Soziale Arbeit in der Psychiatrie (eBook als PDF) - Lehrbuch

Soziale Arbeit in der Psychiatrie (eBook als PDF) - Lehrbuch

von: Marianne Bosshard, Ursula Ebert, Horst Lazarus

Psychiatrie-Verlag, 2010

ISBN: 9783884147382

Sprache: Deutsch

585 Seiten, Download: 2918 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Soziale Arbeit in der Psychiatrie (eBook als PDF) - Lehrbuch



2 Lernfälle für die Soziale Arbeit in der Psychiatrie (S. 175-176)

In den folgenden Kapiteln werden wir die Fallgeschichten von sechs Menschen beschreiben. Sie sind zu typischen Fällen des psychiatrischen Hilfesystems geworden. Einige sind dem Hilfesystem wieder entwachsen, andere sind noch in Betreuung. Für alle ist im Verlaufe ihrer Krankengeschichte die Unterstützung durch Sozialarbeiter und Sozialpädagoginnen von großer Bedeutung gewesen. Es handelt sich um authentische Fälle, die wir so verändert haben, dass die Personen nicht identifizierbar sind.

Wir haben die Klienten im Rahmen von sozialpädagogischen Praktika und Projekten kennengelernt oder sind mithilfe von Sozialarbeitern, die sie betreut haben, auf sie aufmerksam geworden. Ihre Lebens-, Kranken-, Behandlungs- und Betreuungsgeschichten wurden gemeinsam rekonstruiert, wir haben außerdem mit den Betreuerinnen gesprochen und nach Möglichkeit auch die Krankenakten eingesehen. Oftmals fanden die Gespräche in der Wohnung des Klienten statt.

Und schließlich wurden die entstandenen Texte von ihnen gelesen und akzeptiert. Die verwendeten Namen waren zunächst Arbeitsnamen, die wir dann beibehielten, weil sie uns passend erschienen. Anhand dieser Fallgeschichten wollen wir psychiatrisches Wissen zu den Diagnosen Schizophrenie, affektive Störungen, Sucht- und Persönlichkeitsstörungen vermitteln, aber auch für die Soziale Arbeit wichtige Aspekte dieser Störungen darstellen. Die Fallgeschichten bestehen jeweils aus drei Teilen, die auch unabhängig voneinander bearbeitet werden können:

1. Der erkrankte Mensch und seine Lebens- und Krankengeschichte einerseits und seine für die Soziale Arbeit relevanten Problembereiche und Ressourcen andererseits: Wir haben dafür das Schema und das Akronym »BRASS« entwickelt: Beziehungsaufnahme, Ressourcen und Lebensziele, Alltag und Lebensführung, Soziale Lage, Soziales Netz.

2. Psychiatrisch relevante Aspekte der Diagnose einerseits und die mit dieser Diagnose oftmals einhergehenden und für die Soziale Arbeit bedeutsamen und typischen Besonderheiten andererseits.

3. Ziele und Methoden der Sozialen Arbeit mit Patienten dieser Diagnosegruppe ei - nerseits und die konkrete Soziale Arbeit andererseits. Die Darstellungen gehen also vom Besonderen und Individuellen aus (idiografischer Ansatz), gehen dann zum medizinischen Expertenwissen über, welches das Individuelle mithilfe festgelegter Kriterien bestimmten Krankheitsprozessen zuordnet und Regelhaftigkeiten und Gesetzmäßigkeiten herausarbeitet (nomothetischer Ansatz).

Dann stellen wir die für die Soziale Arbeit wichtigen Aspekte dar (BRASS), um schließlich einige typische Vorgehensweisen der Sozialen Arbeit zu beschreiben. Zum Schluss gehen wir wieder auf den konkreten Menschen ein und zeichnen seinen Weg durch das psychosoziale Hilfesystem nach.

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