonzentration der Anlagen. Während die Automobilmontage aufgrund der weniger investitionsintensiven Anlagen dezentral, absatzmarktnah, vorgenommen wird, haben die meisten Automobilhersteller Presswerke oder die Aggregateherstellung an einem einzigen oder an wenigen Standorten konzentriert.

Im weltweiten Produktionsverbund bildet sich die Strategie heraus, ein bestimmtes Teil nur noch an einem Standort zu produzieren, um Know-how, Anlagen- und Werkzeugkosten zu bündeln und durch große Stückzahlen und hohe Anlagenauslastung die Kosten zu minimieren.

Diese Strategie ist natürlich mit einem starken Anwachsen der Teileströme zwischen den Standorten eines Herstellers und seiner Zulieferer verbunden. Dadurch kommt der Wahl der geeigneten Verkehrsmittel zur Sicherstellung der Versorgung der Produktion sowie zur Minimierung von Beständen und Kosten eine wachsende Bedeutung zu. Die in der Fahrzeugindustrie eingesetzten Verkehrsmittel sollen im Folgenden vorgestellt werden.

5.1.1 Straßenverkehr

Der Straßengüterverkehr ist heute in allen Ländern der Europäischen Union (EU) das vor herrschende Verkehrssystem. In der Bundesrepublik Deutschland erbringt der Straßengüterverkehr über vier Fünftel des Gütertransportaufkommens (gemessen in beförderten Tonnen) und rund 70% der Gesamt-Transportleistung (in Tonnenkilometern, tkm; ermittelt aus befördertem Gewicht mal Transportweite). Die Länge des überörtlichen Straßennetzes in Deutschland beträgt rund 231.000 km, davon 12.000km Autobahnen. Hinzu kommen innerörtliche Straßenmit einer Gesamtlänge von ca. 413.000 km.

Beim Straßengüterverkehr wurden Güternahverkehr, Güterfernverkehr und Werksverkehr unterschieden; seit dem 1. Juli 1998 sind in der EU die bisher geltenden Konzessionen und Kontingentierungen (Kabotage) entfallen. Die Erlaubnis zur Betreibung von Güterkraftverkehr wird erteilt, wenn individuelle Anforderungen wie persönliche Zuverlässigkeit, finanzielle Leistungsfähigkeit und fachliche Eignung erfüllt sind. Eine Erlaubnis in einem Mitgliedsland der EU berechtigt zum Transport von Gütern in jedem anderen Mitgliedsland. Gewerblicher Güterkraftverkehr ist die geschäftsmäßige oder entgeltliche Beförderung von Gütern mit Kraftfahrzeugen und ist erlaubnispflichtig. Werksverkehr ist Güterkraftverkehr für eigene Zwecke eines Unternehmens und ist erlaubnisfrei.

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