Wissensmanagement

Wissensmanagement

von: Helmut Kreidenweis, Willi Steincke

Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, 2006

ISBN: 9783832916138

Sprache: Deutsch

162 Seiten, Download: 6490 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Wissensmanagement



3. Konzepte und Strategien des Wissensmanagements (S. 43-44)

»Wissend ist, wer weiß, wo er findet, was er noch nicht weiß.« (Georg Simmel, dt. Soziologe u. Philosoph, 1858-1918)

Was ist das besondere an Wissensmanagement? Und wie lässt sich dieses Managementkonzept auf soziale Organisationen übertragen? In den ersten beiden Abschnitten dieses Kapitels werden der ganzheitliche Ansatz von Wissensmanagement und die zwei grundlegenden strategischen Vorgehensweisen im Einführungsprozess erläutert. Der dritte Abschnitt beschreibt Wissensmanagement als Regelkreis. Im vierten Abschnitt wird exemplarisch das Münchner Wissensmanagement-Modell mit seinen zentralen Kernprozessen dargestellt. Der fünfte Abschnitt liefert Anregungen für individuelles Wissensmanagement.

3.1. Technik – Organisation – Mensch: Das TOM-Modell

Vielfach wird Wissensmanagement mit Informationsmanagement (vgl. Abschnitt 1.2.2.) verwechselt und die Einführung einer bestimmten Software- Lösung bereits als Wissensmanagement bezeichnet. Auch Maßnahmen, die sich auf die Qualifizierung des Wissens der Mitarbeiter konzentrieren, sind nur bedingt als Wissensmanagement anzusehen. Dabei handelt es sich eher um Kompetenzmanagement oder schlichtweg um Weiterbildung. Stellt eine soziale Organisation überwiegend die Verbesserung von Arbeitsabläufen in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten, ist dies zwar ebenfalls ein Aspekt von Wissensmanagement, jedoch treffender mit Prozessmanagement oder Qualitätsmanagement zu beschreiben.

Im Unterschied zu diesen zweifellos berechtigten Konzepten will das das Wissensmanagement Veränderungsprozesse ganzheitlich gestalten. Wissensmanagement umfasst die Gesamtheit aller Konzepte, Strategien und Methoden zur Schaffung einer lernenden Organisation. Das bedeutet, dass Wissensmanagement-Projekte stets alle drei zentralen Standbeine berücksichtigen müssen, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

Beispiel
Wird in einem Verband ein Intranet als gemeinsame Informationsplattform eingeführt, ist es nicht nur notwendig, eine entsprechende IT-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Es bedarf auch motivationsfördernder Maßnahmen für die beteiligten Personen. Doch auch eine motivierte Belegschaft mit guter ITAusstattung garantiert noch keinen erfolgreichen Wissensaustausch, wenn sie wegen Arbeitsüberlastung keine Gelegenheiten findet, diesen zu realisieren.

Dimension Technik

In beinahe jeder sozialen Einrichtung sind technische Geräte wie PC, Telefon, Fax etc. vorhanden, mit denen Informationen und Wissen festgehalten und ausgetauscht werden. Eine Analyse der vorhandenen Technik und ihre Anwendung liefert zumeist ein enormes Potential an Verbesserungsmöglichkeiten. Der Einsatz von IT ist jedoch kein zwingender Bestandteil von Wissensmanagement.

Dimension Organisation

Die Aufbau- und Ablauforganisation bietet in sozialen Organisationen ein breites Feld an Veränderungspotentialen. Fokus ist hierbei: Was ist für das Tagesgeschäft wichtig zu wissen? Welche Geschäftsprozesse sind wissensintensiv und bedürfen besonderer Unterstützung? Gibt es Abläufe, die umständlich oder nicht (mehr) sinnvoll sind?

Dimension Mensch

Wissen zu teilen unterliegt auch in sozialen Organisationen keiner Automatik, sondern bedarf der kontinuierlichen Pflege einer Wissenskultur. Wird aktiver Wissensaustausch eher belohnt oder bestraft? Sind die Kompetenzen der Mitarbeiter bekannt? Werden beispielsweise Wissensträger, die sich weiterbilden und ihr Wissen weitergeben in der Organisation geschätzt und belohnt, können meist gute Ansatzpunkte für Veränderungsmaßnahmen gefunden werden, um implizites Wissen besser nutzbar zu machen.

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